Der innere Schweinehund

Wenn ich etwas in meinem Leben ändern will, dann sollte ich der Erkenntnis Taten folgen lassen. Du willst eine Sprache lernen? Fang damit an. Wann? Jetzt! Du willst ein Musikinstrument lernen? Fang jetzt damit an! Du willst abnehmen? Treib mehr Sport und iss weniger. Ab sofort!

Meist enden oben genannte Beispiele in guten Vorsätzen. Gute Vorsätze sind hervorragende Verstärker für das Aufschieben. Wer sich gute Vorsätze vornimmt, trainiert die Verweigerung der Tat. Je härter der Vorsatz, desto stärker die Kraftillusion. Je machtvoller die Ermahnung an den inneren Schweinhund, desto schneller wird er groß, stark und fett. Vorsätze sind Kraftfutter für den inneren Schweinehund, er liebt gute Vorsätze.

Das ist jetzt hart, doch wenn Du wirklich etwas verändern willst, dann musst Du schnell sein. Die Faustregel: Solltest Du einen guten Vorsatz fassen, so beginne binnen 24 Stunden mit der Umsetzung, fang einfach an! Und dann fragst Du Dich sechs Wochen lang nicht, wie es Dir dabei geht. Denn Dein Bewusstsein trollt Deinem Verhalten hinterher. Das Bewusstsein ist langsam, Dein Großhirn ist langsam und leise, der Impuls ist schnell und aggressiv. Doch keine Sorge, liebe Tierschützer: Dein Schweinehund übersteht das schon, den wirst Du nie los. Es geht nur darum, ihn so klein wie möglich zu halten durch dauerhafte Diät. All das mündet in geübter Lebenspraxis.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/