Schlagwort: Zukunft

Der Markt ist das Sinnzentrum jedes Unternehmens

Tragfähige Unternehmenskonzepte

Kluge Unternehmen definieren ihre attraktive Positionierung in attraktiven Märkten. Dafür betreiben wir fundierte Marktforschung in den avisierten Vertriebsgebieten, mit Zielgruppen und Milieus und im Wettbewerb. Wir analysieren systematisch Megatrends und identifizieren anhand dieser Chancen und Risiken für die Gegenwart. Daraus resultieren Handlungsoptionen für die Zukunft Ihres Unternehmens.

Marktorientierte Unternehmensführung

Der Markt ist das Sinnzentrum jedes Unternehmens, aus ihm schöpft es seine Daseinsberechtigung. Jedes gute Unternehmen ist konsequent auf den Markt hin ausgerichtet. Wir nutzen ein stringentes Zielsystem und Strategiesystem für Ihre marktorientierte Unternehmensführung. Sie investieren Ihre Ressourcen reibungsarm in Wirksamkeit – von den großen Zielen bis zu jeder einzelnen Maßnahme.

In unseren Referenzen finden Sie unsere Auftraggeber in alphabetischer Reihenfolge und die jeweiligen Aufgabenstellungen an uns.

Referenzen von A bis Z

Konkrete Handlungsempfehlungen für die Gegenwart

Innerhalb konkreter Aufgabenstellungen beschreiben wir mit unserer Szenariotechnik zukünftige Wirklichkeiten. Wir liefern konkrete Handlungsempfehlungen für die Gegenwart, um die Zukunft von Unternehmen selbstbestimmt zu gestalten.

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Referenzen von A bis Z

Der klare Blick nach außen, um mögliche Zukünfte zu erkennen

Zukünfte erkennen beginnt immer damit, die Gegenwart zu verstehen und zu lernen, wie daraus Entwicklungsdynamiken entstehen. Der klare Blick nach außen gelingt durch eine valide Trendforschung und Zukunftsforschung. Die Ergebnisse unserer Forschungsarbeit liefern gute Erkenntnisse für mögliche Zukünfte.

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Sieben mögliche Post-Corona Gesellschaften

Im Winter 2021 mitten in der zweiten Corona-Welle und in Erwartung einer dritten und vierten Welle und möglichen Virus-Mutationen aus Großbritannien, Südamerika und Südafrika verdichtet sich die Erkenntnis, dass unsere Welt nach Corona eine andere sein wird. Die Pandemie ist ein epochales Ereignis und sie hat das Zeug dazu, die Welt grundstürzend zu verändern. Klar, die einen wollen zurück ins alte Gleis, die anderen wollen alles neu gestalten, jedes Grüppchen kocht sein Süppchen und alle wollen das Beste für ihre Zukunft.

Doch so einfach ist das nicht mit der Zukunft. Zum einen sind wir alle gefangen in der normativen Kraft des Faktischen – alles was wir tun, verstärkt die Wahrscheinlichkeit auf dessen Wiederholung. Zum anderen zeichnet sich eine Bifurkation ab – die Umstände erzwingen eine qualitative Zustandsänderung in unserem System.

Unser System funktioniert wie jedes organische System nichtlinear. Über exponentielle Verläufe haben wir ja im letzten Jahr eine Menge gelernt: Aus 1 werden 10 werden 100 werden 1.000 und so weiter. Am Anfang ist die Veränderung kaum wahrnehmbar, doch dann geht es rasend schnell. Ein möglicher exponentieller Verlauf kann in ein völlig neues Gleichgewicht münden – es wird vorstellbar, dass unsere Welt im Jahr 2025 eine völlig andere sein wird.

Das Faszinierende an organischen Systemen ist ja, dass sie immer nach Balance streben und innerhalb der Balance nach Wachstum und Vielfalt. Wird das Wachstum durch externe Faktoren gestört, kann das System schlagartig kollabieren – aus diesem Chaos entsteht wieder etwas Neues.

