Kategorie: Ortszeit

Vertrieb im digitalen Hyperwettbewerb

Es ist wirklich erstaunlich, in welch atemberaubenden Tempo sich unsere Welt in wenigen Jahren gewandelt hat. Wenn es irgendetwas gibt, woran wir den rasenden Wandel festmachen können – und zwar gleich, wie wir das finden – dann ist das unsere Konsumwelt.

Der große Wumms | Online-Shopping

Ein wesentlicher Beschleuniger dieser Entwicklung ist die weltweite Corona-Epidemie und spätestens jetzt ist das in Sachen digital erweiterte Lebensführung etwas träge Deutschland mittendrin – mit dem Konsumenten als Speerspitze des Wandels. Während sich viele Wirtschaftszweige eher rückläufig entwickeln – und beileibe nicht alle Corona-bedingt – explodiert der Online-Handel. Das maskenbewehrte Kauferlebnis ist ja eher muffig wasserdampfig und stickstoffreich, so wendet sich der Konsument in seiner sicheren Häuslichkeit dem digitalen Kosmos der Warenpräsentation zu.

Der Augenblick der Wahrheit

Diese Entwicklung ist aus Marketingsicht und Vertriebssicht wirklich spannend, denn auf dem Bildschirm kulminiert all das, was früher eher arbeitsteilig entwickelt und eingesetzt wurde, meist nicht optimal aufeinander abgestimmt und nicht selten gegeneinander: Die Marktforschung, die Produktentwicklung, das Marketing, der Vertrieb, die Kommunikation, die Servicekette, das Kauferlebnis, die Kundenzufriedenheit – all das kulminiert jetzt in einem Brennpunkt, dem Bildschirm.

Alles, aber auch wirklich alles kulminiert im Produkt bzw. in der digitalen Darstellung des Produkts. Und das ist der entscheidende Punkt. Ich erlebe in der digitalen Präsentation des Produkts das gesamte Unternehmen; seine Mission, sein Leitbild, sein großes Versprechen. Ich erlebe Vertrauen, sehe Kundenbewertungen, lese Vergleiche und Testberichte, erhalte Fotostrecken und Videos, kann unmittelbar Rückmeldungen geben und Fragen stellen und nach wenigen Tagen klingelt mein Produkt an der Haustür. All das sind Augenblicke der Wahrheit.

Wirklich alles ist ein Produkt

Wenn hier von Produkten die Rede ist, dann meine ich wirklich alles, was wir für Geld erhalten können. Hemden, Krawatten, Handtaschen, Uhren, Software, Websites, einen Anwalt oder Steuerberater, Reisen, Hotelzimmer, Kinokarten, Mietautos, Lebensmittel, Computer, Musikinstrumente, meinen Wunschpartner (zumindest seine Kontaktdaten) … ja, wir erhalten wirklich alles. Und alles ist gebündelt in versprochenen Eigenschaften.

Die Wahrheit ist manchmal bitter

Die versprochenen Eigenschaften umfassen ja alle Sinne – das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten. Nur das Sehen und Hören ist online vermittelbar. Alles andere entsteht in der Vorstellungswelt des Konsumenten und wird nichts desto weniger Teil des großen Versprechens. Wenn jetzt irgendetwas nicht funktioniert oder der Vorstellung des Konsumenten entspricht, dann bekommt der Anbieter unmittelbar öffentlich einsehbares Feedback. Wenn alles perfekt funktioniert hat, bekommt der Anbieter, sofern er sich etwas bemüht, auch Feedback in Form von Sternchen und qualitativen Aussagen.

Jeder Markt ist heute ein Google Markt

Was auch immer Sie als Anbieter im Internet anbieten, es muss durch den Google-Schlitz. Google ist der Torwächter und Türöffner gleichermaßen. Wer nicht bei Google auftaucht, existiert nicht. Das ist brutal, doch es ist so. Gerade Neukunden – Menschen auf der Suche nach einer Lösung für ihr Bedürfnis – fragen Google. Sie geben Suchbegriffe ein, sie informieren sich, sie gleiten durch das Netz, sie finden Halt, lassen wieder los, lassen sich treiben und zack, sie treffen eine Entscheidung. Herzlich lachen muss ich immer dann, wenn mir jemand sagt, er hätte das nicht nötig, er hätte nur treue Stammkunden. Treue Kunden kaufen im Internet immer beim gleichen Anbieter – finde den Fehler oder besser – finde die Fehler.

Wenn also jeder Markt ein Google-Markt ist, wenn Kunden immer weniger treu sind und wenn der Wettbewerb nur einen Klick weiter lauert, was folgt daraus für Sie als Anbieter?

Alles ist Design | Design ist Alles

Vor den vier Säulen des digitalen Vertriebs ein paar grundlegende Anmerkungen. Natürlich macht all das nach wie vor Sinn: Marktforschung betreiben, Produkte entwickeln, das Marketing aufbauen, den Vertrieb organisieren, die Kommunikation gestalten, die Servicekette einrichten, das Kauferlebnis inszenieren, die Kundenzufriedenheit messen. Natürlich macht es Sinn, ein gutes Leitbild und eine zündende Mission zu schreiben. Doch all das, und ich wiederhole mich, wirklich alles das muss auf dem Bildschirm spürbar werden, es muss wahrnehmbar sein. Die Mission, das Leitbild, das Marketing … alles ist Teil des Online-Designs. Das Online-Design umfasst die Anmutung, die Qualität, die Usability, den Service, die Verfügbarkeit, die Kommunikationskette.

Was online nicht erfahrbar wird, wird nicht wahrgenommen, es ist nicht Teil des Produkts und damit ein Nachteil gegenüber dem Wettbewerb.

Geil oder gar nicht

Also, wenn Sie mich fragen, was denn jetzt zu tun sei, dann möchte ich gerne aus dem Herzen zu Ihnen sprechen und Ihnen sagen, was Sie lassen sollten. Wenn Sie ein wirklich gutes Produkt haben und kein Budget für ein gutes Video, dann lassen Sie das Video bitte weg.

Schlimmstenfalls beugt sich ein selbsternanntes Verkaufstalent mit nicht zu kleinem Ego von oben über die Handykamera – man sieht ihn eher von unten mit perspektivisch verzerrtem dicken Kinn, er hat ein saukomisches T-Shirt an mit einem Spruch im Lokalkolorit, er steht da vor einer weißen Wand mit Rauhfasertapete und einsamem Nagel drin, das Licht kommt so richtig schlimm von rechts und sorgt für eine sehr unvorteilhafte Ausleuchtung des nicht mehr ganz jungen Gesichts, der Ton ist eher so naja handymäßig rauschig übersteuert flach. Das mit dem Ton ist weniger schlimm, denn was man trotz starkem und sehr lustig-nuscheligem Dialekt versteht ist wirklich nichtssagend.

Haben Sie eine Vorstellung davon, wie grauenvoll Kommunikation sein kann? Sie glauben, das gibt´s nicht? Sie irren! Nutzen Sie den oben beiläufig erwähnten Nagel und hängen Sie alles an diesen Nagel, was nicht professionell, was nicht leidenschaftlich, was nicht perfekt designt, was nicht zu Ende gedacht ist. Bitte!

Schlimmer geht´s immer

Die ganz große Katastrophe ist es natürlich, wenn Sie ein schlechtes Produkt haben und dieses schlechte Produkt beweisbar schlecht und unterirdisch präsentieren.

Da will ein privater Musiklehrer zeigen was er draufhat in Sachen online-Unterricht und man bekommt zu sehen: einen Lehrer im verwohnten Freizeitlook mit beschlagener Brille von links schräg oben im Gegenlicht. Der Ton ist rätselhaft dumpf und hallig, seine Worte wabern sich überlagernd durch den Lautsprecher. Vor allem bekommt man zu hören: seine Schüler*innen am Instrument und das, was die Schüler*innen abliefern, ist bei aller Liebe und Verständnis wirklich schlecht. Es hört sich an wie nicht geübt, die Schüler*innen sind völlig überfordert, der Ton ist holzig, die Präsentation wird unlustig verrichtet und das Wort talentfrei drängt sich auf. Und dafür soll der Interessent begeistert werden? Dass er dann auch so unlustig spröde Schalldruckereignisse absondert?

Die Verpackung – die Kommunikation – ist Teil des Produkts

Tipps, die von Herzen kommen

  • Schaffen Sie begehrenswerte Produkte
  • Inszenieren Sie Ihre Produkte begehrenswert
  • Arbeiten Sie professionell und leidenschaftlich am perfekten Design

Die vier Säulen des digitalen Vertriebs

So, jetzt aber, worauf kommt es wirklich an im digitalen Hyperwettbewerb?

  1. Du hast eine Idee, das ist sehr gut! Mach ein Produkt daraus. Eine Idee, die kein Produkt wird, ist eine schlechte Idee. Eine gute Idee erkennst Du daran, dass Du daraus ein Produkt entwickeln kannst.
  2. Mach Dein Produkt Google-tauglich. Lerne wie Google zu denken. Google weiß, wie Menschen denken, wie sie handeln und wie sie entscheiden. Nutze die Weisheit von Google. Wenn du Google liebst, dann liebt Dich Google.
  3. Mach Dein Produkt Plattform-tauglich. Deine Website ist die Plattform, auf der alles passiert. Neugier, Entdecken, Freude, Merken, Kombinieren, Lesen, Sehen, Hören, Dialog, Leichtigkeit, Freundschaft – so in der Art sollte Deine Website aufgebaut sein.
  4. Skaliere Dein Produkt. Baue Dein Produkt so, dass es unendlich wachsen kann. Ein Produkt, das nicht wachsen kann, vertrocknet einsam am Ende des Long-Tail. Erfinde Prozesse, die Deinem Produkt helfen, viele Freunde zu gewinnen.

Nochmal in aller Kürze für jeden Finger Ihrer rechten Hand: Idee – Produkt – Google – Plattform – Skalierung. Nehmen Sie gerne auch die linke Hand oder auch beide Hände, Hauptsache sie nehmen Ihren Vertrieb in die Hand.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis auf den Beitrag über gutes Website-Design und den neun goldenen Regeln: https://www.thessenvitz-unternehmensberatung.de/websites/

Mit herzlichem Gruß, Ihr

Stefan Theßenvitz

Lust bekommen auf einen Vertrieb, der wirklich rockt?

Dann sprechen Sie mich einfach an.

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    Marketing in goldenen Zeiten

    In Boom-Zeiten werden Märkte neu verteilt. Jetzt ist die Chance groß, die Zukunft zu gestalten.

    Ihr Betrieb kann sich nicht vor Aufträgen retten und Ihre Branche boomt? Das ist wunderbar! In goldenen Zeiten sollte man nach Gold schürfen, denn in goldenen Zeiten geht alles leichter.

    Die Gewinner von morgen erkennen Sie bereits heute. Gewinner investieren jetzt in die goldene Zukunft ihres Betriebes. Auch die Verlierer von morgen erkennen Sie bereits heute.

    Verlierer und Gewinner

    So verhalten sich Verlierer: Der Betrieb ächzt unter der Auftragslast, man findet keine geeigneten Mitarbeiter, alles muss schnell gehen, man fährt den Betrieb auf Verschleiß, alles ist auf Kante geplant, man hat weder Zeit noch Bedarf an Investitionen, Innovationen, Marketing und Kommunikation.

    So verhalten sich Gewinner: Der Betrieb ist voll ausgelastet und investiert in seine Betriebsorganisation, um die Qualität verlässlich hoch zu halten. Der Betrieb investiert in Innovationen für substanzielle Vorteile nach dem Boom. Und der Betrieb investiert in Marketing, Vertrieb und Kommunikation.

    Wie Sie jetzt Ihrer goldenen Zukunft den Boden bereiten

    1. In Zeiten voller Auftragsbücher kann man sich seine Kunden aussuchen. Attraktive Kunden mit hohen Ansprüchen liefern höhere Deckungsbeträge. Der Deckungsbetrag pro Stück ist die Schlüssel-Kennzahl im Mittelstand. Denn die Arbeitszeit ist der limitierende Faktor und die Leistungen sind nicht beliebig skalierbar. Jetzt kommt das große WENN: Wenn sich der Betrieb für erstklassige Kommunikation entscheidet, dann finden ihn auch erstklassige Kunden. Konzentrieren Sie sich jetzt auf attraktive Marktsegmente und auf attraktive Zielgruppen. Denn zufriedene Kunden empfehlen Sie weiter – in ihren Kreisen!
    2. Gute Mitarbeiter auf allen Ebenen sind rar gesät, ebenso gute Auszubildende. Gute Mitarbeiter kennen ihren Wert und suchen sich gute Betriebe aus. Und gute Betriebe erkennen Interessenten an ihrer guten und glaubwürdigen Kommunikation. Wie gut kommen die Leistungen im Markt an? Was sagen die Kunden über den Betrieb? Was sagen die Mitarbeiter über ihren Arbeitgeber? Und ein gutes Gehalt ist natürlich wichtig, aber nicht entscheidend. Entscheidend ist das Gesamtpaket, das der Betrieb seinen Mitarbeitern anbieten kann.

    Ihre Checkliste für eine goldene Zukunft

    • Sie organisieren Ihren Betrieb robust und verlässlich, denn Nacharbeiten, Qualitätsmängel und unzufriedene Kunden sind dreifach teuer. Nacharbeiten und die Beseitigung der Mängel kosten Zeit, unzufriedene Kunden kommen nicht wieder und erzählen ihre Erfahrung weiter.
    • Sie investieren in Innovationen. Was können wir besser lösen als bisher? Was können wir zusätzlich anbieten? Womit können wir einen höheren Kundennutzen stiften? Wie können wir unsere Leistungen kombinieren? Was wäre wirklich neu und würde gut zu uns passen?
    • Sie werben um attraktive Kunden. Jeder Kunde ist ein Verstärker – im Guten wie im Schlechten. Geizige Kunden haben geizige Freunde, qualitätsbewusste Kunden haben qualitätsaffine Freunde. Entscheiden Sie sich, wen Sie als Kunden haben wollen.

    Qualität ist der Schlüssel

    Die Grundsätze: Qualität ist unteilbar. Qualität ist spürbar. Qualität ist unmittelbar. Qualität umfasst Ihren gesamten Betrieb – vom Erstkontakt über das Produkterlebnis bis hin zum Service. Von der Stimme am Telefon über den Besuch Ihrer Website bis hin zu guten Texten, Fotos und Videos. Qualität vermittelt sich über alle Sinne und Erfahrungen. Qualität erzeugt ein gutes Gefühl.

    Ihr Lohn hoher Qualität

    Hohe Qualität im Detail erzeugt Vertrauen. Denn jeder noch so kleine Aspekt in Ihrer Qualitätskette wird immer für das Ganze genommen. Qualität ist immer ein Indikator für Kompetenz. In diesem Zusammenhang sprechen wir auch von KVI – Kompetenz-Vermutungs-Indikatoren. Hohe Qualität reduziert Reibung, denn sobald ich Vertrauen gefasst habe, frage ich nicht mehr so viel und werde mutiger in meinen Entscheidungen.

    Ihre goldene Formel für Erfolg

    Hohe Qualität führt zu einer hohen Kundenzufriedenheit. Kluge Innovationen führen zu neuen Lösungen. Passgenaue Kommunikation generiert attraktive Kundensegmente. Daraus folgen relevante Weiterempfehlungen und Ihr Betrieb ist ein begehrter Arbeitgeber.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Wie Sie Ihre Ziele erreichen

    Ziele – ein magisches Wort. Wer hat sie nicht, die Vorstellung einer strahlenden Zukunft, in der alles auf das Trefflichste gefügt ist. Nun denn, Vorstellungen, Wünsche und Träume sind keine Ziele. Gute Ziele vergegenwärtigen eine angestrebte Zukunft. Klar & einfach. Verständlich & machbar.

    Mehr über Ziele erfahren Sie hier auf unserer Website in dem Beitrag Ziele definieren

    Ich nehme Sie jetzt mit auf eine Reise. Zu Fuß. Von San Francisco nach Washington D.C.. Die Route verläuft über 4.500 km quer durch die USA.

    Mit Ihnen startet ein zweiter Wanderer. Er will auch zu Fuß von San Francisco nach Washington D.C.. Sie beide wissen, es wird eine lange Wanderung: durch Wüsten, über Gebirge, durch unendliche Wälder, ab und an liegen kleine Ortschaften am Weg, selten kreuzen Sie eine große Stadt.

    Auch das Wetter ist wechselhaft. Mit dem Wechsel der Höhenlagen und der Vegetation ändert sich die Temperatur, aus Regen wird Schnee, aus Wind wird Sturm, manchmal ist es knochentrocken, dann wieder angenehm luftig und manchmal werden sie klatschnaß.

    Der wesentliche Unterschied zwischen Ihnen beiden. Sie nehmen sich vor, jeden Tag 25 km zu wandern, komme was da wolle. Sie wollen Ihre Reise nach 180 Tagen beendet haben. Der andere Wanderer sagt sich, er läuft was eben so geht und will so schnell wie möglich sein.

    Die ersten Tage vergehen angenehm mit Sonne, Rückenwind und Wölkchen. Ihr Mitwanderer schafft pro Tag 50 km und mehr und legt sich abends todmüde schlafen. Sie wandern ihre 25 km, schlagen am frühen Nachmittag ihr Zelt auf und genießen einen lauen Abend.

    Ihr Mitwanderer ist Ihnen weit voraus, doch dann schlägt das Wetter um. Es wird richtig fies mit peitschendem Regen vorn vorne. Sie laufen Ihre 25 km, ihr Mitwanderer bleibt im Zelt, denn er hat ja schon „vorgearbeitet.“ Sie erreichen höhere Lagen und aus Regen wird Schnee. Sie stapfen tapfer Ihre 25 km, ihr Mitwanderer verschanzt sich bei aufkommenden Schneetreiben im Zelt.

    Und so vergehen die Tage. Mal ist das Wetter gut zum Wandern, mal weniger gut, mal ist es anstrengend, mal geht es leicht. Doch Sie und Ihr Mitwanderer empfinden die Reise als höchst unterschiedlich. Viele Tage fallen ihnen leicht, mache Tage sind anstrengend, wenige Tage sind hart.

    Sie haben an jedem Abend Ihrer Tage noch genügend Kraftreserven. Zum Beispiel, um sich noch etwas Leckeres zu kochen, Ihre Ausrüstung in Form zu bringen oder sich einfach zu freuen.

    Ihr Mitwanderer hat sich an den leichten Tagen überfordert, er schont sich an den anstrengenden Tagen und an den harten Tagen scheitert er. Er hat Abends kaum die Kraft zu kochen, geschweige denn er erfreute sich heiteren Gemüts an seiner Tageleistung.

    Es kommt wie es kommen muss. Sie erreichen am frühen Abend des 180 Tages Ihr Ziel und gehen in Washington D.C. zur Feier des Tages nach einem ausgiebigen Bad in Ihrem eleganten Hotel ein großes Steak essen. Ihr Mitwanderer ist da noch unterwegs. Er wird 360 Tage brauchen – doppelt so lange wie Sie und ein halbes Jahr später sehr schlecht gelaunt in Washington D.C. eintreffen, mit dem festen Vorsatz: Nie wieder.

    Sie haben mittlerweile neue Ziele in Angriff genommen und freuen sich Ihres Lebens.

    Und das ist die Antwort, wie Sie Ihre Ziele erreichen:

    • Sie sind trainiert.
    • Sie sind vorbereitet.
    • Sie sind diszipliniert.
    • Sie überfordern sich nicht, wenn es leicht fällt (Sonne, Wolken, Rückenwind).
    • Sie unterfordern sich nicht, wenn es schwer fällt (Regen, Matsch, Gegenwind).
    • Das Ziel spornt Sie an, es versorgt Sie mit Leidenschaft.
    • Sie wandern mit System!

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Was ist gute Führung?

    Was ist gute Führung? Diese Frage ist auf dem Tisch, seit Menschen arbeitsteilig und in Hierarchien geordnet gemeinsam an etwas „Großem“ arbeiten.

    Der große Irrtum sei gleich am Anfang benannt. Erfolgreiche Chefs sind weder kreativer noch im höheren Maße visionär, sie sind nicht charismatischer, ehrgeiziger oder reicher mit Glück gesegnet. Erfolgreiche Chefs sind nicht besonders risikofreudig oder mutige Helden.

    Erfolgreiche Chefs übernehmen vollständig die Verantwortung für ihr eigenes Schicksal, sie sind fanatisch diszipliniert, sie lieben empirische Kreativität und pflegen ihre produktive Paranoia. Erfolgreiche Chefs denken selber, sind geistig unabhängig und setzen ihren kreativen Instinkt ein. Erfolgreiche Chefs sind leidenschaftlich bei der Sache.

    Jetzt, wo das Wesentliche geklärt ist, beleuchten wir die Führung im Detail. Beginnen wir wieder mit drei großen Irrtümern:

    1. Führen lässt sich durch Moderieren ersetzen. Das stimmt nicht, es ist falsch!

    Moderieren ist eine Methode, um ein Gespräch am Laufen zu halten, für Disziplin zu sorgen und alle beim Thema zu halten. Moderation ist wunderbar geeignet, unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen auf Sachverhalte im Gleichgewicht der Kräfte offenzulegen. Feiglinge nutzen Moderation, um sich vor der Verantwortung der Führung zu drücken.

    2. Führung ist teilbar. Das stimmt nicht, es ist falsch!

    Auf einer Halbtagsstelle kann keine vernünftige Führung gelingen, Führung ist kein Teilzeitjob. Verantwortung ist unteilbar, Führung auch. Das wissen wir aus über 20 Jahren Fronterfahrung in Betrieben, Institutionen und Behörden.

    3. Management = Führung. Das stimmt nicht, es ist falsch!

    FÜHRUNG = Vision, Begeisterung, Zuversicht. Führung ist Zukunft denken, Wege erkennen, Möglichkeiten aufzeigen und Menschen mitnehmen.

    MANAGEMENT = Struktur, Verlässlichkeit, Klarheit. Management ist Wege ebnen, Organisation gestalten, Strukturen schaffen und Unkraut jäten

    Es ist ganz einfach!

    1. Führen lässt sich durch nichts ersetzen
    2. Führung ist unteilbar
    3. Management = Management
    4. Führung = Führung

    Führung = Disziplin & Leidenschaft

    Was ist das größte Hindernis auf dem Weg zur Erleuchtung?“ „Faulheit.“ Buddha

    Führung = die Dinge selbst in die Hand nehmen

    Jesus hat NICHT gesagt: “Ich trag Dir den Arsch nach.” Jesus hat gesagt: “Steh auf und geh.” Ein guter Berater kann Ihnen den Weg zeigen und gute Tipps geben, gehen müssen Sie selbst.

    Führung = Veränderung gestalten

    Führung berührt immer drei Bereiche. Die innere Führung bezieht sich auf das Menschenbild, die Werte und die Haltung gegenüber Anforderungen. Menschen führen bezieht sich auf die Möglichkeiten, Restriktionen und Grenzen, Menschen zu befähigen und ihnen etwas abzuverlangen. Die Unternehmensführung bezieht sich auf die Sachebene, gesunde Strukturen und Prozesse zu schaffen.

    Führung = Lösungen finden können und finden wollen

    Letztlich entscheidet unsere mentale Verfasstheit darüber, ob wir Lösungen finden können und finden wollen. Während der eine in einer Tatsache ein unüberwindbares Problem sieht, sieht der andere in der Tatsache eine Herausforderung und will diese lösen.

    Wenn das Problem im Vordergrund steht, dann hat man verloren.“ Frank Dodge, Gründer und Direktor spectrum concerts berlin und Cellist

    Führen = Ordnen

    Aus der sinnlosen Ursuppe des zufällig Verteilten schaffen Sie eine wirkmächtige Institution für Wohlfahrt, Mehrwert und Wertschöpfung. Sie gestalten einen Ort, dessen Lösungen die Menschen als wertvoll betrachten. Für viele Menschen ist Ihr Angebot wertvoller als viele andere Verlockungen. Diese Menschen investieren Zeit und das Wertvollste, was sie haben  – ihr Geld.

    Aus der zentralen Anforderungen – die Schaffung eines sinnvollen Ortes – erwächst Ihnen als Chef Ihres Betriebes eine Verpflichtung. Sie sind dafür verantwortlich, dass jeder Mitarbeiter am gleichen Strang zieht. Sie sind dafür verantwortlich, dass jeder in die gleiche Richtung zieht.

