Schlagwort: Ökonomie

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Ökonomische Zusammenhänge und Wechselwirkungen

Unternehmen sind meist über viele Jahre gewachsene Organisationen, die aus einer Verstetigung von Beziehungen und Prozessen ihre jetzige Form gefunden haben, die meist unhinterfragt so lange weiter in bewährter Manier gemanagt werden, wie die Wertschöpfung funktioniert. Das ist insofern fatal, weil die etablierte Betrachtungsweise ihre Begründung gerade in den etablierten Beziehungen und Prozessen findet. Wie soll sich da das Neue durchsetzen? Wie soll das Neue den Beweis antreten, wenn die Erfahrung damit fehlt? In diesem Kapitel betrachten wir die ökonomischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Denn nachhaltig wirtschaften ist ein radikal neuer Ansatz, Wertschöpfung in Unternehmen neu zu denken, neu zu organisieren und neu ins Werk zu setzen. Nachhaltiges Wirtschaften birgt große Chancen, doch um diese zu erkennen, brauchen wir einen neuen Blick auf Zusammenhänge und Wechselwirkungen. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_11

Exzerpt aus `Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag´. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Werbung für Nachhaltigkeit

Werbung für Nachhaltigkeit, geht das? Ja klar, und zwar sehr konkret und anschaulich. Nachhaltigkeit ist ein Wirtschaftsprinzip. Nachhaltigkeit ist das einzige Wirtschaftsprinzip, das dauerhaft funktioniert. Vor über 300 Jahren von Hans Carl von Carlowitz in Sachsen erfunden und ein großes Geschenk für die Welt.

Die Kurzformel der Nachhaltigkeit:  „Entnimm maximal so viel, wie wieder nachwächst.“

Nachhaltigkeit ist die wichtigste Regel jeder gesunden Ökonomie. Nachhaltigkeit ist ein Prinzip der gesunden Bewirtschaftung des Hauses (Oikos). Aus Oikos sind die Ökonomie und die Ökologie abgeleitet, beides gehört zusammen!

Die vorliegenden Texte „Werbung für Nachhaltigkeit“ entstanden im Auftrag der Biosphäre für die Vermittlung der Botschaften der Nachhaltigkeit: An Menschen jeden Alters, an Menschen, die noch nicht mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit vertraut sind, an Unternehmen, Kommunen und Naturschutz-Organisationen – kurz, die Botschaften richten sich an alle Menschen und Institutionen, die in der Biosphäre leben, wirken, arbeiten und diese mitgestalten.

Die vorliegenden Texte bilden eine Auswahl des wesentlich umfangreicheren Projekts. Sie sollen veranschaulichen, wie prägnant und konkret Nachhaltigkeit vermittelt werden kann – auch angstfrei und ideologiefrei. Der Ortsname Bliesbach ist frei erfunden. Setzen Sie einfach den Namen ihrer Gemeinde ein und Sie spüren den persönlichen Bezug, den die Texte herstellen.

Sie können natürlich alle Texte lesen oder Sie treffen Ihre persönliche Auswahl. Mit Klick auf einen der untenstehenden Begriffe starten Sie Ihre Auswahl. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre!

Alle Texte

Zielgruppe

Handlungsfeld

Wir arbeiten seit über 20 Jahren zum Thema Nachhaltigkeit; für Unternehmen, Verbünde, Verbände, Ministerien und Weiterbildner und gerne auch für Sie. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.


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    Differenzierte Argumentationsebenen

    Die werblichen Botschaften, Argumente und Slogans vermitteln Inhalte, sie wecken Emotionen und damit Involvement. Dafür nutzen Botschaften, Argumente und Slogans differenzierte Argumentationsebenen.

    Entwickeln Sie differenzierte Argumentationsebenen für gleiche Sachverhalte. Damit schaffen sie unterschiedliche Perspektiven und damit unterschiedliche Zugänge zu Ihren Themen.

    Ihre Argumentationsebenen (die Sie gegebenenfalls Ihrer Bedingungslage anpassen):

    • Argumentieren Sie ökonomisch (Zahlen, Fakten, Prozente, Hochrechnungen, Zeitreihen, Vergleiche)
    • Argumentieren Sie psychologisch (Hirnforschung, wissenschaftliche Studien und Experimente, mentale Gesundheit)
    • Argumentieren Sie politisch (Demokratie, Gleichberechtigung, Europa, Diskriminierung, Gerechtigkeit, Fortschritt)
    • Argumentieren Sie kulturell (Heimat, Herkunft, Tradition, kulturelles Erbe, Identität)
    • Argumentieren Sie gesellschaftlich (Frieden, Zusammenhalt, Toleranz, Gemeinschaft)
    Ihre Botschaft … Botschaft 1 … … Botschaft 2 … … Botschaft 3 …
    Ökonomische Perspektive
    Psychologische Perspektive
    Politische
    Perspektive
    Kulturelle
    Perspektive
    Gesellschaftliche Perspektive