Mit jedem Tag, in dem sich das Corona-Virus tiefer in unsere Welt hineinarbeitet, nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Pandemie noch länger dauern wird – das Wettrennen zwischen Virus-Mutationen und geeigneten Impfstoffen ist noch nicht entschieden. Denn schlussendlich entscheidet sich das Wettrennen nicht mit dem Impfstoff, sondern mit dem zügigen und vollständigen Impfen der „Herde“.

Jetzt kommen wir Menschen ins Spiel und die Gestaltung unserer Zukunft. Eines sehen wir bereits klar. Unsere Welt wird digitaler werden und hier passiert schon viel in Deutschland. Doch darüber hinaus wird es schon neblig. Unsere Zukunft hängt entscheidend davon ab, ob wir unsere Welt gestalten wollen und wie wir sie gestalten wollen. Für die Gestaltung unserer Welt brauchen wir dreierlei:

  • Zum ersten sind da unsere Fähigkeiten zum Gestalten – unser handwerklichen Fähigkeiten. In Stichworten: Aufgeben, Restaurieren, Verteidigen, Schützen, Gestalten, Verändern. Ja auch das Aufgeben ist eine handwerkliche Fähigkeit beziehungsweise die Negation der Fähigkeit, doch am Anfang liegt immer die Entscheidung, was ich unternehme. Das Aufgeben – das Nicht-Gestalten – ist auch eine Form der Gestaltung, denn es führt zum Gestaltet-Werden.
  • Zum zweiten ist da unser Willen zum Gestalten – unsere mentale Verfassung. In Stichworten: Resigniert – Mutlos – Pessimistisch – Passiv – Ängstlich – Vorsichtig – Kontrolliert – Trotzig – Unruhig – Aggressiv – Mutig – Neugierig – Zuversichtlich – Optimistisch – Tatenfroh – Aktiv. Ja, ich kann auch mutlos gestalten, das wird dann halt nix, doch ich kann auch tatenfroh an die Gestaltung herangehen. Es ist meine Entscheidung.
  • Und zum dritten ist da unsere Vorstellungskraft – unsere Fähigkeit zur Imagination. In Stichworten: Kopieren – Anpassen – Verbessern – Optimieren – Kombinieren – Transformieren – Erfinden. Verfügen wir über keine Vorstellungskraft, dann werden wir die Vergangenheit kopieren oder vielleicht ein bisschen optimieren, verfügen wir über die Kraft (die Gabe?, den Mut?) der Imagination, dann können wir die Welt neu erfinden.

Innerhalb des Koordinatensystems <Handwerkliche Fähigkeiten>, <Mentale Verfassung> und <Vorstellungskraft> findet die Zukunft statt, die wir gestalten. Für die Schaffung einer nachhaltig agierenden Gesellschaft benötigen wir – Sie ahnen es – herausragende handwerkliche Fähigkeiten, einen starken unbeugsamen Willen, der auch in schwierigen Phasen den Kurs hält und insbesondere benötigen wir eine Vorstellungskraft, die über das bereits Gedachte weit hinausgeht und den Mut hat, etwas völlig Neues zu denken.

Das Problem des Neu Denkens ist ja immer, dass man versucht ist, dieses Neue und seine Chancen und Risiken mit alten Werkzeugen und Methoden zu bearbeiten, zu messen und zu bewerten. Und die alten Methoden liefern natürlich alte Antworten: „Das Neue kann unter den Prämissen des Alten nicht funktionieren, also lassen wir es.“ Deshalb fragt man keine Frösche, wenn man einen Sumpf trockenlegen will.

Es gibt da in meiner Branche ein Bonmot: „Wenn ich etwas nicht will, dann lasse ich es rechnen.“ Der böse Satz bezieht sich auf Innovationen, auf Projekte, auf Neues. Der Satz bezieht sich auf alles, von dem der Vorstand, die Geschäftsführung oder die Investoren nicht überzeugt sind.