    Führen = Klären

    • Sie sind Ihrem Betrieb gegenüber verantwortlich.
    • Sie sind für den Mitteleinsatz verantwortlich.
    • Sie sind für ERGEBNISSE verantwortlich.

    Führen = Lernen

    Die große Diskrepanz einer Führungskraft: Viele haben eine Ausbildung als Fachkraft genossen und sind auf dem Weg einer fachgebundenen Karriere. Und eines Tages kommt die Anforderung auf Sie zu, Führungsverantwortung zu übernehmen. Sie werden Führungskraft, doch Führungskraft ist kein Beruf. Sie müssen sich mit Personalführung, Controlling und Marketing auskennen, Sie müssen Konflikte bewältigen, fit im Arbeitsrecht sein und das Zeitmanagement beherrschen. Damit stehen Sie nicht allein! So geht es den meisten Menschen, die in Führungsaufgaben hineinwachsen … Handwerker … Ärzte … Ingenieure … Architekten … Facharbeiter …

    Führen mit System

    Führen, leiten hat seinen Ursprung im griechischen ágein und bedeutet agieren, handeln. Führung gelingt auf Grundlage einer klar gegliederten, langfristigen Zielvorstellung und einer schriftlich formulierten Unternehmenskultur, die gelebt wird. Die Bedeutung von Zielen & Kultur werden häufig massiv unterschätzt und hier liegt auch oft die Ursache für Unklarheiten, Richtungsstreits, gegensätzliche oder doppelte Arbeiten und Misserfolge.

    Führung mit System = Lust auf Leistung und Erfolg

    Shakespeare und Molière: Beide wollten auch vor allen Dingen mit ihren Theatern Geld verdienen. Damit sie aber diesen ihren Hauptzweck (!) erreichten, mussten sie dahin trachten, dass fortwährend alles im besten Stande und neben dem alten Guten immer wieder von Zeit zu Zeit etwas tüchtiges Neues da sei, das reize und anlocke (…) Es muss die beste Leitung an der Spitze haben, die Schauspieler müssen durchweg zu den besten gehören, und man muss fortwährend so gute Stücke geben, dass nie die Anziehungskraft ausgehe, welche dazu gehört, um jeden Abend ein volles Haus zu machen.“ Johann Wolfgang von Goethe im Gespräch mit Johann Peter Eckermann am 1. Mai 1825

    Was passiert, wenn Sie NICHT führen?

    Wenn Sie nicht führen, wird Ihr Unternehmen scheitern. Bildhaft gesagt: Ihr Schiff wird sinken. Erinnern Sie sich an den 13. Januar 2012? Das Kreuzfahrschiff Costa Concordia wurde durch einen schweren Navigationsfehler (Selbstüberschätzung und Eitelkeit) nahe der Küste von einem Felsen aufgeschlitzt. Berühmt geworden ist die Aufforderung des Kommandanten an Land – Gregorio  De Falco – zum Kapitän auf See – Francesco Schettino. “Vada a bordo, cazzo!“ „Geh´ an Bord, verdammt noch mal.“ Das Telefonat können Sie auf YouTube nachhören.

    Tödliche Fehler

    Niedrige Leistungsmaßstäbe im Betrieb

    Die Leistungsmaßstäbe orientieren sich an der Vergangenheit, niemand macht sich über Produktivität und Effizienz Gedanken. Jeder räkelt sich in seinen Komfortzonen, pflegt seine ritualisierte Arbeitshaltung (=Verweigerung), spielt auf seinen Lieblingsspielplätzen, sonnt sich in vergangenen Erfolgen und setzt jeden über die eigene Unersetzbarkeit in Kenntnis.

    Zu viele sichtbare Ressourcen

    Voluminöse Dienstwagen, luxuriöse Büroeinrichtungen, Blumen in Foyer, Kunst an den Wänden – alles wunderbar – und sichtbare Zeichen der Verschwendung. Luxus macht die Sinne träge, Luxus macht faul, Luxus blendet.

    Eine größere Krise ist nicht in Sicht

    Kleine Anzeichen der Veränderung werden ignoriert. Was sind schon 0,1% oder 1% Rückgang? doch Verfallsprozesse verlaufen exponentiell. aus 1% werden 10% und aus 10% werden 100% …

    Zu viele Beschönigungen von den Führungskräften

    Die eigene Rolle als Unfehlbarer führt zur Korrektur der Wirklichkeit, Tatsache ist, was verlautbart wird. In Verbindung mit der menschlichen Tendenz zum Leugnen – besonders bei hoher Arbeits- oder Stressbelastung – wächst ein kleines Problem unbeachtet und ungestört heran und wird groß und stark. Apropos Arbeits- oder Stressbelastung. Diese kann auch dann vorliegen, wenn die Arbeit unnütz oder sinnlos ist (Besprechungen, Meetings, Konferenzen, Geschäftsreisen …).

    Unzureichendes Leistungs-Feedback aus externen Quellen

    Was Kunden wirklich denken, ist egal. Das braucht man nicht und schlimmstenfalls kommt hier eine Menge unangenehmer Arbeit auf einen zu. Stellen Sie sich eine Kundenbefragung vor, aus der hervorgeht, in welchen Bereichen des Betriebes und in welchen Abläufen der Wurm ist. Das Gleiche gilt natürlich für Feedback der Partner und Lieferanten. Man kennt sich schon so lange und wer will sich schon Ärger einhandeln?

    Organisationsstrukturen, die die Mitarbeiter auf enge Funktionsbereiche fokussieren

    Haben Sie folgende Sätze schon einmal gehört? „Das ist nicht meine Baustelle“, „Dafür bin ich nicht zuständig“, „Bitte wenden Sie sich an die Abteilung XY.“ Das Schlimmste: Diese Aussagen stimmen vermutlich. Die Mitarbeiter hocken in ihren Funktionskäfigen und wer die Gitterstäbe berührt, bekommt einen saftigen Schlag. „Das ist nicht Ihre Aufgabe“, „Das sieht die Stellenbeschreibung nicht vor“. Das sind auch so Sätze, die man kennt. Für den Kunden ist das bitter. Sein Problem richtet sich nicht entlang der Betriebsorganisation aus, es ist vermutlich höchst individuell und sehr wahrscheinlich dringend (warum sonst meldet sich jemand mit einem Problem.)

    Bräsige Selbstgefälligkeit – Erfolge der Vergangenheit sind die Messlatte für das Kommende

    Besonders schön auf betrieblichen Weihnachtsfeiern zu erleben: Der Chef lobt ausgewählte Mitarbeiter über den grünen Klee oder gleich sich selbst, man schwadroniert glühweinseelig über die gewonnenen Schlachten des zurückliegenden Jahres, berauscht sich an verjährten Erfolgen und fantasiert sich in ein farbenfroh strahlendes neues Jahr hinein. Freuen über Erfolge? Ja klar! Erfolge als Messlatte für das Kommende? Auf keinen Fall!

    Interne Planungs- und Kontrollsysteme, die sich auf die falschen Leistungskennzahlen konzentrieren.

    Lieben Sie auch faktenüberladene PowerPoint-Präsentationen und von Daten überquellende Excel-Tabellen? Alles wird gemessen, alles wird erfasst, alles wird in Charts verwandelt. Doch häufig fehlt das Entscheidende: Klare, einfache und verständliche Kennzahlen als sinnvolle Indikatoren.

    Noch mehr tödliche Fehler in Stichpunkten

    • Eine „Töte-den-Überbringer-schlechter-Nachrichten“ Kultur mit geringer Objektivität und Konfliktbereitschaft.
    • Schwache Führung – Führung wird in Arbeitskreise delegiert oder (noch schlimmer) durch Moderation ersetzt.
    • Lasche Vision – die Kraft einer alle Mitarbeiter verbindenden starken Vision wird nicht genutzt.
    • Mangelnde Kommunikation – Nur was man versteht kann man verändern: diese Chance verdient Jeder.
    • Hindernisse zulassen … als Grund dafür, Veränderung nicht anzupacken. Hindernisse dürfen keine Macht bekommen.
    • Keine schnellen Erfolge – das große Ziel als alleiniger Ansporn reicht nicht. Menschen brauchen Etappensiege.
    • Zu früh Jubeln – Man ist am Ziel, wenn man im Ziel ist und keinen Meter früher.
      Teilerfolge sind keine Vorboten des Sieges.
    • Keine Verankerung – wenn der Veränderungsdruck nachlässt, kriechen die alten Geister des Beharrens aus ihren Löchern.

    Nicht führen =

    • tragisch für jeden Betrieb.
    • leichtsinnig, inkompetent, eitel, verantwortungslos und feige.
    • Ohne Führung herrscht die totale Unsicherheit, es passieren unentschuldbare Fehler und damit ein Desaster.

    Führung = Anreize für Leistung und Erfolg

    Nichts ist für das Wohl eines Theaters gefährlicher, als wenn die Direktion so gestellt ist, dass eine größere oder geringere Einnahme der Kasse sie persönlich nicht weiter berührt und sie in der sorglosen Gewissheit hinleben kann, dass dasjenige, was im Laufe des Jahres an der Einnahme der Theaterkasse gefehlt hat, am Ende desselben aus irgendeiner anderen Quelle ersetzt wird. Es liegt einmal in der menschlichen Natur, dass sie leicht erschlafft, wenn persönliche Vorteile oder Nachteile sie nicht nötigen.“ Johann Wolfgang von Goethe, Weimarer Hoftheaterintendant und Theaterschriftsteller

    Führung = Strategische Kreativität

    Eine gute Führungskraft beherrscht zwei wesentliche Disziplinen. Jede Führungskraft braucht einen klaren Kopf für die Analyse der Wirklichkeit, die Bewertung von Tatsachen und für die Entwicklung wirksamer Strategien.

    Und eine gute Führungskraft verfügt über Kreativität, Intuition und Gespür: Um Entwicklungen zu sehen, die sonst keiner sieht, um Zukunft zu denken und Menschen auf diesem Weg dahin wirksam einzubinden.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Führen & Managen

    Im Grunde ist es ganz einfach. Im Grunde wollen alle das Gleiche.

    Kunden

    • Treue Kunden
    • Mehr Kunden
    • Konsumfreudige Kundensegmente
    • Langfristige Kundenbeziehungen

    Unternehmenskultur

    • Veränderungsfreudige Kultur
    • Achtsame Wachsamkeit
    • Lebendige Neugierde

    Kosten

    • Geringere Kosten
    • Weniger Reibungsverluste
    • Mehr Produktivität

    Kunden, Kultur und Kosten sind keine statischen Gebilde. Kunden, Kultur und Kosten sind Prozesse, sie verändern sich, sie sind dauerhaft in Bewegung.

    Markt und Wettbewerb

    • Kundenwünsche ändern sich
    • Der Wettbewerb schläft nicht
    • Die Technologie öffnet Türen

    System und Struktur

    • Selbstreferenzielle Vergewisserung
    • Denkstarre durch (Miss)-Erfolge
    • Kosten werden neurotisch

    Alle Prozesse laufen immer Richtung Zukunft, nichts ist umkehrbar oder aufhaltbar. Ihre Mitarbeiter sind die Prozesstreiber. Im Rahmen Ihrer Unternehmenskultur gewinnen (oder vergraulen) ihre Mitarbeiter Kunden, sie produzieren Kosten, sie haben gute Ideen für Innovationen, Veränderungen, neue Vertriebswege und Kostensenkungen (oder eben nicht, je nach Unternehmenskultur).

    Wenn wir dem Satz zustimmen: „Alle Prozesse bewegen sich immer Richtung Zukunft“, dann wäre es gut, wenn man weiß, wo und wie die Reise hingehen soll.

    Führung öffnet den Blick, wohin die Reise führen soll.

    Für eine gute Reise in die Zukunft braucht Ihr Unternehmen FÜHRUNG: eine VISION bzw. Vorstellung von Zukunft, die BEGEISTERUNG, diesen Weg gehen zu wollen und die ZUVERSICHT, diesen Weg auch bewältigen zu können.

    Management bereitet den Weg für eine entspannte Reise.

    Und Ihr Unternehmen braucht MANAGEMENT: eine STRUKTUR, innerhalb der Prozesse reibungsarm ablaufen können, VERLÄSSLICHKEIT im Handeln und KLARHEIT über die Spielregeln, wie der Weg gestaltet wird.

    Führung & Management gehören zusammen.

    Führung

    • Zukunft denken
    • Wege erkennen
    • Möglichkeiten aufzeigen
    • Menschen mitnehmen

    Management

    • Wege ebnen
    • Organisation gestalten
    • Strukturen schaffen
    • Unkraut jäten

    Wenn beides gut zusammen wirkt – Führung & Management, dann ermöglichen Sie Veränderung.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Wirksames Management in der rasenden VUKA-Welt

    Vorrede

    Wir werden häufig gebeten, im Rahmen unserer Vorträge und Beratungen Strömungen, Trends und Entwicklungen aufzuzeigen, die Hinweise darauf geben, in welche Richtung sich Deutschland entwickeln wird. Unsere Auftraggeber verfolgen mit diesen Erkenntnissen ein klares Interesse. Gibt es verlässlich vorhersagbare Entwicklungen, auf deren Grundlage langfristige Investitionen getätigt werden können?

    Die klassische Szenariotechnik funktioniert nicht mehr

    Die klassische Szenariotechnik arbeitet neben Entwicklungskorridoren und einem sich darin öffnenden und im Zeitablauf stets größer werdenden Zukunftsraum – je weiter weg die Prognose, desto unsicherer deren Eintritt – mit Störgrößen. Diese Störgrößen werden als selten und unwahrscheinlich aber möglich angenommen. Auf dieser Grundlage entstehen dann B-und C-Pläne für den Fall des Falles. Seit einigen Jahren wird die Zukunftsplanung mit der klassischen Szenariotechnik immer schwieriger.

    Wir haben in unserer Arbeit die Szenariotechnik weiterentwickelt, um einen substanziellen Erkenntniswert als Grundlage bedeutender unternehmerischer Entscheidungen zu generieren. Auf der Grundlage von Megatrends und der Verortung in unserem Trendradar mit den Segmenten Wirtschaft, Technik, Wissenschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und Verbraucher gelingen in der Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern gemeinsam erarbeitete Szenarien und die Beschreibung denkbarer Zukünfte. Im Rahmen einer revolvierenden Zielplanung werden die denkbaren Zukünfte regelmäßig angepasst. Hier lesen sie mehr. Zukunft selbstbestimmt gestalten | Trendforschung und Szenarioanalyse

    Störgrößen sind die neue Normalität

    So nach und nach wird klar, woran das liegt und die Erkenntnis ist so einfach wie weitreichend: die Störgrößen werden häufiger und sie werden wahrscheinlicher. Scharfe Brüche, starke Schwankungen und exponentielle Entwicklungen werden normal. Störgrößen sind die neue Normalität.

    Bestätigt wird unsere Wahrnehmung von der ehrwürdigen EFQM – der European Foundation for Quality Management, die seit Jahren eine Fortschreibung ihres EFQM-Modells anstrebt und deren Überlegungen stets von der sich rasch wandelnden Wirklichkeit überholt werden.

    Der Wandel aus Sicht der EFQM in Stichpunkten

    Die Agilität als Managementprinzip gewinnt an Bedeutung. Agilität umfasst die Entwicklung, die Produktion, den Vertrieb, die Kommunikation und die Organisation. Zentral geht es um Beschleunigung und ein hohes Tempo: die Anpassungsfähigkeit aller Unternehmensteile, der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen und dessen sofortige Befriedigung steht im Zentrum. Unterstützt wird das agile Unternehmen durch ein wertschätzendes Miteinander aller Mitarbeiter, denn Hierarchien erzeugen Reibung.

    Die Wettbewerbsfähigkeit – die Competitiveness – wird zur zentralen Maxime der Unternehmen. Der durchdachte Entwurf eleganter Lösungen mit langer Haltbarkeit für das Unternehmen weicht der Maxime des unmittelbar erreichbaren Unternehmens-Erfolgs.

    Die Gegenwart als Planungshorizont

    Es geht in den Unternehmen darum, jenseits unmöglicher werdenden tragfähiger Zukunftsentwürfe mit langlebigen Zielen und Strategien vollständig in der Gegenwart zu denken und aus ihr heraus kurzfristige Erfolge zu realisieren. Das unternehmerische Denken und Handeln ist komplett auf das Jetzt gerichtet.

    Spannen wir die Leine der Erkenntnis etwas höher und betrachten wir ein paar Entwicklungen in den letzten Jahren:

    • Der Brexit und die Folgen
    • Russlands Interessenspolitik
    • Trump und das neue Amerika
    • Der Terror als Alltagsphänomen
    • Die Auswanderung aus der dritten Welt
    • Manipulierte Nachrichten und FakeNews
    • Der Abschied der Türkei von der Moderne
    • Die neue politische Landschaft in Deutschland
    • Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank
    • Die Digitalisierung der Lebenswelt und der Arbeitswelt
    • Die Europamüdigkeit und die Sehnsucht nach Autonomie in den Regionen

    Gemeinsam ist all diesen Entwicklungen: niemand hatte sie auf dem Schirm, die Anfänge passierten „unterhalb des Radars“ und wurden nicht ernst genommen, die Entwicklungen verliefen exponentiell, sie wurden rasch „normal“ und keiner hat eine Lösung – außer, die neue Wirklichkeit zu akzeptieren und mit ihr zu leben.

    Willkommen in der VUKA-Welt

    VUKA bedeutet volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Unsere Welt ist volatil – von raschen und starken Schwankungen geprägt. Die nahe Zukunft ist nicht prognostizierbar, die Richtungswechsel erfolgen plötzlich. Das Nichtwissen über die Zusammenhänge – die Komplexität der aufeinander einwirkenden Faktoren und deren Entwicklungsdynamiken – und damit der Risiken wächst und damit wächst die Unsicherheit. Aus allem folgt die Zersplitterung der Wirklichkeit in viele Deutungen. Die Wirklichkeit wird ambivalent.

    Neue Antworten auf neue Fragen

    Mit den vorstehenden Erkenntnissen kann und darf man sich nicht zufrieden geben. Das größte Problem der Gegenwart entsteht daraus, dass alle bisherigen Planungs-und Steuerungs-Systeme in dem festen Vertrauen auf halbwegs stabile Verhältnisse mit seltenen Störereignissen entwickelt wurden. Nimmt man alte Rezepte, so erhält man alte Antworten – auch auf neue Fragen.

    Agilität ist nicht nachhaltig

    Wir brauchen also neue Rezepte für neue Antworten auf neue Fragen. Und Agilität allein als Lösung kann es nicht sein. Denn eine beständig schneller laufende Welt frisst alles auf, was lebenswert ist und dem menschlichen Maß entspricht. Und jede Geschwindigkeit erreicht irgendwann ihr Limit. Handeln am Limit ist nicht nachhaltig. Agilität ist nicht nachhaltig. Nachhaltigkeit ist das einzige Wirtschaftsprinzip, das dauerhaft funktioniert.

    Betrachten wir die Tatsachen, um gute Lösungen zu finden.

    Wirtschaftliche Trends

    Die Wirtschaftskraft in Deutschland gründet sich auf hunderttausende mittelständische Betriebe, die ihre Wertschöpfungsvorteile im globalen Wettbewerb durch besser ausgebildete Mitarbeiter, bessere Produkte, eine bessere Infrastruktur, eine stabile Rechtsordnung und eine verlässliche Politik erfolgreich ausspielen.

    Die Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen fällt im weltweiten Vergleich immer weiter zurück, die öffentliche Infrastruktur erodiert, die Wertschöpfungsvorteile durch die fehlende Digitalisierung entfallen abseits der Boom-Regionen und großen Städte, die Deutschen altern und werden weniger – und damit auch die Arbeitnehmer und die Konsumenten.

    Technische Trends

    Der größte Wertschöpfungshebel – die Killerapplikation der globalisierten Wirtschaft – ist die digitale Plattformökonomie. Jede funktionierende digitale Wirtschaft speist sich aus vier Quellen: der Möglichkeit, dem Wissen, dem Können und der Haltung.

    Deutschland fehlen flächendeckend die Möglichkeiten, allein weil das Netz fehlt. Häufig genug werden in der Provinz leere Rohre verlegt in der Hoffnung, dass irgendwann das schnelle Internet kommt. Die digitale Performance Deutschlands rangiert weltweit auf den hinteren Plätzen, innerhalb Europas performt Deutschland hinter Bulgarien und Rumänien.

    Deutschland fehlt das Wissen um die Möglichkeiten der digitalen Plattformökonomie. Es gibt nicht eine ernsthafte Internetlösung, die aus Europa, geschweige denn aus Deutschland kommt. Keine Suchmaschine, keine Social Media Plattform, keine Wissensplattform von Weltformat.

    Deutschland fehlt das Können. Während hierzulande leere Rohre in der Pampa versenkt werden, lernen andere Länder täglich dazu und erweitern ihr Wissen und Können. Und wenn in Deutschland endlich die Leitungen liegen, ist der Wissensvorsprung in den anderen Ländern wieder gewachsen.

    Deutschland fehlt die Haltung. Die digital-mental Verfasstheit Deutschlands entspricht der von Weißrussland, Österreich, Bosnien-Herzegowina und Moldawien. Probieren Sie es aus und ziehen Sie das gelbe Google-Männchen über die Google-Maps-Ansicht von Europa. Sehen Sie den großen weißen Fleck? Das ist Deutschland. Deutschland ist digital rückständig – vor allem im Kopf. Es sind viele der heute über 50jährigen männlichen Führungskräfte, die für diese Verfasstheit verantwortlich sind.

    Gesellschaftliche Trends

    Der demographische Wandel ist abseits der knallvollen Großstädte körperlich spürbar. Die Deutschen werden rasch älter und weniger, das Land blutet dreifach aus: weniger Unternehmen, weniger Arbeitnehmer, weniger Wertschöpfung. Die Wertschöpfung konzentriert sich auf die Städte. Dort wachsen den nicht hochqualifizierten Menschen die Lebenshaltungskosten (Eigentum, Miete, Konsumgüter) über den Kopf und auf das Land kann man nicht ausweichen. Die Gründung einer Familie und die Etablierung eines bürgerlichen Lebensentwurfs in stabilen sozialen Netzen werden für viele Menschen immer schwieriger.

    Gleichzeitig manifestiert sich in Deutschland mit 20% Anteil am Gesamt eine dauerhaft abgehängte Unterschicht, die in den kommenden Jahren vor allem in den Städten mit den rasch zuwachsenden Migranten, die entgegen den Erwartungen sehr häufig nicht über das notwendige Bildungsniveau für ökonomische und kulturelle Teilhabe verfügen, um staatliche Transferleistungen und Jobs konkurrieren wird (Hartz IV, bezahlbarer Wohnraum, gering qualifizierte Tätigkeiten auf Abruf).

    Politische Trends

    In den letzten Jahren wurde die politische Landschaft in Deutschland bunter und vielfältiger. Auch die Wählergunst erweist sich als zunehmend sprunghaft und bis zur Schließung der Wahllokale ist der Ausgang einer Wahl kaum kalkulierbar.

    Einer der großen Vorteile Deutschlands war die politische Stabilität. Gleich welcher Partei man sich zugeneigt fühlt – die politische Stabilität war der Mutterboden für kontinuierliches Wachstum unter verlässlichen Bedingungen. Es gilt das Gleiche für den Glauben wie die Ökonomie: beides gedeiht nur in ruhigen Gewässern. Paradebeispiele: Bayern und Baden-Württemberg.

    Viele Kommunen arbeiten an Konzepten für den atmenden Haushalt. Damit will man sich vorbereiten auf kaum zu prognostizierende Entwicklungen. Das Ziel: man will die Grundsicherung in unsicheren Zeiten sicherstellen. Der Hintergrund dieser Überlegungen: es stehen große Investitionen an.