    Die Philosophie der Ökonomie

    Die Philosophie der Ökonomie ist die Philosophie dessen, wie es kommen muss. Nehmen wir als Beispiel ein Unternehmen und definieren wir ein paar Rahmendaten:

    1. Der Erfolgsbeitrag des Unternehmens schrumpft seit vielen Jahren beständig – Innovationen, Absatz, Umsatz, Deckungsbeitrag, Gewinn, Produktivität (siehe Beitragsbild).
    2. Es ist dem Unternehmen nicht mehr möglich, bereits erfolgreich entwickelte und funktionsfähige Güter und Dienstleistungen nachzubauen – geschweige denn vernünftig weiterzuentwickeln.
    3. Die produktive Basis des Unternehmens schrumpft beständig. 20% der Mitarbeiter erwirtschaften 80% des Erfolgsbeitrags. Und diese 20% der Mitarbeiter werden immer weniger.
    4. Gleichzeitig erhöht sich der unproduktive Teil der Belegschaft auf 20% – ohne Aussicht darauf, dass dieser Anteil wieder weniger werden wird.
    5. Die technische Infrastruktur des Unternehmens wird relativ zum Wettbewerb rasch älter und erzeugt eine immer größer werdende Produktivitätslücke.
    6. Die Ausbildung der jungen Mitarbeiter rangiert relativ zum Wettbewerb auf Dritte-Welt-Niveau.
    7. Viele neue Mitarbeiter verfügen meist nicht über die grundlegenden Voraussetzungen, produktiv zu arbeiten. Sie verfügen über keine Ausbildung, beherrschen die Sprache nicht und teilen nicht die Unternehmenswerte.
    8. Das Unternehmen leiht sich beständig Geld um die Schulden seiner Partner zu bezahlen – ohne Aussicht darauf, dieses Geld jemals wiederzubekommen.
    9. Das Unternehmen erlebt einen massiven Kontrollverlust – es weiß immer weniger darüber, was in seinem Unternehmen passiert.
    10. Das Unternehmen verzeichnet einen massiven Vertrauensverlust – seine Kunden wenden sich zunehmend ab und entscheiden sich für kleine regionale Anbieter.
    11. Das Unternehmen wendet sich der Lösung externer Probleme zu, die zum einen weit über den eigenen Wirkungsbereich hinausreichen und zum anderen die Möglichkeiten des Unternehmens massiv übersteigen. In Anbetracht der Unmöglichkeit einer Lösung verlegt man sich auf das Skandieren von Parolen. Dafür werden regelmäßig alle Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt.

    Würden Sie in so ein Unternehmer investieren? Mit Sicherheit nicht! Übertragen wir obenstehendes Gedankenspiel auf Deutschland und Europa.

    1. Der demographische Wandel führt zu einer massiven Überalterung der Gesellschaft und damit sinkt das Produktivitätspotenzial auf Dauer erheblich (das Beitragsbild stellt die rechte Hälfte der um 90 Grad nach links gedrehten demographischen Entwicklung in Deutschland dar).
    2. Deutschland ist nicht mehr in der Lage, robust funktionierende Flughäfen, Bahnhöfe und Lokomotiven zu bauen, gleichzeitig verrottet die Infrastruktur (Kanäle und Straßen). Auf den Autobahnen herrschen Zustände wie in der zweiten und dritten Welt – kaputte Straßen, endlose LKW-Kolonnen, Staus und damit Vernichtung von Produktivität.
    3. 20% der Bevölkerung in Deutschland erwirtschaften 80% des Steueraufkommens. Diese 20% zahlen die Party und bekommen immer weniger zurück. diese 20% der Bevölkerung werden immer weniger.
    4. Der Anteil der Unterschicht in Deutschland beträgt mittlerweile 20% an der Gesamtbevölkerung – mit steigender Tendenz.
    5. Die Digitalisierung Deutschlands liegt weit hinter der in Bulgarien oder Rumänien. Die digital-mentale Verfasstheit Deutschlands entspricht der von Weißrussland, Bosnien-Herzegowina und Moldawien.
    6. Die Leistungen der Kinder auf deutschen Grundschulen rutschen in den zentralen Bildungsbereichen Lesen, Schreiben, Rechnen auf Dritte-Welt-Niveau ab – eine rasche Wende ist nicht in Sicht.
    7. Die Zuwanderer in Deutschland verfügen entgegen der Hoffnungen in der Regel über keine Ausbildung, sie beherrschen die Landessprache nicht und viele haben große Schwierigkeiten, sich in die Kultur und das Normengefüge zu integrieren.
    8. Die europäische Zentralbank druckt Monat für Monat einen Haufen Geld, um damit z.B. Griechenland stabil zu halten. Dafür erhalten die Länder – z.B. Deutschland – griechische Staatsanleihen, die man gleich zum anschüren verwenden kann; sie sind wertlos.
    9. Die Kernaufgaben eines Landes sind der Schutz der Bürger vor existenziellen Lebensrisiken – Armut, Krankheit, innere Sicherheit (Unversehrtheit) und Schutz vor äußeren Bedrohungen. Der Stand der Dinge: die Altersarmut nimmt zu, die Grenzen sind offen und die Sicherheitslage in der Welt wird immer wackeliger.
    10. Europa und Deutschland verlieren immer mehr Menschen, die sich hier geborgen fühlen und vielfältig nach Autonomie streben. Stichworte: Brexit, Katalonien, Korsika, Südtirol mit den politischen Folgen AfD, Identitäre Bewegungen, Wahre Finnen, Front National etc..
    11. Der Klimawandel und seine Folgen werden starke Auswirkungen auf das menschliche Leben haben. Anstatt in den technischen Fortschritt zu investieren und bessere Lösungen für die Welt zu entwickeln, lässt man ideologischen Strömungen freien Lauf, die den Klimawandel für ihre Zwecke instrumentalisieren. Das Skandieren von Parolen als Teil der schulischen Ausbildung wird als wertvoller Beitrag zur Verbesserung der Situation beklatscht.