Wir könnten jetzt fragen, wer ist denn der Vorstand, die Geschäftsführung oder die Investorin unserer Welt? Wer kann das Neue denken? Wer kann das Neue rechnen? Nun ja, das sind Sie – ja Du, liebe Leserin und lieber Leser. Wer denn sonst bitte? Ich bin ja ein Freund der Selbstermächtigung und jetzt gebe ich Ihnen zwei Gedanken mit auf den Weg, ohne allzu biblisch zu werden.

„Im Anfang war das Wort“, so steht es am Anfang des Johannesevangeliums. Ich verstehe darunter, dass wir im Zuge der Schöpfung diese zuallererst denken und benennen können müssen. Dann können wir sie auch schaffen und gestalten.

In der Apostelgeschichte 3, 1 – 10 wird von Jesus berichtet, der zu einem Gelähmten sprach: „Steh auf und geh!“. Da stand der Gelähmte auf und ging. Verstehen Sie die Wucht seiner Worte? Jesus sagte nicht „Ich trage Dir den Arsch nach.“ Er sagte „Steh auf und geh!“.

So, und jetzt erzähle ich Ihnen von den sieben möglichen Post-Corona Gesellschaften. Als Erzählform wähle ich die Methode des Szenarios. Das Szenario entstammt der Commedia dell’arte – der Stehgreifkomödie – die Mitte des 16. Jahrhunderts in Norditalien erfunden wurde. Die Commedia dell’arte zeigte Frauen zum ersten Mal als gleichberechtigte, wenn nicht gar überlegene Figuren auf der Bühne, doch das nur am Rande. Ein Szenario beschrieb die Rahmenhandlung, alles andere war Improvisation.

Heute verwendet man Szenarien, um mögliche Zukünfte zu beschreiben. Szenarien geben uns eine Vorstellung davon, wie Zukünfte aussehen können. Ob und in welcher Ausprägung diese Zukünfte Wirklichkeit werden, hängt im Wesentlichen von unseren Fähigkeiten, unserer Verfassung und unserer Vorstellungskraft ab. Szenarien dienen uns dazu, Bedrohungen und Chancen zu erkennen. Szenarien dienen uns dazu, etwas Nicht zu wollen oder es mit ganzer Kraft zu wollen. Szenarien öffnen den Blick für das Mögliche und sie geben uns die Kraft, eine gute Zukunft gestalten zu wollen. Szenarien dienen uns dazu, auf der Grundlage von Tatsachen, Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten selbstbestimmt zu handeln. Es liegt an uns, welche Zukunft wir wollen!

Die folgenden sieben Szenarien sind eine extrem verkürzte, plakative Darstellung möglicher Zukünfte. Nichtsdestoweniger sind alle Szenarien präzise durchdacht. Sie gründen auf ausgiebigen Recherchen, Experteninterviews und Beobachtungen der aktuellen Zeitläufte. Alle Gedanken sind als Stichworte notiert, einfach weil ich will, dass diese Ihre Fantasie und Vorstellungskraft anzünden und Sie anregen, selbst weiter zu denken.

Der Zusammenbruch
Die atomisierte Clan-Gesellschaft

  • Insolvenzwellen reißen die Wertschöpfungsketten auseinander
  • Zusammenbruch des Mittelstandes
  • Massive Verarmung breiter Bevölkerungsgruppen
  • Das politische System kollabiert – Verweigerung des Vertrauens
  • Das Finanzsystem kollabiert – Vertrauensverlust in den Euro
  • Die öffentliche Versorgung bricht zusammen
  • Clanstrukturen etablieren sich im Machtvakuum

Zur Hölle mit dem Wandel
Die restaurierte Endzeit-Gesellschaft

  • Kampf um die Wiederherstellung des Prä-Corona-Wohlstandes
  • Investitionen in höhere Produktivität – ökonomisch gestützter digitaler Wandel
  • Ankurbelung des privaten Verbrauchs – steuerliche Anreize für E-PKW und Hausbau
  • Konzentration der öffentlichen Mittel auf Stützung und Stärkung der Wirtschaft
  • Stärkung der Eigenverantwortung der Bürger*innen – Gesundheit, Bildung, Vorsorge
  • Rückzug des Staates auf Kernleistungen – massive Einsparungen im Sozial- und Kulturbereich
  • Restauration der Werte – Rückkehr der alten Welt-Ordnung (Familie, Leistung, Patriachat)

Für immer Krise
Die hypernervöse Misstrauens-Gesellschaft

  • Jede/r und alles ist potenziell gefährlich
  • Verengung des Toleranzkorridors – jede Abweichung kann eskalieren
  • Alles kann jederzeit außer Kontrolle geraten – der Fluch der Exponentialfunktion
  • Aggressive Durchsetzung von Sofortmaßnahmen – die Dominanz der Kurzfristigkeit
  • Die neue Klugheit des Misstrauens: Vertrauen, langfristiges Denken, Partnerschaften sind dumm
  • Alles wird immer hinterfragt – Demokratie, Wirtschaftssysteme, Normen, Spielregeln
  • Alles muss bewiesen werden – was nicht bewiesen werden kann, ist gelogen

Primat der Sicherheit
Die Sicherheit-über-alles Gesellschaft

  • Nationen im Aufwind – Grenzen, Pässe, Visa
  • Staatlich kontrollierte Gesundheit
  • Die neue Unverletzlichkeit – Volksgesundheit vs. Selbstbestimmung
  • Menschen und Waren kontrollieren, verfolgen, isolieren, aussortieren
  • Städte sind risikoreiche Orte der Verrichtung von Arbeit – Landluft macht frei
  • Keimfreie Produkte, Begegnungen und Gedanken
  • Die alternativlose Autorität der Wissenschaft

Kuscheln im Privaten
Die abgeschottete Kirchturm-Gesellschaft

  • Wir von hier – das Vertrauen konzentriert sich auf die eigenen kleinen Kreise
  • Selbst ist das Dorf –Versorgung, Vorsorge, Verbundenheit, Veranstaltungen
  • Digitale Anbindung an die Welt da draußen – Arbeit, Gesundheit, Bildung
  • Analoge Anbindung an die Welt hier drinnen – mitmachen, mitgestalten, mithelfen
  • Das Private wird wieder politisch – Finger weg von unserem Dorf, wir haben unsere Regeln
  • Die neue Nahraumerfahrung – verlässlich, vertrauensvoll, übersichtlich
  • 30 Kilometer weiter haben wir nichts verloren – und die anderen bei uns auch nichts

Die neue Vereinbarung
Die Veränderungs-Gesellschaft

  • Die neue Lernfähigkeit – bewährtes Gutes und hoffnungsfroh Neues werden kombiniert
  • Neue Spielregeln für Arbeit, Konsum, Miteinander – Alles wird glokal
  • Die neue Klugheit – Verzicht auf vieles, nur weil wir es können (Tourismus, Mobilität, Konsum)
  • Die neue Widerstandsfähigkeit gegen Entwicklungen, die uns geschadet haben (Neoliberalismus)
  • Die neue Entdeckerfreude – wir betreten neugierig ökonomisch, ökologisch und sozial Neuland
  • Die neue Gemeinsamkeit – lebendige Solidarität und Gemeinschaft sind wertvoll
  • Die neue Verbundenheit mit der Nachbarschaft und der ganzen Welt

Renaissance 2.025
Die Wiedergeburts-Gesellschaft

  • Die gemeinwohlorientierte Politik und sozial-ökologische Ökonomie dienen der Wohlfahrt aller
  • Der Natur wird eine subjektive Rechtsposition zuerkannt – die Menschenrechte sind Teil dieser
  • Kultur und Teilhabe sind die tragenden Säulen der Gesellschaft
  • Das menschliche Maß wird zum Primat des Handelns – der Abschied von der Gigantomanie
  • Innovationen in allen Feldern der Wissenschaft dienen der Verbesserung der Lebensverhältnisse
  • Schönheit ist das allem Schaffen innewohnende universelle Gestaltungsprinzip
  • Die Welt ist ein guter Ort für alle – für Mensch, Tier und Natur

Wenn ich jetzt einen Wunsch frei hätte, dann den, dass wir an diesem Punkt gemeinsam weiterdenken und weiterarbeiten. Ich meine das ernst! Schreiben Sie mir.

Ihr

Stefan Theßenvitz

Wiesentheid, 31. Januar 2021

Wirksames Management in der rasenden VUKA-Welt

Vorrede

Wir werden häufig gebeten, im Rahmen unserer Vorträge und Beratungen Strömungen, Trends und Entwicklungen aufzuzeigen, die Hinweise darauf geben, in welche Richtung sich Deutschland entwickeln wird. Unsere Auftraggeber verfolgen mit diesen Erkenntnissen ein klares Interesse. Gibt es verlässlich vorhersagbare Entwicklungen, auf deren Grundlage langfristige Investitionen getätigt werden können?

Die klassische Szenariotechnik funktioniert nicht mehr

Die klassische Szenariotechnik arbeitet neben Entwicklungskorridoren und einem sich darin öffnenden und im Zeitablauf stets größer werdenden Zukunftsraum – je weiter weg die Prognose, desto unsicherer deren Eintritt – mit Störgrößen. Diese Störgrößen werden als selten und unwahrscheinlich aber möglich angenommen. Auf dieser Grundlage entstehen dann B-und C-Pläne für den Fall des Falles. Seit einigen Jahren wird die Zukunftsplanung mit der klassischen Szenariotechnik immer schwieriger.

Wir haben in unserer Arbeit die Szenariotechnik weiterentwickelt, um einen substanziellen Erkenntniswert als Grundlage bedeutender unternehmerischer Entscheidungen zu generieren. Auf der Grundlage von Megatrends und der Verortung in unserem Trendradar mit den Segmenten Wirtschaft, Technik, Wissenschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und Verbraucher gelingen in der Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern gemeinsam erarbeitete Szenarien und die Beschreibung denkbarer Zukünfte. Im Rahmen einer revolvierenden Zielplanung werden die denkbaren Zukünfte regelmäßig angepasst. Hier lesen sie mehr. Zukunft selbstbestimmt gestalten | Trendforschung und Szenarioanalyse

Störgrößen sind die neue Normalität

So nach und nach wird klar, woran das liegt und die Erkenntnis ist so einfach wie weitreichend: die Störgrößen werden häufiger und sie werden wahrscheinlicher. Scharfe Brüche, starke Schwankungen und exponentielle Entwicklungen werden normal. Störgrößen sind die neue Normalität.

Bestätigt wird unsere Wahrnehmung von der ehrwürdigen EFQM – der European Foundation for Quality Management, die seit Jahren eine Fortschreibung ihres EFQM-Modells anstrebt und deren Überlegungen stets von der sich rasch wandelnden Wirklichkeit überholt werden.

Der Wandel aus Sicht der EFQM in Stichpunkten

Die Agilität als Managementprinzip gewinnt an Bedeutung. Agilität umfasst die Entwicklung, die Produktion, den Vertrieb, die Kommunikation und die Organisation. Zentral geht es um Beschleunigung und ein hohes Tempo: die Anpassungsfähigkeit aller Unternehmensteile, der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen und dessen sofortige Befriedigung steht im Zentrum. Unterstützt wird das agile Unternehmen durch ein wertschätzendes Miteinander aller Mitarbeiter, denn Hierarchien erzeugen Reibung.

Die Wettbewerbsfähigkeit – die Competitiveness – wird zur zentralen Maxime der Unternehmen. Der durchdachte Entwurf eleganter Lösungen mit langer Haltbarkeit für das Unternehmen weicht der Maxime des unmittelbar erreichbaren Unternehmens-Erfolgs.

Die Gegenwart als Planungshorizont

Es geht in den Unternehmen darum, jenseits unmöglicher werdenden tragfähiger Zukunftsentwürfe mit langlebigen Zielen und Strategien vollständig in der Gegenwart zu denken und aus ihr heraus kurzfristige Erfolge zu realisieren. Das unternehmerische Denken und Handeln ist komplett auf das Jetzt gerichtet.

Spannen wir die Leine der Erkenntnis etwas höher und betrachten wir ein paar Entwicklungen in den letzten Jahren:

  • Der Brexit und die Folgen
  • Russlands Interessenspolitik
  • Trump und das neue Amerika
  • Der Terror als Alltagsphänomen
  • Die Auswanderung aus der dritten Welt
  • Manipulierte Nachrichten und FakeNews
  • Der Abschied der Türkei von der Moderne
  • Die neue politische Landschaft in Deutschland
  • Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank
  • Die Digitalisierung der Lebenswelt und der Arbeitswelt
  • Die Europamüdigkeit und die Sehnsucht nach Autonomie in den Regionen

Gemeinsam ist all diesen Entwicklungen: niemand hatte sie auf dem Schirm, die Anfänge passierten „unterhalb des Radars“ und wurden nicht ernst genommen, die Entwicklungen verliefen exponentiell, sie wurden rasch „normal“ und keiner hat eine Lösung – außer, die neue Wirklichkeit zu akzeptieren und mit ihr zu leben.

Willkommen in der VUKA-Welt

VUKA bedeutet volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Unsere Welt ist volatil – von raschen und starken Schwankungen geprägt. Die nahe Zukunft ist nicht prognostizierbar, die Richtungswechsel erfolgen plötzlich. Das Nichtwissen über die Zusammenhänge – die Komplexität der aufeinander einwirkenden Faktoren und deren Entwicklungsdynamiken – und damit der Risiken wächst und damit wächst die Unsicherheit. Aus allem folgt die Zersplitterung der Wirklichkeit in viele Deutungen. Die Wirklichkeit wird ambivalent.

Neue Antworten auf neue Fragen

Mit den vorstehenden Erkenntnissen kann und darf man sich nicht zufrieden geben. Das größte Problem der Gegenwart entsteht daraus, dass alle bisherigen Planungs-und Steuerungs-Systeme in dem festen Vertrauen auf halbwegs stabile Verhältnisse mit seltenen Störereignissen entwickelt wurden. Nimmt man alte Rezepte, so erhält man alte Antworten – auch auf neue Fragen.

Agilität ist nicht nachhaltig

Wir brauchen also neue Rezepte für neue Antworten auf neue Fragen. Und Agilität allein als Lösung kann es nicht sein. Denn eine beständig schneller laufende Welt frisst alles auf, was lebenswert ist und dem menschlichen Maß entspricht. Und jede Geschwindigkeit erreicht irgendwann ihr Limit. Handeln am Limit ist nicht nachhaltig. Agilität ist nicht nachhaltig. Nachhaltigkeit ist das einzige Wirtschaftsprinzip, das dauerhaft funktioniert.

Betrachten wir die Tatsachen, um gute Lösungen zu finden.

Wirtschaftliche Trends

Die Wirtschaftskraft in Deutschland gründet sich auf hunderttausende mittelständische Betriebe, die ihre Wertschöpfungsvorteile im globalen Wettbewerb durch besser ausgebildete Mitarbeiter, bessere Produkte, eine bessere Infrastruktur, eine stabile Rechtsordnung und eine verlässliche Politik erfolgreich ausspielen.

Die Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen fällt im weltweiten Vergleich immer weiter zurück, die öffentliche Infrastruktur erodiert, die Wertschöpfungsvorteile durch die fehlende Digitalisierung entfallen abseits der Boom-Regionen und großen Städte, die Deutschen altern und werden weniger – und damit auch die Arbeitnehmer und die Konsumenten.

Technische Trends

Der größte Wertschöpfungshebel – die Killerapplikation der globalisierten Wirtschaft – ist die digitale Plattformökonomie. Jede funktionierende digitale Wirtschaft speist sich aus vier Quellen: der Möglichkeit, dem Wissen, dem Können und der Haltung.

Deutschland fehlen flächendeckend die Möglichkeiten, allein weil das Netz fehlt. Häufig genug werden in der Provinz leere Rohre verlegt in der Hoffnung, dass irgendwann das schnelle Internet kommt. Die digitale Performance Deutschlands rangiert weltweit auf den hinteren Plätzen, innerhalb Europas performt Deutschland hinter Bulgarien und Rumänien.

Deutschland fehlt das Wissen um die Möglichkeiten der digitalen Plattformökonomie. Es gibt nicht eine ernsthafte Internetlösung, die aus Europa, geschweige denn aus Deutschland kommt. Keine Suchmaschine, keine Social Media Plattform, keine Wissensplattform von Weltformat.

Deutschland fehlt das Können. Während hierzulande leere Rohre in der Pampa versenkt werden, lernen andere Länder täglich dazu und erweitern ihr Wissen und Können. Und wenn in Deutschland endlich die Leitungen liegen, ist der Wissensvorsprung in den anderen Ländern wieder gewachsen.

Deutschland fehlt die Haltung. Die digital-mental Verfasstheit Deutschlands entspricht der von Weißrussland, Österreich, Bosnien-Herzegowina und Moldawien. Probieren Sie es aus und ziehen Sie das gelbe Google-Männchen über die Google-Maps-Ansicht von Europa. Sehen Sie den großen weißen Fleck? Das ist Deutschland. Deutschland ist digital rückständig – vor allem im Kopf. Es sind viele der heute über 50jährigen männlichen Führungskräfte, die für diese Verfasstheit verantwortlich sind.

Gesellschaftliche Trends

Der demographische Wandel ist abseits der knallvollen Großstädte körperlich spürbar. Die Deutschen werden rasch älter und weniger, das Land blutet dreifach aus: weniger Unternehmen, weniger Arbeitnehmer, weniger Wertschöpfung. Die Wertschöpfung konzentriert sich auf die Städte. Dort wachsen den nicht hochqualifizierten Menschen die Lebenshaltungskosten (Eigentum, Miete, Konsumgüter) über den Kopf und auf das Land kann man nicht ausweichen. Die Gründung einer Familie und die Etablierung eines bürgerlichen Lebensentwurfs in stabilen sozialen Netzen werden für viele Menschen immer schwieriger.

Gleichzeitig manifestiert sich in Deutschland mit 20% Anteil am Gesamt eine dauerhaft abgehängte Unterschicht, die in den kommenden Jahren vor allem in den Städten mit den rasch zuwachsenden Migranten, die entgegen den Erwartungen sehr häufig nicht über das notwendige Bildungsniveau für ökonomische und kulturelle Teilhabe verfügen, um staatliche Transferleistungen und Jobs konkurrieren wird (Hartz IV, bezahlbarer Wohnraum, gering qualifizierte Tätigkeiten auf Abruf).

Politische Trends

In den letzten Jahren wurde die politische Landschaft in Deutschland bunter und vielfältiger. Auch die Wählergunst erweist sich als zunehmend sprunghaft und bis zur Schließung der Wahllokale ist der Ausgang einer Wahl kaum kalkulierbar.

Einer der großen Vorteile Deutschlands war die politische Stabilität. Gleich welcher Partei man sich zugeneigt fühlt – die politische Stabilität war der Mutterboden für kontinuierliches Wachstum unter verlässlichen Bedingungen. Es gilt das Gleiche für den Glauben wie die Ökonomie: beides gedeiht nur in ruhigen Gewässern. Paradebeispiele: Bayern und Baden-Württemberg.

Viele Kommunen arbeiten an Konzepten für den atmenden Haushalt. Damit will man sich vorbereiten auf kaum zu prognostizierende Entwicklungen. Das Ziel: man will die Grundsicherung in unsicheren Zeiten sicherstellen. Der Hintergrund dieser Überlegungen: es stehen große Investitionen an.

  • die Infrastruktur – digitale Netze, Schulen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Straßen, bezahlbarer Wohnraum
  • exponentiell zunehmende staatliche Transferleistungen für die Grundsicherung rasch wachsender Bevölkerungsgruppen
  • innere Sicherheit (Frühindikatoren: Frauenschutzzelte, GSG 9 in Berlin)
  • jährlich zu erwartende 200.000 Neubürger (vorsichtig geschätzt)
  • das Projekt Europa incl. stark steigender europäischer Verteidigungsausgaben, die durch den wahrscheinlichen Rückzug Amerikas als Weltpolizei notwendig werden
  • der Erhalt des sozialen Friedens und damit der Stabilität des Gemeinwesens

Lösungen für Unternehmen

Anbei ein paar Antworten für Unternehmen aus unserer Sicht. Antworten, mit denen Sie in rasenden Zeiten einen klaren Kopf bewahren, handlungsfähig bleiben und Ihr Unternehmen dauerhaft stabil weiterentwickeln. Die folgenden Antworten ersetzen nicht eine fundierte Unternehmensanalyse und Beratung, doch sie geben Hinweise auf die Richtung.

  • Planen Sie auf Sicht. Investieren Sie in überschaubaren Größenordnungen und in überschaubare Zeiträume. Niemand kann sich gegen Megatrends stemmen (die VUKA-Welt), sie können nur innerhalb dieser ihren eigenen Weg gehen.
  • Wachsen Sie organisch. Vergessen Sie die großen Skalen. Jedes gesunde Unternehmen wächst aus eigener Kraft, Schritt für Schritt.
  • Specken Sie ab – rasch. Alles Überflüssige muss weg. Bauen Sie Entscheidungsstaus ab, erkennen und beseitigen Sie dysfunktionale Managementsysteme, Schaffen Sie Klarheit, Ordnung und Einfachheit.
  • Achten Sie penibel auf Ihren Erfolgsbeitrag. Jeder Mitarbeiter, jede Stunde ist kostbar. Investieren Sie in Innovationen und investieren Sie in Produktivität.
  • Werden Sie unabhängig von Subventionen jeder Art und bauen Sie Schulden ab. So bleiben Sie beweglicher und Sie können freier denken.
  • Verbreitern Sie systematisch die produktive Basis Ihres Unternehmens. Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, produktiv zu sein. Schaffen Sie Systeme, die Produktivität ermöglichen.
  • Bleiben Sie technisch Up-To-Date und nutzen Sie die Chancen des digitalen Wandels, auf der Produktionsseite ebenso wie auf der Kundenseite – von der digital optimierten Produktion bis zum Online-Shop.
  • Kümmern Sie sich um die Ausbildung Ihrer Mitarbeiter. Nur fachlich solide ausgebildete Mitarbeiter sind produktiv und innovativ.
  • Behalten Sie die Kontrolle über Ihr Unternehmen. Schaffen Sie ein System, das Ihnen klar widerspiegelt, was wo passiert. Und wenn etwas beginnt, schiefzulaufen, dann sehen Sie nach und dann kümmern Sie sich. Sofort.

Sie wollen mehr Antworten? Hier lesen Sie mehr: Die Philosophie der Ökonomie

Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

Ihr Stefan Theßenvitz

Musik- und Kunstschule Bielefeld | Die Bildungswelt im Wandel

Zum Jahresauftakt 2018 am 12. Januar arbeiten die Mitarbeiter der Musik- und Kunstschule Bielefeld entlang der Veränderungen, Strömungen und Trends in Gesellschaft, Wirtschaft und Technik. Diese Veränderungen sind für die Musikschulen von großer Bedeutung.

Im Rahmen des Vortrages “Die Bildungswelt im Wandel” und einer sich daran anschließenden Diskussion beleuchten wir die Veränderungen und mögliche Konsequenzen daraus für die Musik- und Kunstschule Bielefeld aus unterschiedlichen Perspektiven.