    • die Infrastruktur – digitale Netze, Schulen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Straßen, bezahlbarer Wohnraum
    • exponentiell zunehmende staatliche Transferleistungen für die Grundsicherung rasch wachsender Bevölkerungsgruppen
    • innere Sicherheit (Frühindikatoren: Frauenschutzzelte, GSG 9 in Berlin)
    • jährlich zu erwartende 200.000 Neubürger (vorsichtig geschätzt)
    • das Projekt Europa incl. stark steigender europäischer Verteidigungsausgaben, die durch den wahrscheinlichen Rückzug Amerikas als Weltpolizei notwendig werden
    • der Erhalt des sozialen Friedens und damit der Stabilität des Gemeinwesens

    Lösungen für Unternehmen

    Anbei ein paar Antworten für Unternehmen aus unserer Sicht. Antworten, mit denen Sie in rasenden Zeiten einen klaren Kopf bewahren, handlungsfähig bleiben und Ihr Unternehmen dauerhaft stabil weiterentwickeln. Die folgenden Antworten ersetzen nicht eine fundierte Unternehmensanalyse und Beratung, doch sie geben Hinweise auf die Richtung.

    • Planen Sie auf Sicht. Investieren Sie in überschaubaren Größenordnungen und in überschaubare Zeiträume. Niemand kann sich gegen Megatrends stemmen (die VUKA-Welt), sie können nur innerhalb dieser ihren eigenen Weg gehen.
    • Wachsen Sie organisch. Vergessen Sie die großen Skalen. Jedes gesunde Unternehmen wächst aus eigener Kraft, Schritt für Schritt.
    • Specken Sie ab – rasch. Alles Überflüssige muss weg. Bauen Sie Entscheidungsstaus ab, erkennen und beseitigen Sie dysfunktionale Managementsysteme, Schaffen Sie Klarheit, Ordnung und Einfachheit.
    • Achten Sie penibel auf Ihren Erfolgsbeitrag. Jeder Mitarbeiter, jede Stunde ist kostbar. Investieren Sie in Innovationen und investieren Sie in Produktivität.
    • Werden Sie unabhängig von Subventionen jeder Art und bauen Sie Schulden ab. So bleiben Sie beweglicher und Sie können freier denken.
    • Verbreitern Sie systematisch die produktive Basis Ihres Unternehmens. Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, produktiv zu sein. Schaffen Sie Systeme, die Produktivität ermöglichen.
    • Bleiben Sie technisch Up-To-Date und nutzen Sie die Chancen des digitalen Wandels, auf der Produktionsseite ebenso wie auf der Kundenseite – von der digital optimierten Produktion bis zum Online-Shop.
    • Kümmern Sie sich um die Ausbildung Ihrer Mitarbeiter. Nur fachlich solide ausgebildete Mitarbeiter sind produktiv und innovativ.
    • Behalten Sie die Kontrolle über Ihr Unternehmen. Schaffen Sie ein System, das Ihnen klar widerspiegelt, was wo passiert. Und wenn etwas beginnt, schiefzulaufen, dann sehen Sie nach und dann kümmern Sie sich. Sofort.

    Sie wollen mehr Antworten? Hier lesen Sie mehr: Die Philosophie der Ökonomie

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Selbstverwirklichung als Ziel | Die Garantie zum Unglücklich sein

    Das Selbst entwickelt sich ausschließlich im Dienst am Anderen. Der Andere sind Menschen, das Andere sind Fähigkeiten.

    Menschen

    Der Dienst am Menschen macht glücklich. Das gilt nicht nur für Ärzte, Krankenschwestern und Polizisten (sofern das Betriebs-System funktioniert). Es gilt auch für Handwerker, Architekten und Buchhalter. Immer dann, wenn Sie anderen das Leben leichter machen, geht es Ihnen besser.

    Fähigkeiten

    Der Dienst an der Sache macht glücklich. Das gilt nicht nur für Musiker, die ihre Fähigkeiten am Instrument ausbauen. Es gilt auch für Sportler, Fotografen, Programmierer und Zahnmediziner. Immer dann, wenn Sie im Tun besser werden und damit mehr Wirksamkeit erreichen, geht es Ihnen besser.

    Wirklichkeit entsteht durch Tun

    Selbstverwirklichung ist die Folge unseres Handelns. Sie darf niemals Ziel unseres Handelns werden. Ohne Sinn gibt es keine Wirklichkeit und somit auch keine Verwirklichung. Den Sinn finden wir nur außerhalb unseres Selbst – im Anderen. Durch unser Tun entsteht Wirklichkeit, die auch unser Selbst umfasst. Denken wir Sinn als Transzendenz, also das Überschreiten des Selbst, so ist der Sinn immer größer als wir, gleich wie klein oder groß unser Tun – unser Beitrag – ist.

    Den Sinn des Lebens entdecken wir nur außerhalb unseres Selbst. Das Starren auf mein Ich – mein Ego – ist der Beginn einer Abwärtsfahrt auf einer abgrundtiefen Endlosschleife, die zum Nichts führt. Salopp gesagt: das Selbst wird gerne überschätzt, so viel gibt es da nicht zu finden.

    Lösungen

    1. Fest im Leben stehen
    2. Anderen Menschen eine Freude sein
    3. Seine praktischen Fähigkeiten verbessern

    Meine Empfehlungen für Arbeitgeber

    Schaffen Sie reibungsarme Systeme, in denen jeder Mitarbeiter wirksam sein kann und seinen Anteil am Gesamtergebnis unmittelbar wahrnehmen kann. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter darin, im Tun besser zu werden – und lassen Sie die Finger von Psychoquark jeder Art (Teambuildung, 360-Grad Feedback usw.)

    Meine Empfehlungen insbesondere für junge Menschen

    Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen jemand Selbstverwirklichung verspricht – insbesondere wenn dieses Versprechen zur Selbstverwirklichung kombiniert ist mit Weltrettungsanliegen (Klima, Natur, Gerechtigkeit). Meist sind diese Versprechen auch verbunden mit einer schlechten Entlohnung („Du tust es für die gute Sache“).

    Bestehen Sie auf einem guten Gehalt. Für dieses gute Gehalt arbeiten Sie hart, Sie widmen sich den Menschen (Kunden, Kollegen und der Chef sind auch Menschen) und Sie verbessern Ihre Fähigkeiten. Die Folge ist Selbstverwirklichung und ein gutes Lebensgefühl. Versprochen!

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Die Philosophie der Ökonomie

    Die Philosophie der Ökonomie ist die Philosophie dessen, wie es kommen muss. Nehmen wir als Beispiel ein Unternehmen und definieren wir ein paar Rahmendaten:

    1. Der Erfolgsbeitrag des Unternehmens schrumpft seit vielen Jahren beständig – Innovationen, Absatz, Umsatz, Deckungsbeitrag, Gewinn, Produktivität (siehe Beitragsbild).
    2. Es ist dem Unternehmen nicht mehr möglich, bereits erfolgreich entwickelte und funktionsfähige Güter und Dienstleistungen nachzubauen – geschweige denn vernünftig weiterzuentwickeln.
    3. Die produktive Basis des Unternehmens schrumpft beständig. 20% der Mitarbeiter erwirtschaften 80% des Erfolgsbeitrags. Und diese 20% der Mitarbeiter werden immer weniger.
    4. Gleichzeitig erhöht sich der unproduktive Teil der Belegschaft auf 20% – ohne Aussicht darauf, dass dieser Anteil wieder weniger werden wird.
    5. Die technische Infrastruktur des Unternehmens wird relativ zum Wettbewerb rasch älter und erzeugt eine immer größer werdende Produktivitätslücke.
    6. Die Ausbildung der jungen Mitarbeiter rangiert relativ zum Wettbewerb auf Dritte-Welt-Niveau.
    7. Viele neue Mitarbeiter verfügen meist nicht über die grundlegenden Voraussetzungen, produktiv zu arbeiten. Sie verfügen über keine Ausbildung, beherrschen die Sprache nicht und teilen nicht die Unternehmenswerte.
    8. Das Unternehmen leiht sich beständig Geld um die Schulden seiner Partner zu bezahlen – ohne Aussicht darauf, dieses Geld jemals wiederzubekommen.
    9. Das Unternehmen erlebt einen massiven Kontrollverlust – es weiß immer weniger darüber, was in seinem Unternehmen passiert.
    10. Das Unternehmen verzeichnet einen massiven Vertrauensverlust – seine Kunden wenden sich zunehmend ab und entscheiden sich für kleine regionale Anbieter.
    11. Das Unternehmen wendet sich der Lösung externer Probleme zu, die zum einen weit über den eigenen Wirkungsbereich hinausreichen und zum anderen die Möglichkeiten des Unternehmens massiv übersteigen. In Anbetracht der Unmöglichkeit einer Lösung verlegt man sich auf das Skandieren von Parolen. Dafür werden regelmäßig alle Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt.

    Würden Sie in so ein Unternehmer investieren? Mit Sicherheit nicht! Übertragen wir obenstehendes Gedankenspiel auf Deutschland und Europa.

    1. Der demographische Wandel führt zu einer massiven Überalterung der Gesellschaft und damit sinkt das Produktivitätspotenzial auf Dauer erheblich (das Beitragsbild stellt die rechte Hälfte der um 90 Grad nach links gedrehten demographischen Entwicklung in Deutschland dar).
    2. Deutschland ist nicht mehr in der Lage, robust funktionierende Flughäfen, Bahnhöfe und Lokomotiven zu bauen, gleichzeitig verrottet die Infrastruktur (Kanäle und Straßen). Auf den Autobahnen herrschen Zustände wie in der zweiten und dritten Welt – kaputte Straßen, endlose LKW-Kolonnen, Staus und damit Vernichtung von Produktivität.
    3. 20% der Bevölkerung in Deutschland erwirtschaften 80% des Steueraufkommens. Diese 20% zahlen die Party und bekommen immer weniger zurück. diese 20% der Bevölkerung werden immer weniger.
    4. Der Anteil der Unterschicht in Deutschland beträgt mittlerweile 20% an der Gesamtbevölkerung – mit steigender Tendenz.
    5. Die Digitalisierung Deutschlands liegt weit hinter der in Bulgarien oder Rumänien. Die digital-mentale Verfasstheit Deutschlands entspricht der von Weißrussland, Bosnien-Herzegowina und Moldawien.
    6. Die Leistungen der Kinder auf deutschen Grundschulen rutschen in den zentralen Bildungsbereichen Lesen, Schreiben, Rechnen auf Dritte-Welt-Niveau ab – eine rasche Wende ist nicht in Sicht.
    7. Die Zuwanderer in Deutschland verfügen entgegen der Hoffnungen in der Regel über keine Ausbildung, sie beherrschen die Landessprache nicht und viele haben große Schwierigkeiten, sich in die Kultur und das Normengefüge zu integrieren.
    8. Die europäische Zentralbank druckt Monat für Monat einen Haufen Geld, um damit z.B. Griechenland stabil zu halten. Dafür erhalten die Länder – z.B. Deutschland – griechische Staatsanleihen, die man gleich zum anschüren verwenden kann; sie sind wertlos.
    9. Die Kernaufgaben eines Landes sind der Schutz der Bürger vor existenziellen Lebensrisiken – Armut, Krankheit, innere Sicherheit (Unversehrtheit) und Schutz vor äußeren Bedrohungen. Der Stand der Dinge: die Altersarmut nimmt zu, die Grenzen sind offen und die Sicherheitslage in der Welt wird immer wackeliger.
    10. Europa und Deutschland verlieren immer mehr Menschen, die sich hier geborgen fühlen und vielfältig nach Autonomie streben. Stichworte: Brexit, Katalonien, Korsika, Südtirol mit den politischen Folgen AfD, Identitäre Bewegungen, Wahre Finnen, Front National etc..
    11. Der Klimawandel und seine Folgen werden starke Auswirkungen auf das menschliche Leben haben. Anstatt in den technischen Fortschritt zu investieren und bessere Lösungen für die Welt zu entwickeln, lässt man ideologischen Strömungen freien Lauf, die den Klimawandel für ihre Zwecke instrumentalisieren. Das Skandieren von Parolen als Teil der schulischen Ausbildung wird als wertvoller Beitrag zur Verbesserung der Situation beklatscht.

    Betriebswirtschaftlich betrachtet ist es höchste Zeit zu handeln. Denn jeder Zerfallsprozess kommt zwangsläufig an den Point-Of-No-Return – an den Punkt, ab dem es kein Zurück mehr gibt. Unternehmen sind Organismen und unterliegen natürlichen Prozessen.

    Jeder natürliche Prozess verläuft exponentiell – gleich ob Wachstum oder Schrumpfung – das weiß ich aus vielen Betriebsberatungen. Beispiel aus der Praxis: im ersten Jahr fehlt 0,1% Erfolgsbeitrag, niemand macht sich Sorgen. Im zweiten Jahr fehlt 1%, man zuckt mit den Schultern. Im dritten Jahr fehlen 10%, man gründet einen Arbeitskreis. Und im vierten Jahr? Richtig: 100% = Exitus, Aus Äpfel Amen.

    Das ist die Essenz der Philosophie der Ökonomie: es kommt, wie es kommen muss. Folgende Lösungen mögen manchem Leser unterkomplex erscheinen, doch in der Natur gilt ein mathematisches Gesetz: die Richtigkeit einer Annahme zeigt sich in ihrer schlichten Schönheit. Der 11-Punkte-Plan für dauerhaftes Wachstum und Erfolg:

    1. Achten Sie penibel auf Ihren Erfolgsbeitrag. Jeder Mitarbeiter, jede Stunde ist kostbar. Investieren Sie in Innovationen und investieren Sie in Produktivität.
    2. Sichern Sie das Wissen in Ihrem Unternehmen. Betreiben Sie Wissensmanagement. Hüten Sie Ihre Erfahrungen wie einen wertvollen Schatz. Dokumentieren Sie gute Lösungen.
    3. Verbreitern Sie systematisch die produktive Basis Ihres Unternehmens. Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, produktiv zu sein. Schaffen Sie Systeme, die Produktivität ermöglichen.
    4. Treten Sie der Kultur des als nutzlos empfundenen Beitrags zum Erfolg entschieden entgegen. Machen Sie jeden Beitrag für jeden Mitarbeiter unmittelbar wahrnehmbar. Jeder wahrnehmbare Beitrag führt zu mehr Selbstachtung, Würde, Respekt und Anerkennung.
    5. Bleiben Sie technisch Up-To-Date und nutzen Sie die Chancen des digitalen Wandels, auf der Produktionsseite ebenso wie auf der Kundenseite – von der digital optimierten Produktion bis zum Online-Shop.
    6. Kümmern Sie sich um die Ausbildung Ihrer Mitarbeiter. Nur fachlich solide ausgebildete Mitarbeiter sind produktiv und innovativ.
    7. Wenn Sie neue Mitarbeiter einstellen, dann kümmern Sie sich in der ersten Zeit intensiv um diese. Das beliebte „ins kalte Wasser werfen“ hat meist fatale Folgen. Integrieren Sie Ihre neuen Mitarbeiter mit Nachdruck in Ihrem Unternehmen (Integration ist übrigens ein Begriff aus der technischen Chemie. Integration bedeutet Anpassung unter Druck).
    8. Machen Sie keine Schulden. Wachsen Sie organisch. Vergessen Sie die großen Skalen. Jedes gesunde Unternehmen wächst aus eigener Kraft, Schritt für Schritt.
    9. Behalten Sie die Kontrolle über ihr Unternehmen. Schaffen Sie ein System, das Ihnen klar widerspiegelt, was wo passiert. Und wenn etwas beginnt, schiefzulaufen, dann sehen Sie nach und dann kümmern Sie sich. Sofort.
    10. Ein Unternehmen lebt durch das Vertrauen seiner Kunden. Zerstörtes Vertrauen zurückzubekommen, ist nahezu unmöglich. Wesentlich kostengünstiger ist es, dem Kundenvertrauen höchste Priorität einzuräumen.
    11. Konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen konkreten Beitrag zur Verbesserung der Welt. “Wirke da, wo Gott dich stellt.” Beziehen Sie alle Mitarbeiter in die Verbesserungen ein und sorgen sie dafür, dass der Erfolgsbeitrag Ihres Unternehmens sichtbar und spürbar wird.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Neoliberalismus – Fatale Folgen II – Der Fluch der Pädagogik

    Der Neoliberalismus ist im Kern die Ideologie der Flexibilisierung. Denn wenn jede Bindung, jeder Mensch und alle Dinge jederzeit in Windeseile aufgelöst werden und neu kombiniert werden können, dann ist das für die Wirtschaft optimal. So entstand die Just-In-Time Lieferung mit der Autobahn als Zwischenlager, so entstanden Zeitarbeitsverträge, so entstand auch die Sucht nach der Immer-Alles-Sofort-Verfügbarkeit via Amazon.

    Natürlich müsste man begleitend zur Flexibilisierung die technischen Systeme anpassen: den Güterverkehr auf die Schiene oder auf die Flüsse und Kanäle bringen, den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, Arbeit und Wohnen wieder näher zusammenbringen, die digitale Infrastruktur ausbauen um analoge Prozesse digital zu lösen. Sie merken es schon: das wären nebenbei gesagt auch sehr wirksame und handfeste Maßnahmen, die Treibhausemmissionen signifikant zu reduzieren. Doch das KOSTET GELD.

    Ebenso kostet es Geld (und Hirn), die Systeme in Behörden, Institutionen und Betrieben gleichzeitig flexibel und robust zu gestalten, um menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen.

    Menschen manipulieren spart Geld

    Wesentlich günstiger ist es, stattdessen am Menschen rumzufummeln. Der Mitarbeiter soll seine familiären Bindungen zu Gunsten seiner ortsungebundenen Verfügbarkeit auflösen, er soll an sich arbeiten, bestenfalls lebenslang lernen (was für eine schreckliche Drohung), er soll teamfähig und kritikfähig sein (360-Grad-Feedback vernichtet Selbstachtung und Würde), er soll an seiner Performance arbeiten und sich professionellen Coachings ergeben, die geschickt fragend jedes Problem an den Mitarbeiter redelegieren. „Wenn Du ein Problem hast, dann ist das Dein Problem.“

    Diese Manipulationsmaschinerie wird befeuert von dem überbordenden Berufsstand der Erzieher und Pädagogen, die professionell das Lied ihrer Herren anstimmen und von Selbstermächtigung, Resilienz, der Stärke schwacher Bindungen, von Patchwork-Biografien und Living-apart-together Lebensmodellen faseln, über Work-Life-Balance und Quality Time schwadronieren und alles über Kinder wissen (gerade, wenn sie keine Kinder haben) und dass Kinder stärker werden, wenn sie früh Verlusterfahrungen machen, z.B. die arbeitende Mutter vermissen und statt dessen hin- und hergeschubst werden zwischen KiTa und Tagesmutter und dort betreut werden von pädagogischem Personal mit Liebesersatz-Dienstleistungen.

    Wer seine Instinkte negiert, findet Anerkennung

    Und die Mitarbeiter? Sie ergeben sich zwischen Verwirrung und Ratlosigkeit leise seufzend den Heilsversprechen der modernen Welt. Das instinktiv schlechte Gewissen wird kognitiv überlagert. „Das sind ja schließlich Profis und so viele Möglichkeiten – z.B. Chinesisch in der KiTa – können wir unseren Kindern nicht bieten“. Das Resultat? Die Eltern können mental und emotional sediert ihre Zeit für die Arbeit im Betrieb aufwenden, sie erhalten neben Geld auch gesellschaftliche Anerkennung und die Kindererziehung ist outgesourct.

    Der perfekte Mitarbeiter ist flexibel und verfügbar und damit ein reibungslos funktionierender Baustein, der je nach Lage der Dinge flugs verschoben werden kann. Tja, und wenn der Mitarbeiter damit unglücklich ist? Das ist sein Problem (siehe oben) doch die Knechte des Neoliberalismus – die Pädagogen und Erzieher – werden ihm schon helfen, an sich zu arbeiten.

    Ja, das ist bitter, doch wo ist der Ausweg?

    Meine Empfehlungen für Arbeitgeber

    Beenden Sie den neoliberalen pädagogischen Manipulationswahnsinn. Sofort. Bringen Sie die klügsten Köpfe Ihres Unternehmens zusammen, um menschenfreundliche Systeme zu schaffen. Es macht keinen Sinn, an den Menschen rumzufummeln. Nicht die Menschen sind schlecht (zumindest die meisten), sondern schlechte Systeme begünstigen schlechtes Verhalten.

    Meine Empfehlungen insbesondere für jungen Menschen

    Achten Sie auf Ihr Gefühl. Was ist Ihnen wirklich wichtig? Wofür lohnt es sich, sich richtig ins Zeug zu legen? Wo sind Ihre Kraftquellen? Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen abstrakte Versprechen gemacht werden. Hüten Sie sich vor professionellen Methoden, die Ihnen Glück versprechen. Weisen Sie Ratgeber zurück, die Ihnen ungefragt in Ihren Lebensentwurf reinquatschen.

    Sehen Sie sich genau die Vita Ihres Ratgebers an. Entscheidend ist nicht, was jemand sagt. Entscheidend ist, wie er lebt. Und dann entscheiden Sie, ob Sie diesen Rat annehmen wollen. Und weisen Sie entschieden übergriffige Kritik zurück, die ihre Probleme mit der Welt (mit Ihrem Betrieb) in ein Problem Ihrer falschen Einstellung verwandeln.

    Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ (Theodor W. Adorno). Das gilt auch für falsche nationalökonomische Systeme und falsche betriebliche Systeme.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Neoliberalismus – Fatale Folgen I – Die große Joblüge

    Früher war es einfach. Man lernte einen Beruf, diesen übte man aus, davon betrieb man Fürsorge und Vorsorge für seine Familie und gut war es. Glücklich schätzte sich, wer seine Berufung fand und diese mit seinem Beruf verbinden konnte. Doch Glück war nicht Teil des Arbeitsvertrages. Glück war Privatsache.

    Beruf definiert sich als auf Dauer angelegte Tätigkeit, deren Bezahlung über die Befriedigung der materiellen Bedürfnisse hinaus soziale Teilhabe und ein Leben in Würde ermöglicht.

    Sogar Bundeskanzler ist ein Job

    Seit den 80er-Jahren wurde aus dem Beruf der Job. Sogar unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach eigenen Angaben einen tollen Job.

    Job definiert sich als zeitlich begrenzte unqualifizierte Tätigkeit, die vorübergehend der Existenzsicherung dient. Das hat unsere Bundeskanzlerin sicher nicht gemeint.

    Ganz im Zeitgeist verspricht der Job Selbstverwirklichung. Viele Menschen erwarten heute, Freude im Job zu empfinden. Und im Job kulminiert das Versprechen, dass man diesen nicht auf ewig ausüben muss, sich stets was Besseres suchen kann und nicht an den Arbeitgeber gebunden ist.

    Tolle Gefühle als Bezahlung

    Und genau hier beginnt der große Irrtum. Statt einem auf Dauer angelegten Arbeitsverhältnis und einer anständigen Bezahlung in Euro bezahlen Arbeitgeber mit Gefühlen und großen Versprechen. „Dich erwartet ein tolles Team, Du hast Spaß und Du kannst Dich selbst in Projekten verwirklichen“. Das klingt toll, oder?

    Zumindest für die Arbeitgeber – öffentliche ebenso wie private – ist es toll. Denn sie sparen sich einen Haufen Geld und gehen mit Zeitverträgen kein Risiko ein. Und wenn der Arbeitnehmer nicht glücklich ist? Selber schuld, dann performt er eben nicht optimal und sollte an sich arbeiten.

    Die Abwärtsspirale der Entwürdigung

    Zum Verständnis: wer einen Job verrichtet, gerät in den Abwärtsstrudel der Entwürdigung. In dem Maße, wie der Beruf und die Arbeit zum Job verzwergt werden, verzwergt man selbst. Man verliert seine Würde und damit sich selbst, ergibt sich fatalistisch dem Zeitgeist und lässt sich von Glücks-Surrogaten vollstopfen.

    Die Krönung dieses Wahnsinns ist das bedingungslose Grundeinkommen. Dann müssen Unternehmen gar keine Löhne und Gehälter mehr bezahlen. Denn der Staat zahlt das Gehalt.

    Jobs sparen Kosten

    Damit das klar ist: Jobs, Selbstverwirklichung, Freude an der Arbeit, Flexibilität und Ungebundenheit sind neoliberale Erfindungen, um KOSTEN ZU SPAREN.

    Natürlich kann man sich empören über die Arbeitsbedingungen im Logistikgewerbe (z.B. Paketzusteller), doch wirklich empörend sind häufig Arbeitsbedingungen in Bildungs- und Kultureinrichtungen, die – wenn überhaupt – schlecht bezahlte befristete oder Teilzeitverträge anbieten oder gleich entwürdigende Honorarverträge, natürlich immer verbunden mit dem Versprechen, man würde in irgendeiner Art und Weise die Welt retten (z.B. die Natur, das Klima, die Kultur, die Armut, die „Menchen“).

    Meine Empfehlungen für Arbeitgeber

    Finden Sie Arbeitnehmer, die eine solide Ausbildung genossen und abgeschlossen haben. Sagen Sie Ihren Arbeitnehmern, worum es geht: harte Arbeit für das Unternehmen, damit es allen im Betrieb gut geht und anständige Gehälter bezahlt werden können. Weisen Sie darauf hin, dass im Arbeitsvertrag kein Glücksversprechen enthalten ist. Glück ist Privatsache. Berücksichtigen Sie die Natur Ihrer Arbeitnehmer. Es gibt ebenso hochproduktive Eigenbrötler wie hochproduktive Gemeinschaftstiere. Zwängen Sie keinen in ein Zwangskorsett, z.B. in Teams. Bieten Sie Arbeitsverträge auf Dauer an und realistische Entwicklungsmöglichkeiten.

    Meine Empfehlungen insbesondere für junge Menschen

    Wählen Sie eine Ausbildung, die Ihnen leicht fällt. Vergessen Sie Freude oder Weltrettungsmotive jeder Art als Motiv für Ihre Berufswahl. Die Freude stellt sich automatisch mit dem Erfolg im Beruf ein. Und erfolgreich werden Sie sein, wenn es Ihnen leicht fällt. Bestehen Sie auf einer anständigen Bezahlung, und zwar vom ersten Tag an. Das einzige was am Ende des Tages zählt, ist das Geld für ein anständiges Leben. Seien Sie bereit, hart zu arbeiten – gleich ob als Arbeitnehmer oder als Freiberufler.

    Finden Sie Ihr Glück im Privaten, z.B. in der Familie. Sie ist der einzige Platz, an dem Sie grundlos und umfassend geliebt werden. Und bitte: hüten Sie sich vor Weltrettungsversprechen, retten Sie ihre eigene Haut und die ihrer Familie. Sie werden es merken – das ist der Sinn des Lebens.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    In guten Zeiten investieren bedeutet, in gute Zeiten zu investieren

    Deutschland im Sommer 2017: dem Land geht es gut, die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll, die Menschen sind in Kauflaune und die Aussichten sonnig und wolkenlos. So weit so erfreulich.

    Fatale Bräsigkeit macht sich breit

    Weniger erfreulich: die blinden Flecken auf den rosa Brillen vieler Unternehmer werden rasch größer. Aussagen, die uns erreichen: „Das läuft von selber“, „Auf Anfragen reagiere ich gar nicht mehr“, „Kundenveranstaltungen haben wir storniert, wir kommen mit der Arbeit nicht hinterher“, „Uns erkennt man daran, dass wir keine Werbung mehr machen“. Diese Bräsigkeit ist gefährlich und endet nicht selten fatal.

    Prozyklisch investieren

    Ja klar, Sie vermuten, ein Marketingmann hat immer was zu meckern. Doch eines steht seit der Erfindung des Marketing fest: ein kluges Unternehmen investiert in guten Zeiten, es investiert prozyklisch. Denn wer in guten Zeiten investiert, investiert in gute Zeiten. Das kann man in jedem guten Lehrbuch nachlesen. Und es deckt sich mit unserer 20jährigen Erfahrung.

    Krisen easy durchfedern

    Unternehmen, die wir kennen, beraten und die unseren Rat annehmen federn Krisen easy durch. Und die nächste Krise kommt so sicher wie der nächste Winter. Schlimmstenfalls ist dann die Auftragsdelle signifikant kleiner als beim Wettwerber, bestenfalls gewinnt man in der Krise große Marktanteile hinzu, einfach weil viele Wettbewerber schlapp machen.

    Die Kurzformel: hungrig bleiben in satten Zeiten

    Wer in guten Zeiten investiert, profitiert vielfach: die Kassen sind gefüllt, die Liquidität ist vorhanden. Man kann manches einfach ausprobieren, man hat Zeit für umfassende Modernisierungsschritte und man kann in längeren Zyklen denken. Strategische Planung nimmt man in guten Zeiten in Angriff. Zugegeben, das ist eine große mentale Leistung: hungrig bleiben in satten Zeiten.

    Was man nicht zur Zeit löst, begegnet einem zur Unzeit

    Schlechte Zeiten sind geprägt von operativer Hektik: der nächste Auftrag muss jetzt her, die Kosten müssen jetzt runter, die Strukturen müssen jetzt schlanker werden – alles höchst unerfreulich, wenn man das zum falschen Zeitpunkt – in der Krise – anpackt. Spätestens dann erreichen uns regelmäßig viele Anrufe mit dem Wunsch, das Unternehmen müsse sofort umfassend geheilt werden, doch Geld hätte man leider keines.

    Kluge Köpfe investieren jetzt

    Eine der größten Baustellen in vielen Unternehmen ist die digitale Kommunikation. Die kommende Generation ist durch und durch online unterwegs, beruflich und privat. Wer jetzt in die Digitalisierung seiner Geschäftsprozesse investiert, z.B. digitaler Vertrieb, digitale Öffentlichkeitsarbeit, digitale Kundenbindung und -betreuung, sichert sich eine gute Zukunft. Denn nach der nächsten Krise wird nichts mehr so sein wie früher.

    Unsere Prognose

    Nach der nächsten Krise werden die Unternehmen weiter Bestand haben, die zur rechten Zeit – jetzt – feste digitale Bande zu ihren bestehenden und neuen Zielgruppen geknüpft haben. Die Menschen werden immer mobiler, die Loyalität sinkt, die Anspruchs- und Erwartungshaltungen werden größer, die Übersicht über Angebote des Wettbewerbs wird immer transparenter, die Vergleichsmöglichkeiten werden mehr … alles gute Gründe, jetzt zu investieren.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Eine erfolgreiche Website – ist Design wirklich alles?

    Eine gute Website dient Ihrer Öffentlichkeitsarbeit, Ihrer Werbung und Ihrem Vertrieb. Eine gute Website stiftet einen wertschöpfenden Beitrag – für Ihr Unternehmen und für Ihre Kunden.

    Eine gute Website stiftet Nutzen

    Jeder will eine erfolgreiche Website. Eine Website, die man gerne besucht. Eine Website, die wirklich etwas zu sagen hat. Eine Website, die sich rumspricht. Eine Website, die sich den Respekt der Community erarbeitet und für viele Menschen relevant ist. Eine Website, die zur Alltagswirklichkeit vieler Menschen gehört.

    Die technische Realisierung einer Website ist bei allem die geringere Herausforderung, entscheidend ist das kluge Vorgehen beim Aufbau und der Struktur der Website.

    Einstiegsfragen

    • Für wen ist die Website da? (Zielgruppen)
    • Wer erwartet und nutzt welche Inhalte? (Content)
    • Wie sind die Zielgruppen untereinander und im Social-Web vernetzt?
    • Wo und wie docken wir die Website im Internet an?
    • Welche Inhalte der Website sind „ewig“, welche Inhalte ändern sich in welchen Zyklen? (z.B. monatlich, wöchentlich, täglich)

    Neben der technischen Entwicklung Ihrer Webseite geht es natürlich auch um den Look and Feel, das Design. Natürlich ist ein elegantes Design einer Website eine wunderbare Sache. Doch für den Erfolg einer Website zählt in erster Linie das Service-Design, die Usability und damit zusammenhängend das kluge Management der Website.

    Design ist alles! Sieben goldene Regeln für eine gute Website

    1. BUSINESS-DESIGN –das Geschäftsmodell, die Zielgruppen und das Leistungsspektrum Ihrer Website
    2. SERVICE-DESIGN – die Erwartungen, Vorlieben und Nutzungsgewohnheiten der Zielgruppen
    3. SEO-DESIGN – erstklassiger Content: Texte, Fotos und Videos nach den Regeln der Kunst. Quality meets Algorithm!
    4. DATA-DESIGN – eine Datenbank mit allen Texten, Schlagworten, Fotos und Videos, u.a. indizierbar nach (verwandten) Themen und Kategorien
    5. SOCIAL-DESIGN – die Anbindung Ihrer Website an relevante Social-Media-Kanäle und dafür passender Inhalte
    6. TECHNICAL-DESIGN – die Programmierung und Hosting der Website auf dem Stand der Technik (u.a. browserübergreifend stabiles Theme, Responsive Design, CMS-System, ALT-Attribute, SQL-Datenbank, php 7.X, Backups, Datensicherheit, Xml-Dateien, Datenschutz, gesetzliche Regeln und Vorschriften)
    7. PROJECT-DESIGN – die Schulung Ihrer Mitarbeiter/-innen in der Bedienung, Betreuung und Wartung der Website und der Social-Media-Kanäle

    Lust bekommen auf eine Website, die wirklich rockt?

    Dann sprechen Sie uns einfach an.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Erkennen Beherrschen Begeistern

    Wenn Sie etwas verändern möchten, dann müssen Sie die Situation klar erkennen. Nur was man versteht kann man verändern.

    Die Methoden der Wahl:

    • Betriebsanalyse (Führung, Management, Mitarbeiter – Prozesse, Kosten, Kennzahlen)
    • Marktforschung (Umfeld, Zielgruppen, Wettbewerb)
    • Trendforschung (Wissenschaft, Technik, Politik, Wirtschaft, Verbraucher, Kultur, Gesellschaft)
    • Szenarioanalyse (Entwicklung wahrscheinlicher Zukünfte und daraus resultierende mögliche Handlungsfelder)

    Wenn wir eine Situation verändern wollen, dann müssen wir sie erst einmal akzeptieren.

    Wenn Sie gestalten wollen, dann müssen Sie drei Dinge beherrschen:

    • den Markt (Vorlieben und Wünsche Ihrer Kunden, Stärken und Schwächen des Wettbewerbs)
    • die Qualität (Herstellungs- und Produktqualität, Dienstleistungsqualität)
    • die Kosten (Herstellungs- und Distributionskosten, Fehlervermeidung, Fehlerbehebung)

    Ohne Begeisterung ist alles nichts. Der Treibstoff für Erfolg ist Begeisterung, Engagement und gelingende Überzeugung.

    • Binnenkommunikation | Mitarbeiter/-innen aktiv einbeziehen
    • Marktkommunikation | Kunden intensiv binden
    • Öffentlichkeitsarbeit | Gesellschaft gewogen stimmen

    Wissen und Können

    Wissen ist das Verständnis von Theorie und innerer Zusammenhänge

    Wissen ist Erfahrung und Überblick. Wissen ist Struktur und Klarheit. Wissen ist unverzichtbar. Doch Wissen ohne Können ist wertlos. Wissen und Können gehören zusammen: für wirksame unternehmerische Entscheidungen und deren Umsetzung in Taten.

    Können ist das Gestalten der Wirklichkeit

    Können ist routiniertes Geschick. Können ist das Beherrschen der Materie und der souveräne Umgang mit den Überraschungen des Alltags. Doch Können ohne Wissen ist wertlos. Können und Wissen gehören zusammen: für wirksame unternehmerische Entscheidungen und deren Umsetzung in Taten.

    Kommunikation wirksam gestalten | Zielgruppen, Milieus und Lebensphasen

    Für jedes Unternehmen ist es entscheidend, die richtigen Menschen für ihre Leistungen zu begeistern. Jede Kommunikation, ob über die Website, Anzeigen, die Broschüre etc. richtet sich an Menschen, besser: sie richtet sich an die Bedürfnisse der Menschen. Menschen haben teilweise gleiche und teilweise unterschiedliche Bedürfnisse. Was alle Menschen eint: jedes Bedürfnis wird als individuell, als höchstpersönlich empfunden. Das ist der entscheidende Punkt für wirksame Kommunikation: betrifft sie mich und bewegt sie mich, mein Bedürfnis zu stillen. Aus dem Bedürfnis wird ein konkreter Bedarf, er manifestiert sich im Kauf und der Verwendung. Und nur darum geht es.

    Es wäre vermessen, in Verbrauchermärkten jeden Menschen mit der Kommunikation individuell anzusprechen. Unternehmen müssen für effiziente und effektive Kommunikation Klammern bilden, sie segmentieren ihre Interessenten und Kunden in Zielgruppen, in Milieus oder in Lebensphasen. Betrachten wir diesen Gedanken genauer.

    Zielgruppen | 1950er bis 1980er Jahre

    Früher war es einfach. Es gab Männer und Frauen, der Bildungsgrad wurde durch Schule, Lehre und Hochschule determiniert, es gab ungelernte Arbeiter, Angestellte, Facharbeiter, Meister, Ingenieure und Wissenschaftler, die Berufe waren technisch, handwerklich, verwaltend oder gestaltend, das Einkommen richtete sich im Wesentlichen nach dem Bildungsgrad, der Art der Tätigkeit und der Betriebszugehörigkeit. Die Sehnsüchte der meisten Menschen waren ähnlich: hart arbeiten, einen bescheidenen und sicheren Wohlstand erreichen, sich ab und an etwas gönnen.
    Sie merken schon, das Zielgruppenkonzept funzt nicht mehr. Das Zielgruppen-Konzept erscheint heute willkürlich. Es gibt keinen konsistenten inneren Zusammenhang mehr zwischen den soziodemographischen Merkmalen und daraus abzuleitender Korrelationen und Wahrscheinlichkeiten für Kauf und Konsum. Allein das Merkmal „Alter“ macht es deutlich: Menschen ab 60 Jahren sind konsumfreudig, reiselustig und technikaffin und sie freuen sich auf den 3ten Aufbruch – privat und/oder beruflich.

    Milieus | 1980er bis 2010er Jahre

    Mitte der 1970er Jahre entwickelten kluge Köpfe das Milieukonzept. Der Auslöser dieser Entwicklung war die RAF und neue Möglichkeiten, den Mitgliedern der Terrorbande habhaft zu werden. Man entwickelte die Rasterfahndung. Diese konzentrierte sich in erster Linie auf qualitative Eigenschaften von Menschen, deren Lebensstil und deren Werthaltungen (z.B. politische Ansichten, Einstellungen zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen – die Chiquita Banane, Orangen aus Israel oder ein Mercedes wurden zu Glaubensbekenntnissen – oder die Wertigkeit von Fleiß und Disziplin u.v.m.) Genau genommen ist die Milieuforschung die friedliche Nutzung der Rasterfahndung, um Menschen innerhalb ihres Wertekosmos gezielt anzusprechen.

    Exkurs: die bürgerliche Mitte morpht

    In den 1960er-Jahren rechnete man die Hälfte der Bevölkerung der bürgerlichen Mitte zu. Vereinfacht gesagt, viele Menschen lebten in gleichen Lebensumständen (Familie war Mama, Papa, Kind, Kind, Papa arbeitete Vollzeit, Mama kümmerte sich um Heim und Herd, einmal im Jahr fuhr man mit dem Auto in den Urlaub, am Samstag Nachmittag war Bundesliga und Weihnachten verbrachte man mit der Familie untern Tannenbaum).
    Das ist heute, in der zweiten Dekade des 21ten Jahrhunderts nicht mehr so. Wir leben in einer Welt vieler Milieus mit unterschiedlichen Werthaltungen. Diese Milieus differenzieren sich immer weiter aus – es entstehen immer mehr Submilieus und Subkulturen. Der größte gemeinsame Nenner ist das Individuum mit seinem ganz persönlichen Lebensentwurf. Im Jahr 2017 rechnet man gerade noch 13% der Bevölkerung der bürgerlichen Mitte zu. die bürgerliche Mitte ist ein Milieu von vielen.
    Die Situation in der Gegenwart: die Zugehörigkeit zu einem Milieu determiniert nicht mehr das Kauf- und Konsumverhalten. Der hybride Verbraucher setzt seine Präferenzen entlang der Produktkategorien. Z.B. kauft er Lebensmittel ausschließlich Bio und Fair Trade, er bevorzugt technische Produkte von Bang & Olufsen und Apple, richtet seine Wohnung mit IKEA ein und nennt kein Auto sein eigen, er nutzt Carsharing.

    Lebensphasen | seit 2010

    Mit der Definition und Ansprache von Zielgruppen und Milieus ist heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Nach und nach setzt sich das Konzept der Lebensphasen durch. Mit dem Eintritt in eine bestimmte Lebensphase treten Menschen in eine bestimmte Lebenswelt ein. Auch wenn die Subkulturen und Szenen höchst unterschiedlich wirken – die Lebenswelten sind, was ihre Themen betrifft, relativ homogen.
    Entscheidend ist, die jeweilige Lebensphase präzise zu umreißen und zu beschreiben. Daraus ergeben sich gute Antworten für die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen und die Kommunikation incl. der Tonality – die Art und Weise – der Kundenansprache.
    Typische Lebensphasen: Kindheit, Schulzeit, Auszeit, Studienzeit, Berufsleben, Elternschaft, zweiter Aufbruch, Sinnfindung, dritter Aufbruch, bewusstes Alter, Abschied. Diese Liste ist selbstverständlich weder umfassend noch vollständig, sie dient der Illustration des Lebensphasenkonzeptes. Im Rahmen der Lebensphasen geht es um Themen und FRAGEN, die die Menschen bewegen und für die sie Antworten und LÖSUNGEN suchen.

    Beispiel: Lebensphase Elternschaft mit Kindern bis 12 Jahre

    Themen

    • Alltagsplanung
    • Balance Kinder und Beruf
    • Balance in der Partnerschaft
    • Gesundheit
    • Ernährung
    • Frühkindliche Förderung

    Kultureller Hintergrund der Eltern

    • Die Eltern wuchsen in einer Welt auf, die sie als krisenhaft erlebten.
    • Man muss angesichts der Unsicherheiten flexibel bleiben.“
    • Es ist nicht ausgemacht, dass die Kinder ihren Platz in der Gesellschaft und im Berufsleben finden werden.

    Lösungen

    • Überlebensstrategie Nr. 1: möglichst viele Kompetenzen aneignen
    • Entwicklung der Intelligenz befördern
    • vor Gefahren schützen
    • für das Leben rüsten

    Welche Lebensphasen sollen wir für Ihr Unternehmen analysieren und daraus wirksame Kommunikation gestalten?
    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,
    Ihr Stefan Theßenvitz

    Facebook | Typen, Daten und Lösungen für das Marketing, die Öffentlichkeitsarbeit und den Vertrieb

    Der Social-Media-Dienst Facebook ist einer der wichtigsten Informations- und Kommunikationskanäle – nahezu weltweit. Grund genug, sich Facebook aus der unternehmerischen Perspektive genauer anzusehen.

    Zu Beginn ein paar Daten für das Jahr 2016

    Welt

    1,7 Milliarden Menschen nutzen Facebook, davon über eine Milliarde Menschen täglich. 1,4 Milliarden Menschen nutzen Facebook auch online, über 800 Millionen ausschließlich mit ihrem Smartphone.

    Deutschland

    In Deutschland nutzen 28 Millionen Menschen Facebook (das ist ein gutes Drittel der Bevölkerung!) davon 24 Millionen mobil. 21 Millionen nutzen Facebook täglich, davon 19 Millionen mobil.

    Altersverteilung Deutschland

    Die jüngeren Menschen von 13 bis 34 Jahre sind mit 65% vertreten, die älteren ab 35 Jahren mit 35%. Noch ist die Hauptgruppe der Facebook-Nutzer jünger als 35 Jahre, der Anteil der älteren Facebook-Nutzer steigt kontinuierlich. Das bedeutet nicht, dass die jüngeren Menschen Facebook in Scharen davonlaufen. Das Altersverhältnis der Facebook-Nutzer normalisiert sich entlang der alternden Gesellschaft.

    Zwischenfazit

    Facebook wächst durch immer mehr Nutzer. Das Angebot wird immer stärker (ausschließlich) mobil in Anspruch genommen. Auf mittlere Sicht werden Menschen ab 50 Jahren die stärkste Zielgruppe für Facebook sein. Damit wird deutlich: Facebook ist lebendiger als je zuvor, es wächst entlang der soziodemographischen Entwicklung.

    Typologie der Facebook-Nutzer

    Unsere qualitativen Beobachtungen und Analysen geben wertvolle Hinweise für die Arbeit mit Facebook-Zielgruppen. Wir gliedern die Facebook-Nutzer in vier Segmente. Innerhalb der Segmente definieren wir jeweils zwei typische Nutzergruppen. Selbstverständlich gibt es auch Mischformen und Untergruppen, doch für die Erkenntnisgewinnung ist ein grober Strich hilfreicher.

    MY-WORLD

    Die ICH & ICH und meine Welt-Gruppe liebt die Selbstinszenierung. Vor einer Sehenswürdigkeit, im Urlaub, beim Shoppen, beim Essen, mit Promis …. Fast immer ist das eigene Gesicht im Zentrum des Bildes (oder Gesicht eines berühmten Menschen mit dem eigenen), die Gefühle sind groß, das Erlebnis ist umwerfend, der Moment atemberaubend.

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: diese Gruppe liebt die Inszenierung und die Erregung, ihre Welt ist ihre Bühne. Diese Gruppe hat meist ein positives Selbstbild von sich und liebt das Bunte, Laute, Plakative, Überschäumende.

    Die Nahraum-Abenteurer lassen uns teilhaben an ihrer persönlichen Welt. Das Abenteuer finden Sie in vielen Details: der Nachwuchs auf dem Topf, die Katze auf dem Sofa, der geschmückte Weihnachtsbaum, Eisblumen am Fenster, Sonnenuntergänge, das Obst im Garten, die Wurst auf dem Grill …. das ganz normale Leben steht im Zentrum mit all seinen wunderbaren Augenblicken.

    Erkenntnisse für unser Arbeit: diese Gruppe liebt die Beschaulichkeit und den wachen Blick auf das leicht zu Übersehende. Der Umgang ist achtsam und sensibel, die Gefühle sind fein. Diese Gruppe spendet auch gerne Trost und zeigt sich bei Unbillen des Lebens (Fahrradpanne, Regenguss etc.) solidarisch mit ihren Facebook-Freunden.

    PROFESSIONAL-WORLD

    Die Berichterstatter berichten von ihrem Berufsalltag (der häufig mit Reisen und Begegnungen verbunden ist), sie berichten von Seminaren, sie empfehlen Bücher und Software, sie verraten Kniffe und Tricks, sie lassen uns an ihren Erfolgen teilhaben (Misserfolge eher selten) … der Beruf bzw. die Aufgabe steht im Mittelpunkt.

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: die Berichterstatter geben und nehmen gerne konkrete Inhalte. Die Lösung steht im Vordergrund, das gemeinsame Knobeln an einer Lösung ist der halbe Spaß.

    Die Facts and Figures sind sehr stark auf ihr Fachgebiet fokussiert. Ihre Nachrichten sind fundiert. Facebook nutzen sie für ihre Sache, alles andere wird konsequent ausgeblendet, weil Zeitverschwendung. Diese Gruppe sendet lieber als sie empfängt. Erstklassigen Inhalten gegenüber sind sie aufgeschlossen.

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: die Facts and Figures sind konzentriert bei der Sache und haben meist ihren Ablenkungsimpuls im Griff. Sie wählen sich bewusst ihre Absender aus und abonnieren Nachrichten nur nach sorgfältiger Abwägung.

    EDUCATION-WORLD

    Die Gruppe der Mit Weisheit Übervollen teilt vorzugsweise Sinnsprüche und Lebensweisheiten (gerne auch ungefragt auf die Accounts ihrer Facebook-Freunde). Der endlose Strom der Beiträge speist sich aus den Zuflüssen Liebe, Verzeihung, Partnerschaft, Weltfrieden, Versöhnung, Mitleid, spirituelles Wachstum u.v.m. in der Art.

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: diese Gruppe liebt das Ideale, (das nicht selten) im (krassen) Widerspruch zu ihrer Lebenswirklichkeit steht. Wichtig sind ihnen einprägsame Botschaften, die garniert sind mit weichgezeichneten Fotos, Slow-Motion-Videos und meditativer Musik.

    Die Erzieher, Mahner und Bewerter sind hier zusammengefasst in einer Gruppe, weil die Intention ihrer Botschaften ähnlich ist. Sie wollen aufrütteln, zur Umkehr aufrufen (z.B.: „esst kein Fleisch“ „warum die XY-Partei so verlogen ist“) wissen um ihr normativ richtiges Verhalten und teilen vorzugsweise Inhalte aus Quellen mit einem geschlossenen Weltbild. Für diese Gruppe besteht die Welt aus zwei Polen: das perfekte Gute und das perfekte Böse, das Richtige und das Falsche. Gerade das Falsche muss man anprangern und mit der eigenen (einzig) richtigen Bewertung posten. Gerne wird auch Facebook-Freunden mit der Kündigung der Freundschaft gedroht, sollten sie anderer Meinung sein („Wer die XY-Partei gut findet, kann nicht länger mein Freund sein“)

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: auch diese Gruppe liebt das Ideale. Das Ideale scheitert an den Verhältnissen, die es ohne großen Kraftaufwand zu beseitigen gilt. Also wird geteilt und kommentiert, bis die Tastatur versagt.

    OBSERVER-WORLD

    Die Besorgten vermitteln uns mit ihren Posts – meist geteilte Inhalte – ihre weltumspannenden Kümmernisse. Der Hunger in Afrika, die von Windrädern zerhackten Vögel, die ins Land flutenden Flüchtlinge, das Ende des Erdöls, der Bildungsnotstand in Deutschland … kein Thema ist groß genug, keine Befürchtung ist zu übermächtig. Der Besorgte vermutet ihm zugeschriebene Autorität, die ihn ermächtigt, ja sogar verpflichtet, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen.

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: Die Besorgten lieben Botschaften von Autoritäten (Qualitätspresse, bekannte Wissenschaftler, Nobelpreisträger usw.). Das Thema muss vielschichtig sein, gut sind Schuldzuweisungen an eine bestimmte Gruppe (z.B. die Politiker, die Manager, der reiche Westen).

    Die Beobachter stehen über den Dingen und klären auf. Ihre unverzichtbare Rolle sehen sie darin, alles zu einem bestimmten Thema zu sammeln und ihren Facebook-Account zu moderieren. Vorzugsweise kommentieren sie Kommentare. Sie wägen ab, zeigen Denkfehler auf und bringen neue Fakten ins Spiel. Das Thema muss abstrakt, komplex und mit einfachen Mitteln nicht lösbar sein (Spaltung der Gesellschaft, Klimawandel, Integration).

    Erkenntnisse für unsere Arbeit: Die Beobachter lieben Fakten, Zeitreihen, differenzierte Statements, kluge Sätze. Die Inhalte müssen gut aufbereitet sein und dem Beobachter die Möglichkeit an die Hand geben, die Dinge so oder so zu akzentuieren.

    Was bedeutet das für die Arbeit Ihres Unternehmens mit Facebook, was bedeutet es für Ihr Marketing, Ihre Öffentlichkeitsarbeit und Ihren Vertrieb?

    Facebook ist eine perfekte Marketingmaschine. Wir befassen uns intensiv für Auftraggeber unseres Hauses mit Facebook. Es ist sagenhaft, was diese Riesenmaschine alles kann. Z.B.: Zielgruppen identifizieren, Kampagnen fahren, Call to Actions definieren. Und man kann wirklich alles messen und gezielt besser werden!

    Grundregeln für einen Facebook-Account

    • Facebook wird von Menschen genutzt. Diese Menschen haben unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse, Anliegen und Nutzenerwartungen an Facebook. Nur wer sich darauf einstellt, wird mit Facebook erfolgreich sein.
    • Wenn man was von Facebook will (Fans, Follower, Kunden, Relevanz, Umsatz etc.), dann muss man das professionell angehen und gezielt gestalten.
    • Relevante Inhalte sind selbst generierte Inhalte: Texte, Fotos, Videos, Interviews, Fallstudien, Fachbeiträge, Beispiele etc.
    • Geteilte Inhalte sind professionell betrachtet Unsinn, das sollte ein sehr seltener Fall sein (z.B. Fachbeiträge, die mit Ihrem Geschäft und Ihren Anliegen zusammenhängen).
    • Für einen Firmen-Account bei Facebook muss man sich über die Positionierung Gedanken machen. Z.B.: Was wollen wir wem vermitteln? Wofür stehen wir? Warum macht es für einen Facebook-Nutzer Sinn, unseren Firmen-Account zu abonnieren? Wo ist unser Mehrwert? – Warum sollen die Nutzer ihre Zeit bei uns investieren?
    • Für einen Facebook-Account braucht man Ressourcen (das unterschätzen die meisten). Nur ein kontinuierlich gepflegter Facebook-Account macht Sinn. Jeder Inhalt muss professionell sein: gute Fotos, gute Videos, gute Texte
    • Hände weg vom Smartphone und spontanen Fotos und Filmchen. Hände weg von Betriebsfeiern, Urlaubsfotos etc.
    • Hinter jedem Firmen-Account steht ein privater Account. Der Privat-Account ist die Grundlage, einen Firmen-Account zu administrieren. Über den Privat-Account können Sie Ihre Freunde als Fans für den Firmen-Account gewinnen. Dieses organische Wachstum der Fangemeinde ist für viele KMU ein sehr guter Weg.
    • Der Privat-Account korrespondiert sehr stark mit dem Firmen-Account. Das wird häufig unterschätzt. Es ist also auch wichtig, darüber nachzudenken, wie sie sich als Privatperson auf Facebook präsentieren (z.B. Trinklieder im Urlaub, allzu knappe Klamotten … alles schon erlebt). Facebook und Privat geht nicht zusammen. Auf Facebook ist jeder Mensch eine öffentliche Person. Alles ist öffentlich (zumindest für computerbegabte Menschen) und alles ist indizierbar.

    Der Firmen-Account bei Facebook korrespondiert natürlich mit der Website Ihres Unternehmens. Über Share-Buttons auf Ihrer Website können Sie sehr schnell Inhalte multiplizieren – nicht nur auf Facebook, auch auf Google+, Instagram, Pinterest, Twitter, Linkedin, Xing etc..

    Facebook kann eine hervorragende Ergänzung sein für Ihre Unternehmenskommunikation: für das Marketing, die Öffentlichkeitsarbeit und den Vertrieb.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Gutes Projektmanagement

    Immer mehr Arbeit findet in Projekten statt. Innerhalb eines Unternehmens mag das meistens gut leistbar sein. Schwierig wird es häufig, wenn das Projekt unternehmensübergreifend und im Zusammenspiel mit weiteren externen Dienstleistern durchgeführt wird.

    Unsere Leitsätze aus 20 Jahren Projektarbeit

    1. Führe durch Vorbild
    2. Mach´ anderen das Leben leicht

    Viele Projekte scheitern, weil die Erwartungen an das Projekt und an die Projektteilnehmer unklar sind. Weil Zeiten und Fristen im laufenden Projekt verändert werden. Weil das Budget schmilzt wie Butter in der Sonne und wirkungslos zerrinnt. Weil man viel zu viel Zeit in ergebnislosen Meetings vertrödelt. Weil die Schnittstellen nicht sauber definiert sind. Weil Machtgerangel die Sachorientierung verdrängt oder einfach weil die Dokumentation schlampig ist.

    Da helfen kein Zaubersalz und kein Motivationsworkshop. Da nutzen kein Tschak(k)a oder coole Sprüche auf T-Shirts. Die Lösung gibt es nicht als Tütensuppe mit Wasser drüber und alles schmeckt prima.

    Was wirklich hilft

    … und wir können jeden Punkt vielfach mit Beispielen aus der Praxis belegen …

    • Das Projektziel ist eindeutig und interpretationsfrei (zumindest interpretationsarm).
    • Die Rahmendaten und Restriktionen sind klar und verlässlich (Zeit, Kosten, Budget, Aufwand).
    • Die Erwartungen der Projektteilnehmer an sich und andere sind erfüllbar (Präzision, Timing, Qualität, Support).
    • Projektorientierung im Projekt. Jeder Abschnitt, jeder Baustein ist ein in sich abgeschlossenes Projekt.
    • Saubere Dokumentation. Naht- und Übergabestellen für ein Weiterarbeiten ohne Frageschleifen.
    • Verantwortung personifizieren. Jeder Abschnitt, jeder Baustein hat einen Vornamen und Nachnamen.
    • Verbindlichkeit schaffen. Terminieren, Wiedervorlage, Kontrollieren – professionelles Misstrauen kultivieren.
    • Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen. Frühwarnsystem einbauen, Nachfassen, Unterstützung anbieten.
    • Arbeitsfortschritte sichtbar machen. Erfolge kommunizieren, alle Beteiligten informieren.
    • Konkret sein. Immer mit Blick auf die Ziele praktikable Lösungen entwickeln.
      Lösungen einfordern. Im Falle von Unstimmigkeiten steht immer die Lösung im Vordergrund.
    • Jeder Projektteilnehmer findet sich mit seinen eigenen Anliegen im gemeinsamen Projekt wieder.
    • Konsequente Sachorientierung. Das gemeinsame Ziel auf unterschiedlichen Wegen erreichen.

    Viele Menschen haben Angst vor Spannungen. Auch Führungskräfte sind häufig harmoniesüchtig bzw. konfliktscheu. Das ist leider falsch und macht die Sache schlimmer. Sachorientierung funktioniert nur auf der Grundlage geklärter Beziehungen. Und zu einer geklärten Beziehung gehören auch gut bearbeitete Spannungen. Der Leitsatz als Überschrift:

    Spannungen produktiv nutzen!

    • Spannungen benennen
    • Unterschiedliche Perspektiven / Standpunkte erkennen
    • Unterschiede akzeptieren
    • Gemeinsamkeiten definieren
    • Die Lösung zählt!

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    SEO und die Erregungskultur

    SEO ist ein Zauberwort des Internets. In ihm manifestiert sich der Wunsch vieler Unternehmen, gelesen, gehört, gesehen zu werden – kurz: Beachtung zu finden. Der Wunsch ist legitim. Klappern gehört zum Handwerk. Wer nicht wirbt, der stirbt. Tue Gutes und rede darüber. Diese Kurzformeln bringen es auf den Punkt: Bekanntheit ist die Grundbedingung für erfolgreichen Verkauf und Vertrieb. Beleuchten wir zwei zusammenhängende Phänomene des Internetzeitalters. SEO und die Erregungskultur.

    SEO

    SEO = Search Engine Optimizing = Suchmaschinenoptimierung. Webinhalte werden von Suchmaschinen indiziert. In Deutschland dominiert Google mit 99% den Markt für Suchmaschinen. Es gilt: Suchmaschine = Google. Google hat keine Augen. Bilder in den Formaten jpg, tif, png, gif etc. kann Google nicht lesen, auch keine als Bild abgespeicherten Texte. Das gleiche gilt für Videos.

    Aber Google kann lesen. Der Eingang zu Google ist der berühmte Schlitz auf der Startseite. Der User tippt seine Suchanfrage ein und erhält in Windeseile Suchergebnisse, zum Teil schon, bevor er seine Schreibarbeit beendet hat. Faszinierend!

    Wir gehen hier nicht der Frage nach, warum Google weiß, was wir wissen wollen und lüften auch keine Geheimnisse des Google-Algorithmus (der so geheimnisvoll gar nicht ist). Wir gehen der Frage nach, wie wir unsere Botschaften gestalten müssen, damit sie von Google indiziert werden und Interessenten bereitgestellt werden können. Google will relevant sein. Die Relevanz von Google bemisst sich daran, dass ich Google nutze, um etwas zu finden. Mit 99% Marktanteil ist dieser Beweis erbracht.

    Wir brauchen also Texte, die Google lesen kann. Jeder Text, der als durchsuchbarer Datensatz vorliegt (z.B. Html-Texte) ist auslesbar / indizierbar. So weit, so einfach. Natürlich stehen unsere Texte im Wettbewerb mit anderen Texten. Andere Unternehmen wollen auch Gehör finden. Und jetzt wird es spannend.

    Wie muss ein SEO-Text geschrieben werden, damit er von Google in der Trefferliste weit oben angezeigt wird? Für diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort bzgl. Textlänge, Wortwahl, Keywords, Abschnitte und Überschriften. Hier spielen auch Fragen nach dem Thema, der Zielgruppe, deren Erwartungshaltung und Bildungshintergrund eine Rolle.

    Tipps für leicht lesbare und gut indizierbare SEO-Texte und Möglichkeiten, Fehler zu vermeiden

    • Google mag keine unpersönliche Sprache. Google mag persönliche Sprache. Schreiben Sie persönlich.
    • Gliedern Sie Ihren Text durch Überschriften in Abschnitte (h1, h2, h3). Google mag strukturierte Texte mit Überschriften, deren Inhalt Bezug zum kommenden Abschnitt nimmt.
    • „Der Text wird geschrieben“ ist ein Passivsatz. Google mag keine Passivsätze. Vermeiden Sie Passivsätze. Schreiben Sie aktiv.
    • Der Nominalstil ist knapp, prägnant und präzise. Google mag keinen Nominalstil. Google mag Umgangssprache.
    • Google mag keine langen Worte (26-letter-words wie zum Beispiel Pfannkuchenstreifensuppe). Verwenden Sie kurze Worte.
    • Google mag keine Schachtelsätze mit vielen Kommata. In Schachtelsätzen verheddern sich gerne auch die Autoren, die Bezüge werden unklar. Schreiben Sie kurze Sätze.
    • „wollen“, „dürfen“, „können“, „müssen“, „mögen, „sollen“ sind Modalverben, auch „will“, „muss“, „kann“. Google mag keine Modalverben. Lösung: Modalverben weglassen.
    • „auch“, „doch“, „sehr“, „nur“, „so“, „ja sogar“ sind Füllwörter. Google mag keine Füllwörter. Lassen Sie Füllwörter weg.
    • „usw.“, „etc.“, „z.B.“, „s.o., z.K.“, „MfG“ sind Abkürzungen. Google mag keine Abkürzungen. Lösung: Abkürzungen weglassen oder ausschreiben. U.A.w.g. = Um Anmeldung wird gebeten. Damit vermeiden Sie auch Missverständnisse.
    • Google mag kein Perfekt (2te Vergangenheit). Google mag das Präsens und die 1te Vergangenheit (Präterium).
    • Google mag keine „Wenn, dann“-Sätze. Vermeiden Sie „Wenn, dann“-Sätze.
    • Vermeiden Sie Symbole im Text. Google mag keine Symbole (Mathematik, Ziffern, Emoticons). Lösung: Schreiben Sie Zahlen aus oder erklären Sie Symbole.
    • Vermeiden Sie allseits bekannte Sprichwörter, Lebensweisheiten oder Sinnsprüche („Wahrheit ist auf dem Platz“, „Das Runde muss ins Eckige“). Google mag keine Phrasendrescher. Lösung: finden Sie eigene originelle Merksätze.

    SEO-Texte haben nichts mit Literatur und Poesie zu tun. Lieben Sie gutes, differenziertes Deutsch? Dann schreiben oder lesen Sie ein gutes Buch. SEO-Texte sind für (meist) eilige Leser, deren Aufmerksamkeit meist nicht vollständig auf Ihren Text gerichtet ist; insbesondere, wenn dieser mobil surft: one eye, one thumb.

    Erregungskultur

    Was hat jetzt SEO mit der Erregungskultur zu tun? SEO Texte sind schnell erfassbar, werfen helle Schlaglichter, erzeugen Neugier und befördern den Impuls: klick mich! Das ist der Sinn der Übung. Der Leser soll involviert werden, er soll sich mit meinem Thema beschäftigen. Involvement erzeugt Sympathie. Sympathie ist die Grundlage für geglaubte Kompetenz und Vertrauen. Wem ich vertraue, dem kaufe ich etwas ab.

    Alle Anbieter von Inhalten wollen beachtet werden. Je mehr Menschen meinen Inhalten Beachtung schenken – je häufiger Menschen die Inhalte auf meiner Website klicken und je länger sie sich dort aufhalten – desto relevanter werden meine Inhalte für Google und damit für andere User. Es gilt das alte Gesetz der Masse: „Was für viele Menschen interessant ist, ist auch für Dich interessant“.

    Achtung: wir begeben uns jetzt auf die Seite der schwarzen Magie. Die folgenden Ausführungen sind dem Gedanken der Aufklärung geschuldet, selbstverschuldete Unmündigkeit zu vermeiden und einen Ausgang aus ihr zu finden.

    Wie entsteht Involvement? Durch Geheimnisse. Durch Andeutungen. Durch Gefühle. Durch Provokation. Durch Zuspitzung. Durch Rätsel. Durch Befürchtungen. Kurz: durch Manipulation und durch Reize. Der Reflex des Menschen ist schneller als sein Verstand. Angriff oder Flucht

    Widerwillen, Ärger, Angst, Häme und Wut sind schnell abrufbar. In Verbindung mit eigenen Vorurteilen „das habe ich schon immer gesagt“, „endlich sagt das mal einer“, „genau meine Meinung“ wird daraus ein kaum zu kontrollierendes Verlangen, mehr zu erfahren.

    Wagen wir einen Ausflug in die online Ausgaben der (Qualitäts-) Presse und lesen wir die Headlines (folgende Textbeispiele sind frei erfunden und könnten dennoch so geschrieben stehen):

    • Das Ende der Demokratie, wie wir sie kennen.
    • Was sich hinter der Fassade des Saubermanns wirklich verbirgt.
    • Zu dumm oder zu faul? Warum deutsche Schüler scheitern.
    • Was Putins Lächeln in Wahrheit bedeutet.
    • Das Jahr 2017 naht. Welche Bedrohungen uns jetzt erwarten.

    Spüren Sie was? Ja? Und genau darum geht es in der Erregungskultur. Es geht um Meinungen, es geht um Gefühle, es geht um Rätsel, es geht um Befürchtungen. Die Methoden: Andeutungen, Anspielungen, memorierbare Slogans.

    Es geht nicht um Information. Es geht nicht um die Nachricht, es geht nicht um Aufklärung. Es geht nicht um Differenzierung. Es geht – es sei wiederholt – um Involvement, es geht um das Einsaugen der Aufmerksamkeit. Um die Verweildauer zu erhöhen. Um die Klickrate zu erhöhen. Um die Werbeinnahmen zu steigern. Und damit sind wir wieder bei SEO. Auch Gier und Lust (Schnäppchenjagd, jetzt zugreifen, letzte Chance, schneller informiert sein) sind schnell abrufbar und schwer kontrollierbar.

    Wirksame Methoden zur Gefahrenabwehr

    Die erste Frage lautet immer: „Muss ich das wirklich wissen, kaufen, haben?“ Je abstrakter, allgemeiner oder endzeitlicher die Bedrohung, das Versprechen oder das Postulat, desto wahrscheinlicher ist die Lüge (Die Rente ist sicher – Rentner von Altersarmut bedroht, Das Klima kollabiert – der Klimawandel, eine Lüge?).

    Wir wissen, unser Wille ist unfrei (weil unser Reflex so schnell ist). Doch unser Unwille ist frei. Geben Sie Ihrem Verstand die Chance, zu differenzieren und zu reflektieren.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr

    Stefan Theßenvitz

    Cargo-Kult Management

    Der Cargo-Kult | kleine Einführung

    Auf den nordöstlich von Australien gelegenen Inseln – von Neuguinea über das Bismarck-Archipel, die Fidschi-Inseln und Neukaledonien reichend und Melanesien genannt – flammt immer wieder eine Bewegung auf, die wir den Cargo-Kult nennen.

    Der Cargo-Kult hat vermutlich seinen Ursprung im Zusammenhang mit der Entdeckung der Inseln 1770 durch James Cook. Den Einwohnern der Inseln müssen die fremden Männer mit den großen Schiffen wie Götter vorgekommen sein. Die fremden Männer führten herrliche, nie geschaute Dinge mit sich, neuartiges und wunderbares Frachtgut (englisch Cargo). Springen wir in das 20te Jahrhundert …

    Mit dem Kriegseintritt der Amerikaner in den zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 stationierten diese in den Folgejahren hunderttausende Soldaten im Pazifik, auch in Melanesien. Diese Soldaten mussten versorgt werden. Mit Kleidung, Lebensmitteln, Dingen des täglichen Bedarfs und mit Kriegsmaterial. Die Amerikaner legten Militärbasen an und schufen Flugplätze für die Flugzeuge mit der wichtigen Fracht. Oder sie warfen die Fracht einfach an Fallschirmen hängend über den Inseln ab. Mit dieser Fracht wurden sowohl die Soldaten als auch die Einheimischen überreichlich versorgt.

    Als der Krieg vorbei war, verließen die amerikanischen Soldaten ihre Stützpunkte. Die Flughäfen wurden geschlossen, die Frachtflut versiegte mit einem Schlag. Die Einwohner begannen, das Verhalten der Soldaten zu imitieren, in der Hoffnung, der Cargo-Segen würde wieder zu regnen beginnen. Die Einwohner schufen eigene Landepisten für Flugzeuge, bauten große Flugzeuge aus Holz, Bambus und Stroh, errichteten Flughafentower, dort trugen sie selbst geschnitzte Kopfhörer aus Holz, setzten Signalfeuer mit Fackeln und Lagerfeuern, patrouillierten mit Holzprügeln, schrieben sich die Buchstaben U, S und A auf die Brust und vieles mehr.

    Die Einwohner imitierten das Verhalten der Soldaten in der Hoffnung, dass auch sie in den Genuss von materiellen Wohlstand gelangen – ohne Arbeit. Das ist der Kern des Cargo-Kults.

    Der Dreiklang des Cargo-Kults

    John Frum ist der Messias, er kommt irgendwann wieder … und er wird Geschenke dabeihaben. Der Name John Frum leitet sich vermutlich aus den rudimentären Gesprächen ab, die die Amerikaner mit den Einwohnern führten. Hi, I´m John from … Illinois, Chicago, Detroit, Atlanta … viele Amerikaner hießen und heißen landauf-landab mit Vornamen John …

    Der Cargo-Kult ist das Imitieren von Handlungen und die Schaffung von Symbolen (z.B. Flugzeuge aus Bambus, Kopfhörer aus Holz) für materiellen Wohlstand ohne Arbeit.

    Custom ist das Beibehalten der eigenen Riten (Tanzen, Singen, Frauen teilen bzw. Polygamie, Männerhierarchie usw.)

    Warnhinweis: der folgende Abschnitt ist SATIRE. Ich durfte im Rahmen von einigen selbst gehaltenen Vorträgen erleben, dass die Zuhörer die Regeln für bare Münze genommen haben. Häufiger O-Ton der Zuhörer während oder nach des Vortrages: “Genau das machen wir doch.” (im Sinne von ‘alles ist in bester Ordnung’.)

    Das Cargo-Kult-Management (CKM)

    Aus dem Cargo-Kult leitet sich das Cargo-Kult-Management ab. Die Ingredienzien sind die gleichen: die Handlungen sind formal richtig, der zur Schau getragene Habitus und Aktionismus sind perfekt choreografiert und das Handeln erzeugt nicht die gewünschte Wirkung – materieller Wohlstand ohne anstrengende Arbeit.

    CKM-Regel 1

    Stellen Sie die Vergangenheit wieder her (gerne auch falsch oder unvollständig) und dann versuchen Sie, die gleichen Ergebnisse wie in der „guten alten Zeit“ zu erhalten. Ziehen Sie nur die Beweise heran, die Ihre Überzeugungen und Wünsche bestätigen. Beschaffen Sie sich voreingenommen Informationen, interpretieren Sie diese voreingenommen und erinnern Sie sich voreingenommen an die Informationen.

    Aus dem CKM-Qualitätshandbuch: „Das Erhalten der Fracht beruht auf der Verwendung von speziellen Holzstäben, damit die Flugzeuge landen.“

    CKM-Regel 2

    Scheitern Sie daran, die Ursache für ein Ergebnis zu ermitteln. Beharren Sie auf dem Irrtum: die Korrelation beweist die Ursache. Begehen sie den Fehler, dass zwei korrelierende Ereignisse die Ursache für das jeweils andere Ereignis sind. Ignorieren Sie andere miteinander korrelierende Ereignisse. Ziehen Sie nur Einflüsse oder Faktoren hinzu, die Ihre Analyse bekräftigen.

    Beobachtung: der Hahn kräht, die Sonne geht auf.
    Daraus folgt: der Hahn ist dafür verantwortlich, dass die Sonne aufgeht.

    CKM-Regel 3

    Ignorieren Sie, wie die Praxis tatsächlich funktioniert. Trainieren Sie den Dunning-Kruger-Effekt (bleiben Sie relativ inkompetent, überschätzen Sie Ihr eigenes Können und unterschätzen Sie die Kompetenz anderer Menschen.) Sie lernen nichts dazu und wollen nichts Neues wissen. Üben und perfektionieren Sie Gesten der Überlegenheit, der Abgeklärtheit und des Durchblicks. Vermitteln Sie stets, dass Sie eine Idee und einen (großen) Plan haben.

    CKM-Regel 4

    Vertiefen und stärken Sie Ihre Überzeugungen, wenn Sie widersprüchliche Aussagen finden.
    Verweisen Sie andere auf ihre gedanklichen Fehlzündungen. Lehnen Sie Beweise ab, die sich im Widerspruch zu Ihrem Glauben befinden. Ergreifen Sie Maßnahmen, Ihren Glauben zu stärken. Laden Sie andere ein, Ihrem Glauben zu folgen. Beginnen Sie eine Diskussion über Grundsätzliches.

    CKM-Regel 5

    Achten Sie ausschließlich auf Erfolge und ignorieren Sie Misserfolge. Ziehen Sie nur Schlussfolgerungen aus den Erfolgen von Menschen. Beziehen Sie sich nur auf Geschichten, die gut ausgingen. Ignorieren Sie Versagen, Misslingen und Scheitern.

    Aus einem CKM-Motivationstraining: „Jeder baut Landebahn-Attrappen. Ich werde Ihnen helfen, eine zu bauen – sonst werden Sie nie Flugzeuge anlocken.“

    CKM- Regel 6

    Kopieren Sie ein Vorgehen (Strategie, Rezept), einfach weil es viele andere auch tun. Springen Sie auf den Zug auf, da immer mehr Menschen auf den Zug aufspringen. Ignorieren Sie deren Gründe oder die Rahmenbedingungen.

    CKM-Regel 7

    Entwickeln Sie Ihre Vorlieben für Bekanntes. Kultivieren Sie das Motto:. “Better the devil you know.” “Man weiß was man hat, aber nicht was man bekommt.“ „Von zwei Übeln wählt man besser das, was man schon kennt.“ Entscheiden Sie sich für vertraute Methoden, auch wenn sie für die anstehenden Aufgaben ungeeignet sind.

    CKM Regeln für Fortgeschrittene

    • Überschätzen Sie die Zahl der Menschen, die Ihren Einschätzungen und Entscheidungen zustimmen.
    • Bleiben Sie unfähig, neutral und objektiv über eine Sache nachzudenken, in der Sie richtig gut sind (der Fluch des Wissens).
    • Ziehen Sie aus einer Information verschiedene Schlüsse. Interpretieren sie über.
    • Missbrauchen Sie spielerische oder Labor-Situationen, um Rückschlüsse über das echte Leben zu erhalten oder es (noch schlimmer) zu gestalten.
    • Schreiben Sie sich jeden Erfolg auf Ihre Fahne. Jeder Misserfolg ist unglücklichen Umständen oder der Unfähigkeit anderer geschuldet.
    • Bleiben Sie fest in dem Glauben, dass Sie Dinge erklären können, nur weil Sie deren Namen kennen.

    CKM im Managementalltag

    • Wenn Sie etwas nicht verstehen, dann verpacken sie es in einfache Botschaften (Zwei- oder Drei-Wort-Sätze), in Parolen mit Rufezeichen (Gerechtigkeit!) oder in Schlagwörter (TEAM)
    • Wenn Sie etwas nicht können, dann kaufen Sie es zu.
    • Wenn Sie etwas nicht vermögen, dann lassen Sie es auf Tassen drucken.
    • Kreieren Sie Facebook-Likes als Beliebtheits-Illusion zur Vorspiegelung von Bekanntheit und Relevanz.

    Beliebte CKM-Schlagworte (unvollständig)

    • Team
    • Innovate
    • Change
    • Win Win (Win)
    • Synergie(-effekt)
    • Design Thinking
    • Agil
    • Benchmarking
    • Best-Practice

    Beliebte CKM Ersatzhandlungen (statt Arbeit)

    • Studien erstellen (lassen)
    • Arbeitskreise und Ausschüsse gründen
    • Leitbilder entwickeln
    • Leuchtturmprojekte initiieren
    • Fusionieren, Kooperieren, Synergien herstellen
    • Abstimmungen über Innovationen
    • Kick-Off-Meetings, Brainstorming
    • Neues Logo, Corporate Design
    • Englische Wörter verwenden
    • Konferenzen, Symposien und Tagungen
    • Meetings und Workshops NEU: Breakout-Sessions ohne Konsequenzen für den Alltag

    Zum Schluss

    Cargo-Kult-Management ist eine große Lüge.

    • Die Lüge heißt: es ist ganz leicht.
    • Die Wahrheit lautet: es ist harte Arbeit.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Die bürgerliche Mitte im 21ten Jahrhundert | Verweiblichung, Rückzug und Aufbruch

    Die moderne bürgerliche Mitte erscheint auf den ersten Blick als wenig greifbar. Hinter den groben soziodemographischen Kriterien (ca. 30 bis 50 Jahre, verheiratet, Kinder, lebenspraktische Berufe) öffnet sich ein unendlicher Kosmos an Erwartungen an das Leben, Einstellungen, Vorlieben, Wünschen und Träumen. Die wichtigsten Strömungen im Überblick:

    Die Verweiblichung der Welt

    Rollenmodelle in Partnerschaft und Beruf fordern von den Männern mehr Weiblichkeit (Empathie, Intuition, Gefühl) und mehr Engagement in der Familie (Kindererziehung, Kochen, toben und spielen). Gleichzeitig bleiben die Männer vorwiegend in der Rolle des Ernährers und die Frauen weitgehend in der Rolle der Hüterin des Feuers.

    Weibliche Aspekte in der Wahrnehmung der Welt gewinnen an Relevanz und Akzeptanz. Gefühle sind Argumente. Harmonie und Gleichklang in der Partnerschaft sowie der Zugang zu sich selber stellen sehr hohe Anforderungen an den Mann, der diese Form der Daseinsbewältigung nicht auf den Genen hat.

    An der Idealvorstellung des Mannes als Kunsthandwerker aus Südtirol, der mit seiner natürlich unperfekten aber sehr liebenswerten Frau voller Macken und Marotten (und ein paar Falten) ein wahnsinnig erotisches Leben im sensationell geschmackvoll selbst ausgebauten Fischerhaus in Ostfriesland mit Humor, Gelassenheit und Rücksichtnahme führt, scheitern viele Frauen. Das Einzige was sie tröstet ist, dass ihr im Vergleich zu diesem Idealbild außerordentlich unattraktiver Mann von keiner anderen Frau umworben wird – er gehört ihr.

    Der Rückzug des klassischen Mannes

    Der klassische Mann (viel Fleisch, viel Bier, wenige Worte, Fußball, Computer und Auto) schottet sich mit seinen zunehmend als skurril empfunden Vorlieben und Eigenschaften ab – zumindest temporär – und lebt dort noch unbehelligt seine archaischen Triebe aus (Dominanz, Härte, Sieg, Kameradschaft). Außerhalb der Trutzburgen Fußball und Auto gibt der Mann alles, um entlang der Verweiblichung der Welt seine Attraktivität und gesellschaftliche Stellung zu sichern, notfalls durch Anpassung.

    Der Aufbruch des Neuen Menschen

    Am Horizont erscheint der neue Mensch: die ethisch Schönen. Sie handeln nachhaltig (verantwortungsbewusster Konsum), haben ein starkes Selbstbewusstsein und Sendungsbewusstsein, verstehen sich als weltweite Elite und als natürliche Anführer, um die Erde zu retten (und zumindest die Menschen, die ihnen folgen).

    Die Klammer dieser Haltung ist der vegane Lebensstil: er umfasst alle Aspekte, die im Rahmen der gesellschaftlichen Vereinbarungen neu ausgehandelt werden: nachhaltig leben, Geschlecht als soziale Konstruktion, Menschen und Tiere haben gleiche Rechte (Unverletzlichkeit als universales Prinzip), Share-Economy (Subsistenz, Weniger und Teilen).

    Die Wurzeln dieser Entwicklung finden wir im Aufbruch der 68er, der Friedensbewegung, dem Feminismus, dem Umweltschutz, der Eine-Welt-Aktionen, dem fairen Handel, dem Ökobewusstsein, der Spiritualität (New Age) und dem Bambi-Syndrom (Natur schützen vs. schuldhaftes Eindringen in diese).

    Vegan ist die Klammer, die alles umfasst. Vegan ist eine gute Lösung: ich kann mich wieder als gerechtfertigter Teil der Schöpfung empfinden und das Leben genießen. Dazu gehört auch das Nudging als Prinzip der Steuerung von Gesellschaften: da wo Demokratie, Gewaltenteilung und Aufklärung nicht zu „richtigen“ Handlungen werden (z.B. Nachhaltigkeit), da ist die Manipulation der „dummen“ Masse“ in Ordnung. Denn die Elite weiß es besser.

    Survival of the fittest

    Die Leistungsgesellschaft ist selbstverständlich. Männer und Frauen performen im Beruf (Job), als Eltern, als Liebhaber, als Freund/-in. Männer und Frauen sind attraktiv, sensibel, achtsam (vor allem sich selbst gegenüber), durchsetzungsstark und selbstbewusst. Sie bringen sich ein und können sich gut abgrenzen. Und scheitern selbstverständlich an diesen monumentalen Ansprüchen. Denn der unermüdliche Anspruch an die Optimierung im unendlichen Kosmos der Wahlmöglichkeiten lastet auf dem rat- und rastlosen Individuum auf der ständigen Suche nach Perfektion.

    Was braucht die moderne bürgerliche Mitte?

    Die Menschen brauchen Halt und Sicherheit ebenso wie die Zuversicht, den eigenen Lebensentwurf gelingend zu gestalten. Hinter all dem medialen Trommelfeuer von der Auflösung der Welt, der Werte und der gelernten Ordnung (sexuelle Vielfalt als Schulfach) leben in überwältigender Mehrheit ganz normale Menschen: Frauen sind Frauen, Männer sind Männer und drei von vier Kindern wachsen in einer „ganz normalen“ Familie (Ehepaare mit Kindern) auf.

    Die moderne bürgerliche Mitte sehnt sich nach Selbstvergewisserung: Selbstverwirklichung in Kombination mit Anpassung und der Gewissheit, nichts falsch zu machen. Unverrückbar ist geblieben: das Streben nach Harmonie, nach Ausgleich und einem friedlichen Leben, nach einem schönen Zuhause, einem sicheren Arbeitsplatz und glücklichen Kindern. Unverrückbar geblieben sind ebenfalls die Sehnsucht der Frau nach Weiblichkeit und die Sehnsucht der Männer nach Männlichkeit.

    Diese – medial zunehmend belächelte – Lebensform findet in der Provinz statt, in Kleinstädten und auf dem Land. Also dort, wo die meisten Deutschen leben trotz des Trends der Reurbanisierung.

    Internet 2.0XX

    Warum Deutschland die Zukunft im Internet verspielt hat und was Unternehmer tun können, um dennoch im Wettbewerb vorne zu bleiben.

    Ein Beitrag über das Internet. Ernsthaft? Ernsthaft! Denn Deutschland hat die Zukunft im Internet verspielt. Es gibt nicht eine ernsthafte Internetlösung, die aus Europa, geschweige denn aus Deutschland kommt. Keine Suchmaschine, keine Social Media Plattform, keine Wissensplattform von Weltformat. Das ist bitter.

    Die mentale Landkarte des Internets

    Noch viel bitterer ist, dass viele Menschen in Deutschland – darunter leider viele Entscheider –die Philosophie des Internet nicht verstanden haben.

    • Europa: Herrschaft über die Schatzkammer des Wissens
    • Asien: Kontrolle des Kollektivs
    • USA: Wer teilt, gewinnt

    Die Philosophie des Internet – das www, die sozialen Medien, E-Mail etc. – ist, Wissen zu teilen und sich mitzuteilen. Wer Freunde in den USA hat, gleich ob geschäftlich oder privat, weiß, von was ich spreche. Diese Freude, sich mitzuteilen ist anregend. Und fruchtbar. Und damit wertschöpfend.

    Misstrauen vs. Neugierde

    Es geht im Internet 2.0XX nicht mehr um Produkte und Dienstleistungen. Es geht um Information, Kommunikation, Beziehung und Begeisterung. Genau das haben viele Menschen in Deutschland nicht verstanden. Und viele werden es nie verstehen. Weil ihre kulturellen Blockaden stärker sind als der Impuls, sich ins Offene zu wagen.

    Ideen, Wissen und Können teilen, andere einladen mitzudenken, sich mitfreuen an guten Lösungen anderer. Das sind die Ingredienzien für dauerhaften Erfolg.

    Seien Sie versichert, ich weiß genau, von was ich spreche. Bis vor ein paar Jahren glaubte ich ernsthaft, als studierter Marketingmann mit über 20 Jahren Berufserfahrung in der ersten Reihe alles zu wissen über Marketing, Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit. Werch ein Illtum (Ernst Jandl). Heute weiß ich: jetzt geht es erst richtig los! – Stefan Theßenvitz

    Vom Glauben zum Wissen

    Professionell betrachtet ist das Internet für das Marketing erfunden worden. Jede Marketingaktion, jede Vertriebsmaßnahme, jede Öffentlichkeitsarbeit ist unmittelbar und eindeutig messbar. Wie viele Menschen haben wir erreicht? Welche Menschen haben wir erreicht? Wie hat sich unser Thema verbreitet? Wer hat wann was gekauft? Funktioniert unsere Strategie? Was müssen wir verändern? Wer sich mit den Werkzeugen von Google und Facebook beschäftigt hat, weiß, von was ich spreche.

    Vom Dogma zur überprüfbaren Ergebnissen

    Endlich Schluss mit peinigenden Grundsatzdebatten, endlich Schluss mit Dogmen „Wir müssen es nur lang genug versuchen“. (Kleine Anmerkung: ich habe schon vor zig Jahren gesagt „entweder wirkt etwas gleich oder gar nicht.“) Endlich Klarheit für jede Marketingaktion und zwar sofort.

    Von der Dominanz zum Dialog

    Was wir jetzt brauchen sind Unternehmer, die den Mut haben, sich dieser Riesenmaschine Internet zu bedienen. Denn dafür ist sie da: in das Räderwerk eingreifen, mitmachen und mitgestalten. Mein Versprechen: wer konsequent mit dem Internet arbeitet, ist dem Wettbewerb binnen kurzem haushoch überlegen.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    EROBERER, BESESSENE, PREDIGER und GEFÄHRTEN – eine kleine Typologie von Mitarbeitern in Unternehmen

    EROBERER

    EROBERER interessiert der Kick, der schnelle Sieg, der Abschluss. EROBERER finden wir häufig im Vertrieb. Dort können sie ihr Naturell voll ausleben. Sie lieben blitzartige Aktionen mit raschen Resultaten. Gefährlich werden sie, wenn sie zu viel Macht bekommen, denn ihr Naturell zerstört die Gemeinschaft. EROBERER schließen nur Allianzen auf Zeit, um den nächsten Treffer zu landen; und dann suchen sie sich neue Mitstreiter. Lassen Sie die EROBERER machen und schicken Sie EROBERER mit einem klaren Auftrag auf Beutefang. So nützen sie allen. Verschonen Sie EROBERER mit Sachbearbeitung, Routinen oder starren Regeln, dort verkümmern sie wie Raubtiere im Käfig. Belohnen Sie die EROBERER immer konkret für den errungenen Sieg.

    BESESSENE

    BESESSENE sind unerträglich und unersetzlich. Sie wollen alles ganz genau wissen, sie wollen alles perfekt lösen. BESESSENE sind nie zufrieden und machen nicht selten sich, ihre Kollegen und Mitarbeiter unglücklich. Lassen Sie BESESSENE in Frieden tüfteln und werkeln, ob als Ingenieur oder Controller – jeder Betrieb braucht BESESSENE, denn sie sind der Garant für funktionierende Lösungen. BESESSENE machen den Unterscheid. Sie schaffen herausragende Produkte, Dienstleistungen und Lösungen. BESESSENE sind selten Teamplayer. Die Gemeinschaft verträgt deren starkes Konzentrat nur verdünnt. Geben Sie BESESSENEN harte Nüsse zu knacken. Deren größter Lohn ist das Gelingen.

    PREDIGER

    PREDIGER haben ein geschlossenes Weltbild, in dem sich alles trefflich fügen würde, wenn es die Realität nicht gäbe. Dadurch sind PREDIGER unangreifbar, denn sie müssen nie den Beweis für die Richtigkeit ihrer Theorien antreten. PREDIGER sind daran interessiert, im Diskurs die Oberhand zu behalten. Recht zu behalten ist ihnen sehr wichtig, gerne auch im Nachhinein. PREDIGER widmen sich gerne dem großen Ganzen: Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Gender. PREDIGER sind für konkrete, schnelle und pragmatische Lösungen nicht zu gebrauchen, häufig werden sie als Nervensägen beschrieben. Dennoch können sie im Unternehmen von großem Nutzen sein, denn von ihnen geht ein wichtiger Störimpuls aus. Es macht Sinn, sich deren Hinterfragen und Alles auf den Prüfstand stellen ab und zu anzuhören, einfach um die Perspektive zu wechseln und Routinen zu prüfen. Ein gutes Unternehmen braucht auch PREDIGER. Geben Sie PREDIGERN ab und zu eine Bühne und eine anspruchsvolle Arbeit in einer beratenden Stabsstelle.

    GEFÄHRTEN

    GEFÄHRTEN lieben die Gemeinschaft. Sie nehmen ihre Aufgaben sehr ernst, wenn sie gegenseitiges Vertrauen spüren. Erfolg bedeutet für sie, wenn es möglichst allen gut geht. Dann sind GEFÄHRTEN zufrieden und geben alles. Sie arbeiten für das Team, die Gruppe, das Unternehmen. GEFÄHRTEN arbeiten nicht für sich allein. Dafür erwarten sie Schutz vor Konkurrenz und Ellenbogen, eine gute Pflege der Beziehungen und Sicherheit – ein auskömmliches Gehalt und Versprechen, die gehalten werden. GEFÄHRTEN beobachten sehr genau, wie mit ihren Kollegen umgegangen wird. Die Vorzugsbehandlung oder Ausgrenzung anderer seitens der Führung beziehen sich immer auch auf sich. So führen Sie die GEFÄHRTEN ihres Betriebes gut: nehmen Sie sich Zeit für Gespräche, haben Sie ein offenes Ohr für deren Belange, sprechen Sie klar, bleiben Sie verlässlich, fördern Sie den Gemeinschaftssinn und vermeiden Sie Wettbewerbsanreize innerhalb einer Gruppe.

    Natürlich ist die vorliegende Typologie mit grobem Strich gezeichnet und erfasst bei weitem nicht den Kosmos der individuellen Lebensbewältigung. Auch gibt es eine Vielzahl von Mischformen wie den besessenen Eroberer, den predigenden Gefährten usw.. Jeder Mensch ist einzigartig.

    Die Quintessenz 1

    Lassen sie Ihre Mitarbeiter in Ruhe sie selber sein, jeder Mitarbeiter hat sein spezifisches Naturell. Schaffen Sie Systeme, in dem jeder Mitarbeiter sein Talent frei entfalten kann – zum Wohl und zur Zufriedenheit aller.

    Die Quintessenz 2

    Nur wer sich selber erkennt, erkennt andere Menschen. Nur wer sich selbst führen kann, kann andere Menschen führen.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Die Bewertung öffentlicher Güter mit der CVM – Contingent Valuation Method

    Öffentliche Einrichtungen – z.B. Bibliotheken, Volkshochschulen, Theater, Philharmonien, Schullandheime, Museen, Krankenhäuser – stehen immer wieder vor der Herausforderungen, sich für ihre Existenz und ihr Wirken rechtfertigen zu müssen. Gerade in Zeiten knapper Kassen und düsteren Prognosen wollen viele Kommunen den Gürtel enger schnallen und prüfen minutiös, was sich denn einsparen ließe.

    Vor allem in strukturschwachen Regionen wird so dauerhaft gesellschaftliches Kapital und Potenzial vernichtet. Der eindimensionale Ansatz des rigiden Kostensparens schafft unheilbare Verwüstungen in den Regionen. Das Gefühl sagt: was weg ist, ist weg und dieses öffentliche Gut wiederherzustellen wird um ein Vielfaches teurer als das bestehende Gut weiterzuentwickeln.

    Ich wurde schon oft gefragt, wie man denn ultimativ Kosten sparen könne. Meine Antwort: „mach den Laden zu“. Diese provokative Antwort macht eines klar. Es ist sinnlos, nur auf die Kosten zu starren. Wir brauchen einen umfassenden Blick auf unsere öffentlichen Güter, um deren Wert sinnvoll zu erfassen.

    Verstehen Sie mich richtig. Marode, nutzlose und einfaltslos gemanagte Einrichtungen sind mir ein Gräuel. Ich bin ein Freund effizienter Strukturen und Prozesse, ich liebe eine hohe Auslastung (Produktivität) und die substanzielle Weiterentwicklung bestehender öffentlicher Güter an die Bedürfnisse der Zeit.

    Die CVM – Contingent Valuation Method ist insbesondere interessant für Institutionen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft und Umwelt. Die CVM misst den Wert und Nutzen öffentlicher Güter an Hand einer konkreten Zahlungsbereitschaft. Die Zahlungsbereitschaft bezieht sich gleichermaßen auf den unmittelbaren Gebrauchswert wie auf mittelbare Nichtgebrauchswerte – den Optionswert, den Existenzwert und den Vermächtniswert. Damit erhalten Sie Antworten aus vier Perspektiven über den Nutzen und den Wert Ihrer Institution für jeden Einzelnen und die Gesellschaft.

    Die Akzeptanz der CVM in der Bevölkerung und auf politischer Ebene wird durch den Megatrend Value for Money begünstigt: immer mehr Bürger stellen an öffentliche Güter und Dienstleistungen die Fragen:

    • Was habe ich davon?
    • Was bringt es mir?
    • Was nützt es der Gesellschaft?
    • Kann man das Geld in alternative Lösungen investieren – für einen höheren oder besseren Nutzen?
    • Was ist Wohlstand – persönlich und gesellschaftlich?

    Mit der CVM stellen Sie Waffengleichheit her und argumentieren systemkonform – in gelernten und akzeptierten Bewertungsmustern. Die CVM bedient sich anerkannter betriebswirtschaftlicher Verfahren, den ökonomischen Wert von Gütern, Produkten und Dienstleistungen zu ermitteln. Die CVM überträgt diese Logik auf öffentliche Güter.

    Die CVM verfügt über ein hohes Aufmerksamkeitspotenzial. Mit der Durchführung der CVM muss der Wille verbunden sein, diese Ergebnisse öffentlichkeitswirksam in den Diskurs einzuspeisen, aktiv damit zu werben und das Gespräch, insbesondere mit den Stakeholdern bzw. relevanten Beziehungspartner zu suchen und zu führen.

    Der Nutzen der CVM bemisst sich natürlich aus dem Erkenntnisgewinnung. Doch v.a. bemisst er sich durch die Kraft des Arguments, der kurzfristigen, singulär monetären Perspektive eine überzeugende und beweisbare langfristige und gemeinwohlorientierte Perspektive beizustellen.

    Einblick in die Method CVM

    Die CVM misst die Zahlungsbereitschaft für existente, mögliche/vorstellbare und (wieder) herstellbare öffentliche Güter. Die Zahlungsbereitschaft bezieht sich gleichermaßen auf den unmittelbaren Wert und mittelbare Werte.

    Unmittelbarer Wert

    CVM-Contingent-Valuation-Method-04-unmittelbar

    Gebrauchswert

    • Wie viel Geld investiere ich persönlich in die Nutzung des öffentlichen Gutes?
    • Wie viel Geld ist mir die persönliche Nutzung des öffentlichen Gutes wert?

    Gebrauchsnutzen

    • Welchen Nutzen ziehe ich persönlich aus dem öffentlichen Gut (Qualitäten)?
    • Um wie viel % oder € übersteigt mein persönlicher Nutzen meine persönliche Investition (Quantitäten)?

    Mittelbare Werte

    CVM-Contingent-Valuation-Method-04-mittelbar

    Optionswert

    • Wie teuer käme es mich, dieses öffentliche Gut nicht mehr zu haben?
    • Wie viel wäre mir die Schaffung des öffentlichen Gutes wert?

    Existenzwert

    • Wie hoch ist der Nutzen des öffentlichen Gutes für mich, auch wenn ich es persönlich nicht nutze?
    • Wie hoch ist der Nutzen des öffentlichen Gutes für die Gesellschaft, auch wenn ich es persönlich nicht nutze?

    Vermächtniswert

    • Was fehlt der kommenden Generation, wenn dieses öffentliche Gut nicht existiert?
    • Wie teuer käme es die kommende Generation, wenn dieses öffentliche Gut neu geschaffen werden müsste?

    Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie eine Untersuchung über den Wert und Nutzen Ihrer Öffentlichen Einrichtungen und Institutionen mit der CVM durchführen wollen. Wir freuen uns auf Ihr Lebenszeichen.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Das glückliche Atom | Reloaded

    Ich bin seit 20 Jahren in Sachen Unternehmensberatung unterwegs und durfte viele Unternehmen und Institutionen von innen kennenlernen. In den letzten Jahren hat sich viel verändert. Der Blickwinkel auf Unternehmen ist ein anderer. Unternehmen müssen heute neben ihrer Geschäftstätigkeit immer auch nachhaltig sein (dazu gleich mehr), 100% transparent sein, ihre Mitarbeiter optimieren, sich permanent verändern und politischen Forderungen entsprechen, die Gesellschaft zu formen (z.B. Frauenquoten, Cultural Diversity). Dabei hat sich die zentrale Aufgabe von Unternehmen nicht verändert: sie kombinieren Produktionsfaktoren für Produkte und Dienstleistungen und damit generieren sie Wertschöpfung.

    Nachhaltigkeit ist ein Wirtschaftsprinzip

    Der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz formulierte 1713 das forstwirtschaftliche Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann. Dieser Gedanke deckt sich mit dem den Grundlagen jeder guten Hauswirtschaft (Ökonomie = die Bewirtschaftung des Hauses | Oikos = das Haus). Plane vernünftig, handle umsichtig, verschwende nichts, lege ausreichende Vorräte an. Nachhaltiges Handeln ist nicht mehr und nicht weniger als ein Wirtschaftsprinzip. Jede weitere Überformung der Nachhaltigkeit ist Ideologie.

    Frage immer, wem es nützt. | Cui Bono?

    Die Ursprünge dieser Entwicklung reichen zurück bis in die 1930Jahre, als Elton Majo im Rahmen der Hawthorne-Studien begann, Verfahren zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen im Betrieb zu entwickeln. Die Befragten waren nahezu ausschließlich Frauen, die in Fabriken als Arbeiterinnen beschäftigt waren. Das Ziel war die Stärkung der Verbundenheit mit dem Arbeitgeber (statt mit der Gewerkschaft). Das sog. Human Resource Management nahm hier seinen Anfang, das den Mitarbeiter als etwas dauerhaft zu Entwickelndes begreift.

    Weich ist Hart

    In den 1970er Jahren untersuchten federführend Tom Peters und Robert H. Waterman jr. viele Unternehmen, um die entscheidenden Faktoren für dauerhaften Erfolg zu finden. In ihrem berühmten Buch „In The Search Of Excellence“ beschrieben sie diese auf der Grundlage des 7-S-Modells, auch das Glückliche Atom genannt. Es besteht aus den harten Faktoren Strategy, Structure, System (das kalte Dreieck) und den weichen Faktoren Skills, Staff, Style, Shared Values (das warme Viereck).

    Das große Missverständnis

    Der Satz „Weich ist hart“ ist zum geflügelten Wort geworden und damit wurde ein gründliches Missverständnis in die Welt gesetzt. Die Annahme geht davon aus, dass die weichen Faktoren Skills, Staff, Style, Shared Values (Fähigkeiten, Mitarbeiter, Kultur, Leitbild) die eigentlich harten = entscheidenden = Erfolg bringenden seien und aus diesem Grund müsse man ständig damit laborieren.

    Herausgekommen ist ein übergriffiges, distanzloses und entwürdigendes Management, das die Menschen zu 360-Grad-Feedbacks zwingt, ihnen für alle Seiten peinliche Mitarbeitergespräche aufnötigt, Jahreszielvereinbarungen aus ihnen herauspresst, pausenlos die Anforderungen nach oben schraubt (der unternehmerisch denkende Mitarbeiter – der, wenn er unternehmerisch begabt wäre, dort gar nicht arbeiten würde), Authentizität einfordert, Ethik und Gesundheit als Pflichtveranstaltungen einführt, die Verweiblichung der Männer und die Vermännlichung der Frauen als richtiges Verhalten anerkennt, eigenbrötlerische Tüftler in Teamcoachings zwingt und begnadete Kommunikatoren in starre Abläufe zwängt. Kurz: der Mitarbeiter wird als dauerhaft defizitär verstanden.

    Die Wirkungen sind katastrophal. Der real existierende Arbeitsalltag wird zunehmend infantilisiert, aus Persönlichkeiten werden Performer, die Sinnhaftigkeit des Tuns geht verloren; ebenso wie die Würde, denn diese ist jederzeit antastbar. Je nach geistiger und körperlicher Verfasstheit der Mitarbeiter versuchen diese über die Belastungsgrenze hinaus auch in ihrer Freizeit (an sich) zu arbeiten, manche leiden an Depressionen, immer mehr nehmen Drogen (vorzugsweise Psychopharmaka), viele reichen die innere Kündigung ein oder werden zunehmend mit der schwammigen Diagnose Burn-Out krankgeschrieben.

    Die einfache Lösung

    Ja, Weich ist Hart, soweit stimme ich zu und hier bin ganz bei Peters und Waterman: „Die weichen Faktoren sind mindestens ebenso wichtig für das Unternehmen wie die harten Faktoren. Denn eine gute Struktur, die den menschlichen Faktor unberücksichtigt lässt, gibt es nicht.“ Und weiter: „Unsere Ergebnisse waren eine angenehme Überraschung. Deutlicher als zu hoffen gewesen wäre, zeigte die Untersuchung, dass die besonders erfolgreichen Unternehmen sich vor allem in einfachen Grundtugenden unternehmerischen Handelns auszeichneten.“ Aha! Die wesentliche Erkenntnis scheint sich nicht rumgesprochen zu haben.

    Die einfachen Grundtugenden unternehmerischen Handelns sind: ein Unternehmen sinnvoll aufbauen und dafür eine gute Struktur schaffen, die Vermittlung der Mission (der Unternehmenszweck) und der Strategie (wie setzen wir unsere Kraft ein), reibungsarme Abläufe und robuste Systeme organisieren, Kapital und Betriebsmittel als Treibstoff.

    Das sind die harten Faktoren, und wenn diese die `weichen´ sind, dann sind es genau diese Faktoren, die leicht gestaltbar, veränderbar und optimierbar sind. Es macht keinen Sinn, an den Menschen rumzufummeln. Nicht die Menschen sind schlecht (zumindest die meisten), sondern schlechte Systeme begünstigen schlechtes Verhalten.

    Die einfachste Lösung für gutes Verhalten sind gute Systeme. Jedes gute System ist am Kunden ausgerichtet. Es sorgt dafür, dass jeder Mitarbeiter einen unmittelbaren Bezug zum Kunden und damit zur Wirkung seiner Arbeit hat.

    Unternehmen sind immer gut beraten, ihre Mitarbeiter im positiven Sinne einfach machen zu lassen. Denn nur darum geht es: gute Produkte und Dienstleistungen für die Kunden. Das funktioniert dauerhaft nur, wenn man seine Mitarbeiter anständig bezahlt und ihrem Tun Sinn und Struktur gibt.

    Das glückliche Atom | Reloaded

    In den letzten Jahren definierte und extrahierte ich vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen in Unternehmen und Institutionen nach und nach neun miteinander zusammenhängende Felder der Unternehmensgestaltung, die von großem Nutzen für die Analyse und Erkenntnis sind.

    Die Metaebene | Nicht oder nur mittelbar beinflussbar

    weich-ist-hart-metaebene

    • Geschichte und Selbstverständnis sind aus der Historie gewachsen
    • Werte und Kultur vermitteln die Art und Weise des Miteinanders

    Die harten Faktoren | Nur mittelbar beeinflussbar

    weich-ist-hart-fuehrung-mitarbeiter-koennen

    • Führung und Management trifft Entscheidungen, gestaltet, und prüft
    • Mitarbeiter und Partner arbeiten in den ihnen anvertrauten Bereichen
    • Wissen und Können werden entweder eingekauft oder entstehen im Unternehmen

    Die weichen Faktoren | Unmittelbar beeinflussbar

    weich-ist-hart-struktur-system-mission-strategie

    • Abläufe und Systeme schaffen Verlässlichkeit im Handeln
    • Mission und Strategie geben die Richtung vor
    • Kapital und Betriebsmittel sind der Treibstoff
    • Aufbau und Struktur sind die Schlüssel für wirksames Handeln

    Um im Bild zu bleiben: Aufbau und die Struktur sind der Atomkern. Der Atomkern ist zwar erheblich kleiner als die Atomhülle (die ihn umkreisenden Elektronen = alle anderen Faktoren), er beherbergt aber mehr als 99,9 Prozent der Masse des gesamten Atoms. Der Atomkern bestimmt durch seine Beschaffenheit die Anzahl der Elektronen, die Struktur der Elektronenhülle und damit die chemischen Eigenschaften des Atoms. Wegen der Äquivalenz von Masse und Energie führt die Bildung des Atomkerns zu einem Massendefekt.

    Aufbau und Struktur sind die Schlüssel für wirksames Handeln

    weich-ist-aufbau-struktur
    Es gibt keinen perfekten Aufbau und keine perfekte Struktur, deshalb gibt es kein perfektes Unternehmen. Wenn wir es geschickt anstellen, arbeitet ein Unternehmen reibungsarm. Und jedes Unternehmen hat chemische Eigenschaften, es verändert die Welt. Ob zum Guten oder Schlechten, das ist immer unsere Entscheidung.

    Verwenden wir unsere Kreativität und Energie für den Aufbau und die Struktur eines Unternehmens. Alles andere fügt sich dann mit großer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Falsche Rückschlüsse führen zu falschen Erkenntnissen

    Menschen wollen die Welt (und sich) als in sich schlüssig, als konsistent begreifen. Aus diesem Reflektionsmuster resultiert unser vierfaches Missverstehen in Bezug auf die Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf unsere Gegenwart.

    1. Wir leben in der Illusion, gegenwärtige Ereignisse zu verstehen.
    2. Wir verzerren retrospektiv historische Ereignisse.
    3. Wir überbewerten Sachinformationen.
    4. Wir überbewerten die intellektuelle Elite.

    Soweit die Gedanken von Nassim Nicholas Taleb. Und weiter: wir schaffen nachträgliche Erzählungen, um Ereignissen einen plausiblen Grund zu verleihen. Taleb nennt das die narrative Verzerrung. Diese Verzerrung ist gefährlich, denn dadurch entstehen falsche Entscheidungs- und Handlungsmuster.

    Unternehmerische Entscheidungen auf Grundlage von narrativen Verzerrungen erinnern an Beschwörungsformeln von Hohepriestern, die ein umfassendes Wissen über Zusammenhänge suggerieren, deren Tiefe und Bedeutung dem Fußvolk in klaren Worten zu vermitteln nicht möglich und deshalb Zeitverschwendung ist. Denn dem Fußvolk mangelt es an Erkenntnisfähigkeit.

    Das Fußvolk – die Mitarbeiter – werden mit Parolen abgespeist, an denen sich ihre Schaffensfreude aufrichten soll, im festen Vertrauen auf die Weisheit der Führungskräfte. Diese umgeben sich mit den Insignien der Wissenden, um allzeit ihre herausgehobene Stellung sichtbar zu dokumentieren und Unnahbarkeit zu demonstrieren: Limousinen mit Fahrer, riesige Büros, eine Vielzahl an Assistenten, ein knallvoller Terminkalender, abgeschottete Meetings mit anderen Wissenden, Verkündigungen mit aus rätselhaften Wörtern vollgestopften Sätzen aus einer fremden Sprache (z.B. Denglish) – oder banalste Dreiwortsätze so flach wie Gehsteigpfützen, deren unermessliche Tiefe sich hinter der augenscheinlichen Flachheit nur dem sich darin spiegelnden Sprechenden erschließt.

    Ohne eine saubere, sachbezogene und umfassende Analyse muss das Ergebnis jeder Entscheidung und Handlung zufällig sein.

    Eine kleine Geschichte: im Gespräch mit dem Geschäftsführer einer großen Umweltschutzeinrichtung mit Tagungs- und Übernachtungsbetrieb berichtete dieser begeistert von den stark steigenden Buchungszahlen seit einigen Monaten, die seit der Gründung des Betriebs ohne Beispiel sei. Seine Erklärung: man hat im zurückliegenden Jahr ein die ganze Region umspannendes Projekt zur Anpflanzung von Heckenrosen durchgeführt, als Landschafts-Schutzmaßnahme und als Aufwertung der touristischen Kulisse. Seine Schlussfolgerung: man müsse also in diesem Jahr wieder ein Projekt dieser Art durchführen, dann würden die Buchungszahlen weiter steigen.

    Auf Nachfrage und genauerer Betrachtung ergab sich folgendes Bild: die Umweltschutzeinrichtung bereitete das Heckenrosenprojekt über ein Jahr lang vor, warb in der Region um Verständnis und Mitwirkung, versorgte die Presse mit Informationen, informierte die Bewohner mit Flugblättern, hielt Veranstaltungen in Wirtshäusern und Gemeindezentren ab, gewann viele Ehrenamtliche für die Arbeit und erklärte im Pflanzzeitraum jedem interessierten Anwohner und Touristen sozusagen am Feldrand den Sinn und Zweck der Übung.

    Unsere Schlussfolgerung: durch diese Maßnahme wurde die Umweltschutzeinrichtung nach vielen Jahren endlich in der Region bekannt. Vorher kannte kaum jemand die hinter vielen Hügeln versteckte und nur schwer erreichbare Umweltschutzeinrichtung, die bis dato ihr karges Fördermittel-Brot im Kreis der beherzten Vereinsmitglieder in der ansonsten leeren Hütte mümmelte. Die Umweltschutzeinrichtung hat schlicht die Werkzeuge der Öffentlichkeitsarbeit und des Vertriebs bedient, sie hat sich gerührt. Und wir wissen: wenn man sich rührt, dann rührt sich was.

    Gefährlich ist auch das abstrakte Denken, mit dem man Wirklichkeit simuliert. Folgende Frage ist sehr beliebt in Arbeitskreisen jeder Art: „Welche Konsequenzen hätte es gehabt, wenn wir dies und jenes getan hätten?“. Wer die Konsequenzen von Ereignissen abwägt, die nicht eingetreten sind, landet in paradoxen Bewertungen und damit im Realitätsverlust. Dieses Denken ergibt keinen Sinn.

    Die vier Facetten der Wirklichkeit und ihre Folgen (nach Ibn Yamin,* 1286 in Faryumad bei Sebzevar, † 1368), persischtadschikischer Poet):

    1. Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Sein Pferd der Weisheit wird den Himmel erreichen.
    2. Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen. Er schläft schnell ein, so dass man ihn aufwecken muss.
    3. Es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. Sein lahmendes Maultier wird ihn schließlich nach Hause bringen.
    4. Es gibt Dinge, die wir nicht wissen wollen. Er wird auf ewig in seiner Vergessenheit verloren sein.

    Gerade der vierte Punkt – es gibt Dinge, die wir nicht wissen wollen – ist außerordentlich gefährlich für Unternehmen. Auf dem Weg zum Wissen durch Analyse und Erkenntnis gibt es keine seriöse Abkürzung. Jede Abkürzung ist Scharlatanerie und Betrug an den Kunden, die dem Unternehmen vertrauen und an den Mitarbeitern, die von ihm abhängig sind.

    Mein Appell an Sie: arbeiten Sie an Ihrer Wahrnehmung, behalten Sie die Kontrolle über die Realität und bleiben Sie tatkräftig! Denn diese beiden Punkte stehen fest:

    • Auf lange Sicht bereut man vor allem Dinge, die man in der Vergangenheit nicht getan hat und deren Ausgang man folglich nicht kennt.
    • Im Nachhinein und auf kurze Dauer bereut man besonders solche Dinge, die man in der Vergangenheit getan hat, die aber ungünstig ausgegangen sind.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Es heißt ÖffentlichkeitsARBEIT – nicht ÖffentlichkeitsJOB oder ÖffentlichkeitsHOBBY

    Öffentlichkeitsarbeit ist kein Zauberpulver, das die Welt in Ihr Unternehmen verliebt macht. Öffentlichkeitsarbeit ist eine Sammlung von Werkzeugen für die gezielte Information und Beeinflussung der Öffentlichkeit. Erfolg haben die Unternehmen, die professionell arbeiten und dauerhaft dranbleiben. Öffentlichkeitsarbeit will Ihr Unternehmen gegenüber der Öffentlichkeit und seinen Anspruchsgruppen als Garanten für gute Produkte und Dienstleistungen profilieren.

    Öffentlichkeitsarbeit dient drei Zwecken

    • die Steigerung des Bekanntheitsgrads
    • der Aufbau von Glaubwürdigkeit
    • die Vermittlung von Vertrauen

    Öffentlichkeitsarbeit ist

    • der Wille zur Sichtbarkeit
    • der Wille zur Wiederholung
    • der Mut zum Standpunkt
    • die Lust am Dialog
    • das Management von Beziehungen

    Die wichtigste Frage: Was unternehmen Sie, dass JEDER innerhalb Ihres Vertriebsgebietes TÄGLICH 10x auf Ihr Unternehmen aufmerksam wird?

    Öffentlichkeitsarbeit will Erfolge sichtbar machen. Öffentlichkeitsarbeit ist immer dann erfolgreich, wenn

    • Ihr Angebot relevant ist. Das Herz jedes Unternehmens ist die QUALITÄT und die RELEVANZ der Produkte und Dienstleistungen.
    • Ihr Unternehmen mit seinen Kunden, Kooperationspartnern, Lieferanten, den Medien und der interessierten Öffentlichkeit vernetzt ist.
    • mich Ihr Unternehmen zur Interaktion einlädt.

    Die Ziele Ihrer Öffentlichkeitsarbeit

    Ohne Anliegen brauchen Sie keine Öffentlichkeitsarbeit. Niemand interessiert sich für schlaffe Meldungen. Jeder interessiert sich, wenn Sie etwas Spannendes zu sagen haben, wenn sie lebendige Geschichten erzählen. Dafür braucht es ZIELE. Das Ziel von Öffentlichkeitsarbeit ist immer, die Herzen und Köpfe der Menschen zu erreichen; deren Einstellungen, Haltungen und Meinungen über unsere Institution und unsere Arbeit in unserem Sinne zu formen. Gute Öffentlichkeitsarbeit erreicht in erster Linie die Herzen der Menschen.

    Was wollen Sie mit Öffentlichkeitsarbeit erreichen, was sind Ihre Herzensanliegen?

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihre Anja Theßenvitz

    Nudging und weise Interventionen – Methoden wirksamer Kommunikation

    In Politik, Gesellschaft und Wirtschaft setzen sich neue Methoden der Beeinflussung von Menschen konsequent durch. Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass Menschen nur bedingt rational handeln, arbeitete Robert Cialdini wirksame Methoden für die Marktkommunikation und den Vertrieb heraus, die heute Standard guter Unternehmenskommunikation sind.

    Richard Thaler übertrug das Konzept der Anreize für gewünschtes Verhalten auf die politische Ebene. In Großbritannien und USA sind Nudges (kleine Stupser) feste Bestandteile des politischen Handelns. In Deutschland wurde das Nudging von den Grünen im Bundestagswahlkampf 2013 erfolglos eingesetzt (Veggie-Day).

    Die Bundesregierung unter Angela Merkel arbeitet seit 2015 mit dem Konzept des liberalen Paternalismus. Kritiker nennen es den Nanny-Staat, der seine Bürger zunehmend gängelt. Dennoch: Nudging als gesellschaftliche Vereinbarung gewinnt zunehmend unter den Mainstream-Milieus Akzeptanz.

    Nudging entlastet das Denken und begünstigt gute Entscheidungen und so lange es guten Zielen folgt, ist es auch o.k.: Körpergewicht, Bewegung, Ernährungsverhalten, Steuerehrlichkeit, Fahrverhalten (Tempolimits), Wahl der Transportmittel (CO2-Emissionen), Energie- und Wasserverbrauch, Altersvorsorge und Finanzen sind Felder, auf denen Nudges erfolgreich funktionieren und lieb gewonnen werden.

    Das Nudging – das Anstupsen basiert auf dem erfolgreichen Therapiemodell der weisen Intervention. Und die Grundpfeiler der weisen Intervention ruhen auf den Überlegungen und Erkenntnissen u.a. von Paul Watzlawick. Einer seiner berühmtesten Sätze ist: „Wir können nicht nicht kommunizieren.“ Übertragen auf das Nudging können wir sagen: „Wir können nicht nicht manipulieren.“

    Wenn wir diese Erkenntnis annehmen, dann folgen daraus ganz praktische Überlegungen. Wie können wir wirksamer kommunizieren? Wie können wir unsere Botschaften formulieren, sortieren, verpacken und versenden? Nudging und weise Interventionen sind Methoden wirksamer Kommunikation für die Wirtschaft, die Politik, die Arbeitswelt und die Werbung.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Vom Aufstieg und Zerfall von Unternehmen

    Kennen Sie die sarkastische Antwort auf die Frage, wie man ein kleines Unternehmen führt: „Übernehmen Sie ein großes Unternehmen.“ Wir durften viele Unternehmen kennenlernen – Kleine, Mittlere und Große – StartUps und Etablierte, Mutige und Ängstliche – Blühende, Stagnierende und Kollabierende. Und immer wieder stellten wir uns die Fragen:

    1. Wie gelingt die Gründung eines erfolgreichen Unternehmens?
    2. Welche Faktoren sind wichtig für gesundes Wachstum?
    3. Was lähmt die Entwicklung von Unternehmen?
    4. Wie zerfällt ein Unternehmen?
    5. Was zerstört ein Unternehmen?

    Folgende Zeilen sind mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir wollen nur das berichten, was uns selbst in vielgestaltiger Form wiederholt begegnet ist. Wir wollen nur das weitergeben, was uns selber sehr hilft, Muster zu erkennen, um schnell die richtigen und wirksamen Maßnahmen zu ergreifen.

    Die Gründung

    Am Anfang jedes Unternehmens steht die große und starke Idee, der unbedingte Wille etwas Gutes zu tun. Die Gründer sind überzeugt von ihren Leistungen: wir können einen bestimmte Sache signifikant besser als andere lösen und gestalten. Am Anfang steht das Sendungsbewusstsein: wir wollen einen Beitrag leisten, die Welt ein wenig besser zu machen. Daraus schöpfen Gründer ihre Energie.

    Die Gründer vermitteln der eigenen Mannschaft ihre starke Idee: die Mannschaft ist begeistert, dass sie mitmachen und mitgestalten darf. Es scheint keine Grenzen zu geben. Jede Idee darf ausprobiert werden. Man begeistert sich am Engagement der anderen. Es herrscht eine ausgesprochene Kultur des Lobes, des Vertrauens und des Respekts.

    Die Energie wird sichtbar gemacht: in Form der Markierung der Leistung. Denn die Verpackung ist Teil des Produkts. Im Logo und Design, in der Art, wie man mit dem Markt kommuniziert schwingt die Begeisterung mit und elektrisiert die ersten Kunden: auch wir dürfen Teil einer neuen, kraftvollen Bewegung sein.

    In diesem sich positiv verstärkenden Regelkreis gedeiht eine sehr fruchtbare Qualitätsparanoia: jedes Detail zählt, Qualität ist unteilbar und unverhandelbar, jeder Mitarbeiter engagiert sich und arbeitet hart daran, sich zu verbessern. Die Qualitätsentwicklung wird Teil der Unternehmenskultur.

    Das Wachstum

    Die Führung vermittelt jedem neuen Mitarbeiter: Du bist Teil einer exklusiven Gruppe, wir glauben an Dich, wir sind Freibeuter und erobern gemeinsam die Welt.

    Die Führung verstetigt und systematisiert das Wachstum und die Qualitätsentwicklung: sie wirkt nach innen durch regelmäßige Treffen zu den Themen Produktoptimierung, Produktentwicklung, Vertrieb, Organisation und Mitarbeiter.

    Die Führung investiert viel Zeit in den Vertrieb: Kontakte knüpfen und pflegen, neue Kunden von der eigenen Idee begeistern und überzeugen und aufbauen.

    Die Führung hat keine Angst vor großen Tieren, denn sie weiß: die Welt ist neugierig auf neue Leistungen. Die ersten großen Projekte dienen auch dazu, die innere Haltung und Verfasstheit des Unternehmens zu überprüfen und die Strukturen anzupassen.

    Die Führung ist Vorbild in Allem: Sie ist qualitätsbesessen, fleißig, diszipliniert und entwickelt sich weiter. Die wichtigsten Eigenschaften im Miteinander sind Verlässlichkeit und Klarheit. Durch das Vorbild der Führung findet jeder Mitarbeiter stets den Bezugspunkt für richtiges und falsches Verhalten.

    Die Lähmung

    Das Unternehmen hört auf, sich weiter zu entwickeln. Es beginnt die Endlosschleife der Wiederholung alter Rezepte, denn das Unternehmen ist davon überzeugt: die Erfolge der Vergangenheit sind ein Garant für eine strahlende Zukunft.

    Kurz: man macht es sich gemütlich. Man sitzt Störungen aus, gibt sich zufrieden mit mäßigem Niveau, ruht sich auf den Lorbeeren aus und schiebt anderen die Schuld für Misserfolge in die Schuhe. Das lähmende Gift der Welt- und Mitarbeiterbeschimpfung dringt in die Poren des Unternehmens ein. Die innere Verfasstheit des Unternehmens wird als Naturgesetz hingenommen: der Schwanz wackelt mit dem Hund.

    Die guten Mitarbeiter verlassen nach und nach das Unternehmen. Die notwendigen neuen Mitarbeiter werden nicht oder unzureichend in das Unternehmen eingeführt, sie erfahren nichts über die große und starke Idee. Sie müssen ihren Job machen und Lücken füllen, um den Laden am Laufen zu halten. Talent, Qualität und Fleiß zählen weniger, vielmehr zählt die Dienstbarkeit.

    Die Führung spürt den beginnenden Zerfall und versucht, die Lähmung kräfteschonend zu beseitigen: mit Schnellschussaktionen, ruckartigen Strategiewechseln und hoch auflodernden Strohfeuern. Die große und starke Idee flackert noch einmal auf, sie verschafft dem Unternehmen kurzzeitig die Illusion, dass sich alles zum Besseren wendet.

    Um die Illusion der Festigkeit zu bekräftigen, beginnt man mit anderen Unternehmen zu kooperieren. Man erzählt den Partnern die eigene großartige Geschichte und lauscht begeistert den Geschichten der Kooperationspartner über deren große Vergangenheit. Schnell ist man sich einig: wenn wir uns zusammentun, dann wird alles wieder gut.

    Entweder gleichen die Kooperationen hilflosen Menschen, die sich händchenhaltend beim Ertrinken zusehen und sich wechselseitig wärmenden Trost spenden. Oder – und nicht minder gefährlich: kluge und tatkräftige Kooperationspartner erkennen die Schwächen des Unternehmens und nutzen diese für ihre eigenen Ziele. Sie entkernen das Unternehmen, indem sie sich die vitalen Teile nutzbar machen. Das Unternehmen wird so nach und nach zum Hausmeister im eigenen Haus, es wird zum Erfüllungsgehilfen der Interessen der Kooperationspartner.

    Der Zerfall

    Es bilden sich Gruppen – erste Verschwörungszellen – die übereinander und nicht miteinander reden. Die anderen sind schuld an der Misere, selber weiß man es besser. Doch es hat keinen Sinn, offen darüber zu sprechen.

    Stattdessen versucht jede Gruppe, einen Abgesandten in die Nähe der Führung zu bringen, um die eigenen Interessen besser durchsetzen zu können. Das freut die Führung, denn die Abgesandten versorgen die Führung mit Informationen aus allen Teilen des Unternehmens. Damit werden die Gruppen besser beherrschbar.

    Die sich rasch voneinander abschottenden Gruppen sind ideal für die Durchsetzung verdeckter Motive der Führung. Denn jetzt geht es nicht mehr um die große Idee. Es geht der Führung darum, möglichst viel persönlichen Nutzen aus dem Unternehmen zu ziehen und ihre eigenen Absichten zu verfolgen.

    Die Führung instrumentalisiert die Abgesandten der Gruppen. Die Führung errichtet eine Günstlings-Herrschaft. Es entsteht eine Klima der willkürlichen Heraushebung von Einzelnen, die nicht auf Leistung und Miteinander beruhen sondern auf Speichelleckerei. Damit sichert sich die Führung die Kontrolle der Gruppen und begünstigt gleichzeitig die Durchsetzung eigener Absichten.

    Wirklich störend sind nur noch die Mitarbeiter, die trotzig auf der großen und starken Idee beharren. Sie sind die „unverbesserlichen Ewiggestrigen“. Sie stören die Speichellecker in der Durchsetzung der Gruppeninteressen und sie stören die Führung in der Durchsetzung ihrer verdeckten Motive.

    Diese Mitarbeiter muss man loswerden. Sie werden isoliert, nicht oder falsch informiert, geschnitten, kritisiert und so lange zermürbt, bis sie das Handtuch werfen. Haben diese Ewiggestrigen Schlüsselpositionen inne, macht man ihnen das Leben zur Hölle mit beigestellten Beratern aus dem Kreis der Speichellecker. Die letzten guten Mitarbeiter verlassen das Unternehmen.

    Das Ende

    Das Unternehmen schafft sich einen selbstreferenziellen – von der Wirklichkeit abgeschotteten – Kosmos, in dem sich alles trefflich fügt: Die Welt ist schlecht, wir sind gut und leider kapiert das keiner. Die letzten willigen Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, übrig bleibt ein Häufchen isolierter Verschwörungstheoretiker.

    Lösungsansätze für dauerhaftes Wachstum

    Vorstehende Entwicklungen haben wir selbst erlebt. Alle. Vielfach. Und vieles noch viel drastischer, als es hier niedergeschrieben werden kann. Anbei ein paar Stichpunkte, worauf es sich lohnt zu achten – für ein dauerhaft gesundes Unternehmen.

    • Stellen Sie die große und starke Idee ins Zentrum jedes Zieles, jeder Strategie und jeder Maßnahme.
    • Leben Sie die große und starke Idee vor. Im konkreten Handeln, in Ritualen, in Symbolen. Machen Sie die große und starke Idee sinnlich erfahrbar – täglich!
    • Haben Sie Mut zur Führung. Mut zur Klarheit, Mut zur Wertschätzung und Mut zum Respekt vor Talent und Spitzenleistung Ihrer Mitarbeiter.
    • Sorgen sie dafür, dass Ihr Unternehmen wächst. Was nicht wächst, stirbt. Wachsen Sie beständig – quantitativ und qualitativ gleichermaßen.
    • Bleiben Sie wachsam für Entwicklungen: unternehmensintern, für Strömungen am Markt und für Trends Ihrer Branche.
    • Beobachten Sie die Besten und lernen Sie von den Besten.
    • Machen Sie es sich als Führungskraft dauerhaft unbequem. Führen Sie sich straff und pflegen Sie Ihre produktive Paranoia.
    • Machen Sie es allen Mitarbeitern dauerhaft unbequem. Halten Sie das Feuer der Begeisterung am Brennen und fordern und fördern Sie persönliches und fachliches Wachstum.
    • Lassen Sie alle Mitarbeiter am Erfolg teilhaben. Jeder Mitarbeiter ist unersetzbar.
    • Hüten Sie sich vor neurotischem Verhalten: das Wiederholen von ehemals erfolgreichen Maßnahmen ohne deren Sinn für die Gegenwart zu überprüfen.
    • Fordern Sie die Umsetzung jeder getroffenen Vereinbarung ein. Kompromisslos – sich selbst gegenüber und Ihren Mitarbeitern gegenüber. Das einzige was zählt sind Fortschritte.
    • Unterscheiden Sie die Mitarbeiter, die engagiert für die große und starke Idee kämpfen von denen, die ihre eigenen Absichten verfolgen.
    • Haben Sie den Mut, Mitarbeiter einzustellen, die zumindest in Teilbereichen besser sind als Sie. So schaffen Sie auf Dauer ein Unternehmen von Riesen. Wer Menschen in ihrer Entwicklung behindert, sie kleinhält um selbst besser dazustehen und blind ist gegenüber den Fähigkeiten anderer, schafft eine Organisation von Zwergen.
    • Hüten Sie Ihre für die Sache engagierten Mitarbeiter in Schlüsselpositionen wir Ihre Augäpfel – sie leisten 80% der Arbeit. Binden Sie diese Mitarbeiter inhaltlich ein und freuen Sie sich über unbequeme Analysen.
    • Ermuntern und befähigen Sie der Sache treue Mitarbeiter, die in der Lage sind, andere zu fördern, zu führen und zu verbessern. So machen Sie sich das Leben leichter.
    • Jeder Mitarbeiter ist verdächtig, der Ihnen nach dem Mund redet. Jeder Mitarbeiter ist verdächtig, der im Namen einer Gruppe oder „Vieler“ spricht.
    • Hüten Sie sich vor Ihren eigenen Befindlichkeiten und den Befindlichkeiten Ihrer Mitarbeiter. Befindlichkeiten sind das Sprachrohr des inneren Schweinehundes.
    • Jeder Mitarbeiter der mitredet, muss konkret mitgestalten. Übertragen Sie Verantwortung, delegieren Sie, vertrauen Sie und kontrollieren Sie die Ergebnisse.
    • Hüten Sie sich vor Beratern, die Ihnen nach dem Mund reden und Ihnen vermitteln, alles sei ganz leicht. Entlarven Sie selbsternannte Besser-Wisser. Ermutigen Sie Besser-Könner.
    • Bleiben Sie der großen und starken Idee treu: überprüfen Sie sich aufrichtig und lassen Sie sich überprüfen, ob Sie eigene (verdeckte) Motive entwickeln und beginnen, ihre Mitarbeiter als Statisten zu missbrauchen.
    • Hüten Sie sich vor Überheblichkeit: Macht ist eine starke Droge und verführt manchen zur Hybris. Bleiben Sie menschlich zugewandt, demütig in der Sache und stark in der Überzeugung.
    • Hüten Sie sich vor Instantlösungen und dem big trick. Es gibt keine Tricks und es gibt keine Instantlösungen. Jeder Mensch ist einzigartig. Jedes Unternehmen ist einzigartig. Jede Lösung muss passgenau zubereitet werden.
    • Hüten Sie sich vor dem Rettungsanker Kooperationen. Das ist das Ende der eigenen Profilierung und zieht das Unternehmen in die Tiefe. Nur mit (Feder-)Führung kann man Kooperationen gestalten.
    • Hüten Sie sich vor Weltbildern, die von der Realität abgekoppelt sind. Das wichtigste Indiz für entkoppelte Weltbilder: sie definieren sich durch Abschottung und Ausgrenzung.
    • Halten Sie die Finanzen sauber. Finanzielles Missmanagement beginnt immer mit nachlässiger Kontrolle. Finanzielles Missmanagement ist die Abkürzung auf dem Weg zur Hölle.
    • Pflegen Sie Ihren hyperaktiven Vertrieb: Beziehungen sind alles. Die Einbindung vor Ort ist Gold wert. Nur Menschen öffnen Türen.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Wie entsteht Macht?

    Lobby, Macht und Einfluss sind schillernde Begriffe, die schnell große Begehrlichkeiten wecken. Der versteckte Wunsch ist häufig, mächtige, auf geheimnisvolle Weise nahezu selbsttätige Werkzeuge an die Hand zu bekommen. Und Schwupps – sofern man mit leichter Hand das richtige Knöpflein drückt – sind alle in mein Unternehmen verliebt und man kann sich vor lauter Zuneigung, Kunden und Aufträgen kaum retten.

    In vielen unseren Mandaten taucht immer wieder die Frage auf, wie man eine Lobby für sein Unternehmen schafft, wie man Macht und Einfluss erlangt. Die Fragen zielen auf die Öffentlichkeit, auf die Kunden und Partner des Hauses, auf die Medien und auf die Politik. Häufig geht es darum, die Deutungsmacht eigener Ansichten und Überzeugungen zu stärken und es geht darum, den Einfluss des Unternehmens auszubauen.

    Wir verstehen uns richtig: das sind legitime Wünsche. Jedes Unternehmen, jede Partei, auch die Kirchen, Vereine und Verbände wollen eine starke Lobby. Sie wollen Macht und Einfluss, um ihre Interessen wirksam in Szene zu setzen und ihre Ansichten, Haltungen und Positionen am Markt präsentieren – damit die Menschen eine gute Wahl treffen können.

    Wir haben in den vielen Jahren gelernt, dass es den „Big Trick“ nicht gibt. Der Weg zur Lobby, die sich für das Unternehmen stark macht, der Weg zur Deutungsmacht (geglaubte Kompetenz) und zum Einfluss (erstklassiger, untadeliger Ruf des Unternehmens) ist harte Arbeit.

    Wie also entsteht Macht?

    • Wir verstehen uns als Dienstleister und machen anderen das Leben leichter.
    • Wir machen uns unentbehrlich und erfüllen Wünsche.
    • Wir begünstigen Abhängigkeiten durch Aufgaben, die wir übernehmen.
    • Wir nutzen die Kraft des Arguments (Ihre wahrscheinlich schärfste Waffe).
    • Macht entsteht durch Machen: „the man who acts first is the leader“.
    • Wir knüpfen und pflegen Beziehungen.

    Macht entsteht von unten. Immer. Macht wird nie verschenkt oder verliehen. Macht muss man wollen und einfordern. Um die Macht muss man kämpfen. Macht muss verantwortungsvoll genutzt werden, um dauerhaft glaubwürdig zu sein und viele Menschen für seine Anliegen zu gewinnen.

    So funktioniert Wirklichkeit: ob konservative oder linke Politik, ob Wurstwaren oder vegane Ernährung, ob Handwerksbetriebe oder Online-Händler – alle wollen Menschen für ihre Ideen begeistern. Dafür arbeiten kluge Menschen, sie entwickeln Werbestrategien, sie betreiben Öffentlichkeitsarbeit und sie nehmen dafür Geld in die Hand.

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Gutes Veränderungsmanagement bedeutet Veränderung gestalten

    Es ist keine Weisheit und es bedarf keiner großen Intelligenz, die Zeitläufte unter dem Begriff Veränderung zu subsumieren. Lebe einen Tag, dreh Dich um und blicke zurück und schon hat sich etwas verändert. Veränderung ist kein Wert an sich.

    Es liegt in der Natur der Menschen, der Flora und Fauna und auch in der Natur von Organisationen, dass sie sich verändern. Verändern im Sinne von Wachsen, Blühen, Gedeihen, Reifen; aber auch im Sinne von Altern, Mürbe und Morsch werden und in sich zusammenfallen.

    Wir können Veränderung initiieren und wir können Veränderung geschehen lassen. Denn auch das Nichtstun, das Nicht-Handeln führt zu einer Veränderung – und zwar so lange die Welt sich dreht und morgens die Sonne aufgeht.

    Kluges Management beginnt immer mit der Analyse. Warum ist die Situation so und nicht anders? Denn nur was wir begreifen, können wir verändern. Wenn wir Veränderung als Begreifen und Gestalten verstehen, dann halten wir den Schlüssel guten Veränderungsmanagements in Händen.

    Was wollen wir gestalten? Die Zukunft? Neue Geschäftsfelder? Unsere Kundenbeziehungen? Unser betriebliches Miteinander? Unsere Vertriebswege? Unsere Kosten? Und das ist der Punkt: die Frage nach der Veränderung beginnt immer mit den Fragen: Was wollen wir konkret begreifen? Was wollen wir praktisch gestalten?

    Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher.

    Ihr Stefan Theßenvitz

    Von Servicekatastrophen und Wegen in die Eskalation, von Fröschen, die geküsst werden wollen und einem 10-Punkte-Plan für Friedensverhandlungen

    Es ist immer wieder bemerkenswert, mit welch gleichgültiger Ignoranz Unternehmer die katastrophale Servicequalität ihres Betriebes hinnehmen. Vermutlich in dem festen Glauben, dass Kunden auf Bäumen wachsen und schlecht bzw. nicht geschulte (und wahrscheinlich schlecht bezahlte) Mitarbeiter günstiger sind als ein verlorener Kunde. Doch das ist ein fataler Irrtum! Schlechte Servicequalität vernichtet Kundenvertrauen, verscheucht Stammkunden, spricht sich rasend schnell rum und verunsichert die Mitarbeiter.

    Vier Abkürzungen zur Eskalation

    Wenn Sie mit Ihren Kunden schnell so richtig viel Ärger haben wollen, dann machen Sie Folgendes: Sie schneiden sich ins eigene Fleisch, dann sägen Sie den Ast ab, auf dem Sie sitzen und dann schießen Sie sich ins Knie.

    Schieben Sie die Verantwortung von sich “Das hat mein Kollege verbockt” – “Das macht das System automatisch” – “Dafür kann ich nichts” – “Da müssen Sie sich woanders beschweren” – “Das ist nicht mein Problem” – “Normalerweise darf das nicht passieren”.

    Es ist dem Kunden egal, wer verantwortlich ist. Er will seinen Unmut jetzt äußern. Und zwar bei dem Mitarbeiter, der ihm hier und jetzt gegenübersteht. Dieser Mitarbeiter IST DAS UNTERNEHMEN.

    Die Regel: jeder Mitarbeiter ist verantwortlich. IMMER. Für ALLES.

    Betonen Sie die Innensicht “Bei uns läuft das immer so” – “Das ist bei uns nicht üblich” – “Da sind Sie aber der Erste, der das verlangt” – “Das haben wir noch nie so gemacht” – “Dafür haben wir feste Regeln”

    Die Regel: sprechen Sie NIEMALS aus der INNENSICHT. Warum? Sie ist dem Kunden egal, das belästigt ihn … und er hat Recht damit!

    Jammern Sie “Was diese Änderung wieder Zeit kostet” – “Wenn Sie das am Anfang gesagt hätten” – “Wir sind immer die Gelackmeierten” – “Muss das jetzt sein?” – “Dafür ist es heute zu heiß/kalt, früh/spät, feucht/trocken, voll/leer”.

    Die Regel: NIEMALS JAMMERN. Jammern ist furchtbar, damit erniedrigen Sie sich zum Opfer. Niemand wird sich dafür interessieren.

    Drohen Sie “Das haben schon andere bereut” – “Haben Sie sich das gut überlegt?!” – “Wenn Sie dem nicht zustimmen, müssen wir …” – “Dann machen wir eben gar nichts mehr”

    Die Regel: NIEMALS DROHEN: Wer droht ist raus. Selbst wenn der Kunde einknickt – er ist ja in gewisser Weise von Ihnen abhängig – er wird sich rächen, garantiert. Spätestens, wenn es an die Rechnung geht. Oder er findet plötzlich lauter Kleinigkeiten, die Ihnen das Leben zur Hölle machen.

    Lösung 1: Mit dem Gast schmusen – Küss den Frosch

    Küss den Frosch! Gerät ein Kunde außer sich und deckt Sie mit Vorwürfen ein, dann ist es zu spät für einen ruhigen, abgeklärten Dialog. Das müssen Sie einfach aushalten. Wichtig ist hier, mit Gesten, der Mimik und Ihrer zugewandten Art zu vermitteln, dass Sie sich das jetzt einfach anhören.

    Bitte kommentieren Sie nichts, lassen Sie den Kunden leer reden. Wenn die Zeit gekommen ist, dann sprechen Sie ruhig: „Vielen Dank für Ihre Offenheit und Ihre klaren Worte. Ich nehme Ihre Verärgerung wahr“. Das Folgende lässt sich schlecht planen, das müssen Sie spontan entscheiden.

    Lösung 2: Der 10-Punkte-Plan für Friedensverhandlungen

    Folgende zehn einfache Regeln helfen Ihnen, den Frieden wieder herzustellen:

    1. Geben Sie Ihrem Kunden Zeit, wirklich alles zu sagen. Werten Sie diese Aussagen nicht, stimmen Sie nicht zu, lehnen Sie nichts ab. Alles was Ihr Kunde jetzt nicht sagt, ereilt Sie zu unpassender Zeit.
    2. Notieren Sie still für sich, was Ihr Kunde sagt und versuchen Sie so, Ordnung in das Gesagte zu bekommen. Manches kommt ja in der Aufregung wirr rüber. In dem Sie notieren, nehmen Sie innerlich auch leichter die Rolle des Beobachters ein. Es geht ja um eine Sache, nicht um Sie persönlich.
    3. Hören Sie aktiv zu und verwenden Sie ab und an kurze Worte, an denen Ihr Kunde merkt, dass Sie noch geistig anwesend sind: „ja“, „ich verstehe“ „hmm“, „gut“,„ach“ „oh“, ….
    4. Kühlen Sie sich runter. Dampf ablassen beginnt damit, dass Sie tief ausatmen – das hilft. Behalten Sie einen klaren Kopf. Notieren Sie sachlich das Gesagte mit.
    5. Denken Sie nach und reflektieren Sie das Gesagte. Jenseits der Verärgerung, die Sie empfinden kann es sein, dass Ihr Gegenüber zumindest in Teilen Recht hat.
    6. Rechtfertigen Sie sich nicht. Wer sich rechtfertigt, verliert den Kampf. Vermitteln Sie immer, dass Sie sich eine Lösung wünschen. Bleiben Sie an der Sache orientiert und aufrichtig. Wenn Ihr Unternehmen einen Fehler gemacht hat, dann nennen Sie das auch so. „Ja, da haben wir einen Fehler gemacht“.
    7. Wenn Ihr Kunde leer geredet ist, dann fassen Sie das Gesagte zusammen: „Bitte erlauben Sie, dass ich kurz zusammenfasse – damit ich verstehe, worum es geht“. Wenn Sie darin unterbrochen werden, dann lassen Sie es zu und beginnen von vorne. Das ist lästig, aber ein sehr wichtiger Schritt. Am Ende des Gesprächs müssen sich beide Seiten sicher sein, dass beide vom Gleichen sprechen.
    8. Versuchen sie, den entscheidenden Punkt zu finden. Häufig rankt sich rund um eine Beschwerde ein Wust an Kleinigkeiten, die für sich genommen nicht so wichtig sind. Sprechen Sie das an: „Ich glaube, der entscheidende Punkt ist …“
    9. Versuchen Sie, SOFORT zumindest eine Teillösung zu finden. „Als erstes biete ich Ihnen an” … “Was meinen Sie dazu” … “Für die anderen Punkte bitte ich um ein wenig Geduld. Ich finde eine gute Lösung und dann sprechen wir weiter. Ist das in Ordnung für Sie?“ Menschen sagen viel lieber Ja als Nein. Stellen Sie Fragen, die leicht mit Ja beantwortet werden können.
    10. Nach dem Gespräch fassen Sie das Gesagte zusammen und senden Sie Ihrem Kunden einen Brief oder eine E-Mail mit den wesentlichen Punkten. Und: Bleiben Sie sachlich, vermitteln Sie Ihr Interesse an einer Lösung.

    Nehmen Sie sich folgende Aspekte bitte zu Herzen:

    • JEDER Kunde ist wichtig, insbesondere Stammkunden.
    • Bei einer Beschwerde müssen Sie erstmal den Sachverhalt klären.
    • Sie brauchen regelmäßig und professionell geschulte Mitarbeiter, die die Regeln der Deeskalation beherrschen und eigenverantwortlich entscheiden und handeln können (und dürfen).

    Wer das beherzigt, öffnet das Tor zum unternehmerischen Paradies. Wer das ignoriert, dem bleibt eine aggressive Billigpreis-Strategie, schnäppchensüchtige Kunden und lustlose, desinteressierte Mitarbeiter – er öffnet das Tor zur unternehmerischen Hölle.