    Betriebswirtschaftlich betrachtet ist es höchste Zeit zu handeln. Denn jeder Zerfallsprozess kommt zwangsläufig an den Point-Of-No-Return – an den Punkt, ab dem es kein Zurück mehr gibt. Unternehmen sind Organismen und unterliegen natürlichen Prozessen.

    Jeder natürliche Prozess verläuft exponentiell – gleich ob Wachstum oder Schrumpfung – das weiß ich aus vielen Betriebsberatungen. Beispiel aus der Praxis: im ersten Jahr fehlt 0,1% Erfolgsbeitrag, niemand macht sich Sorgen. Im zweiten Jahr fehlt 1%, man zuckt mit den Schultern. Im dritten Jahr fehlen 10%, man gründet einen Arbeitskreis. Und im vierten Jahr? Richtig: 100% = Exitus, Aus Äpfel Amen.

    Das ist die Essenz der Philosophie der Ökonomie: es kommt, wie es kommen muss. Folgende Lösungen mögen manchem Leser unterkomplex erscheinen, doch in der Natur gilt ein mathematisches Gesetz: die Richtigkeit einer Annahme zeigt sich in ihrer schlichten Schönheit. Der 11-Punkte-Plan für dauerhaftes Wachstum und Erfolg:

    1. Achten Sie penibel auf Ihren Erfolgsbeitrag. Jeder Mitarbeiter, jede Stunde ist kostbar. Investieren Sie in Innovationen und investieren Sie in Produktivität.
    2. Sichern Sie das Wissen in Ihrem Unternehmen. Betreiben Sie Wissensmanagement. Hüten Sie Ihre Erfahrungen wie einen wertvollen Schatz. Dokumentieren Sie gute Lösungen.
    3. Verbreitern Sie systematisch die produktive Basis Ihres Unternehmens. Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, produktiv zu sein. Schaffen Sie Systeme, die Produktivität ermöglichen.
    4. Treten Sie der Kultur des als nutzlos empfundenen Beitrags zum Erfolg entschieden entgegen. Machen Sie jeden Beitrag für jeden Mitarbeiter unmittelbar wahrnehmbar. Jeder wahrnehmbare Beitrag führt zu mehr Selbstachtung, Würde, Respekt und Anerkennung.
    5. Bleiben Sie technisch Up-To-Date und nutzen Sie die Chancen des digitalen Wandels, auf der Produktionsseite ebenso wie auf der Kundenseite – von der digital optimierten Produktion bis zum Online-Shop.
    6. Kümmern Sie sich um die Ausbildung Ihrer Mitarbeiter. Nur fachlich solide ausgebildete Mitarbeiter sind produktiv und innovativ.
    7. Wenn Sie neue Mitarbeiter einstellen, dann kümmern Sie sich in der ersten Zeit intensiv um diese. Das beliebte „ins kalte Wasser werfen“ hat meist fatale Folgen. Integrieren Sie Ihre neuen Mitarbeiter mit Nachdruck in Ihrem Unternehmen (Integration ist übrigens ein Begriff aus der technischen Chemie. Integration bedeutet Anpassung unter Druck).
    8. Machen Sie keine Schulden. Wachsen Sie organisch. Vergessen Sie die großen Skalen. Jedes gesunde Unternehmen wächst aus eigener Kraft, Schritt für Schritt.
    9. Behalten Sie die Kontrolle über ihr Unternehmen. Schaffen Sie ein System, das Ihnen klar widerspiegelt, was wo passiert. Und wenn etwas beginnt, schiefzulaufen, dann sehen Sie nach und dann kümmern Sie sich. Sofort.
    10. Ein Unternehmen lebt durch das Vertrauen seiner Kunden. Zerstörtes Vertrauen zurückzubekommen, ist nahezu unmöglich. Wesentlich kostengünstiger ist es, dem Kundenvertrauen höchste Priorität einzuräumen.
    11. Konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen konkreten Beitrag zur Verbesserung der Welt. “Wirke da, wo Gott dich stellt.” Beziehen Sie alle Mitarbeiter in die Verbesserungen ein und sorgen sie dafür, dass der Erfolgsbeitrag Ihres Unternehmens sichtbar und spürbar wird.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz