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Eine Machtfrage | Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik

Die Geschichte des dritten Buches „Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik“ beginnt zweimal. Im Laufe der Recherchen für die ersten beiden Bücher „Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert“ und „Nachhaltig wirtschaften in der Praxis“ und deren Niederschriften entstand viel Begleitmaterial, das sich zwar thematisch in das Thema Nachhaltigkeit fügte, aber nicht in den Kontext der jeweiligen Bücher.

Eine wesentliche Erkenntnis aus den ersten beiden Büchern ist: Unternehmen arbeiten immer im System – sie arbeiten innerhalb einer Rahmenhandlung bestehend aus geltendem Recht, Normen und kulturellen Vereinbarungen. Die Gesellschaft und die Politik können diese Rahmenhandlung neu definieren, sie arbeiten am System.

Aus dieser Erkenntnis entstand nach und nach die Idee, dieses bereits in Skizzen vorliegendes Begleitmaterial unter der Perspektive Gesellschaft und Politik zu subsumieren und in ein drittes Buch zu packen. Während der Arbeit an dem dritten Buch erschien das zweite Buch „Nachhaltig wirtschaften in der Praxis“ und wir zogen protzstolz los und begaben uns auf die Ochsentour.

Im letzten halben Jahr öffneten sich uns mit unserem Anliegen viele Türen, auch in der Politik, und wir freuten uns auf die sich daraus ergebenden Möglichkeiten, hier starke Bündnispartner zu finden, das Konzept und die Werkzeuge für das nachhaltige Wirtschaften mit politischer Unterstützung und Fürsprache in konkrete Taten zu übersetzen – insbesondere mit und für mittelständische Betriebe, die in regionalen Bezügen arbeiten.

Entlang dieser konkreten Erfahrungen mit der Politik – von der Kommunalpolitik bis zur Bundespolitik – und wir sprechen hier ausschließlich von Regierungsparteien auf kommunaler Ebene, auf Landes- und Bundesebene beginnt das dritte Buch zum zweiten Mal. Die Rückmeldungen sind in der Tat bemerkenswert, was im Folgenden in Auszügen zu Protokoll gegeben sei, und vor allem, damit gewann das dritte Buch etwas an Schärfe.

Fünf Beispiele mögen das Spektrum der politischen Verfasstheit aufzeigen, innerhalb derer die proklamierte Transformation unseres Landes hin zu einer nachhaltig agierenden Gesellschaft und Wirtschaft stattfinden soll. Beginnen wir ein besonders schön formuliertes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit aus dem Mund eines Bürgermeisters*, mit dem wir mehrere offizielle und informelle Gespräche führten. Abschließend meinte er*: „Damit befasse ich mich, wenn ich in Rente bin.“

Ein Gemeinderat* polterte uns nach der Lektüre an: „Nehmen Sie erstmal den Kopf aus den Wolken und kommen Sie mit den Füßen in der Wirklichkeit an. Werden Sie erstmal erwachsen.“ Das empfand ich, der letztes Jahr in die 61te Runde seines Lebens ging, auch als Kompliment, nach wie vor so viel jugendliche Unbekümmertheit auszustrahlen. Und es erinnerte mich tatsächlich an meine Jugend, in der mir friedensbewegt im Parka in einer Einer-Welt-Initiative mitarbeitend immer wieder genau diese wütend-schroff-zurechtweisende Soundwolke an unserem kirchlichen Basar entgegengroovte.

Die uns Ende Februar! entgegengebrachte Aussage eines Mitarbeiters* im politischen Regionalmanagement – „das sollten wir nach der Sommerpause weiterbearbeiten“ – ist  dialektisch dicht dran an dem Rententext. Auch hier spürt man körperlich die aus der täglichen Arbeit resultierende Erschöpfung im Dienst am Gemeinwohl, die keinen anderen Blick als den aus der Froschperspektive im Angesicht des zu verrichtenden Tagesgeschäfts ermöglicht. Das ist der bewährte Sound des Sachzwangs, der alternativlos zur völligen Erschlaffung jeglicher Imagination führt.

Begeben wir uns anekdotisch auf die politische Landesebene und bleiben wir bei körperlichen Empfindungen. Nach einigen Annäherungen und Anbahnungen führten wir  schließlich ein einstündiges Gespräch mit einem Landespolitiker*, der uns immer wieder versicherte, wie dicht dran er am Thema sei mit der Nachhaltigkeit. Dessen Versicherungen waren gefüllt mit lebensprallen Erinnerungen an die schöne Jugendzeit, in der man selbstverständlich bereits auch schon so getickt habe. Als wir dann gesprächsweise auf die Zielgerade einbogen mit der Frage, was denn mit Unterstützung der Landespolitik konkret möglich sei, da wurde auch der Landespolitiker konkret: „Meine Kollegen bekommen bei dem Wort Nachhaltigkeit Würgreiz.“

Beschließen wir die Exkursionen in die Verfasstheit der Politik – zur Erinnerung: wir berichten ausschließlich von Gesprächen mit Politikern* in Regierungsverantwortung – mit einem Diskurs auf Bundesebene. Im Zuge unserer Arbeit mit Unternehmen wissen wir aus erster Hand, welche Programme diese zur Förderung des Nachhaltigen Wirtschaftens nutzen oder welche Programme für sie in Frage kommen. Hier geht es nicht um Subventionen, es geht schlicht um fachliche Unterstützung im komplexen Dickicht der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Stichworte dazu: Scope 1, 2 und 3 – die Profis wissen, was ich meine.

Eines dieser Programme lief jahrelang super und seit einem Jahr fast nicht mehr, einfach weil die Bundesmittel und das muss man so sagen, brutal zusammengestrichen wurden. Aus acht produktiven Vollzeitstellen wurde über Nacht eine Teilzeitstelle. Seitdem wird das Programm, dessen inhaltliche Durchführung die Unternehmen aus eigener! Tasche bezahlen, nicht mehr nachgefragt. Aus der den Diskurs abschließenden Antwort des Wirtschaftsministeriums: „Wir werden uns weiterhin für die nachhaltige Transformation in der Wirtschaft einsetzen. Wir möchten Anreize zum fossilfreien Wirtschaften setzen und werden uns dafür auch fortlaufend einsetzen.“ Ach ja? Dann wünschen wir uns bitte Butter bei die Fische.

Der Politik auf allen Ebenen sei gesagt: Wir haben in den letzten Jahren sehr viele mittelständische Unternehmen kennengelernt, die sich auf den Weg des nachhaltigen Wirtschaftens begeben und dafür enorme Kraft, Zeit und Geld investieren. Das Einzige, was an allen Ecken und Enden fehlt ist ein konzertierter politischer Wille, einen verlässlichen Rahmen zu schaffen, die Kräfte der freien Wirtschaft zu koordinieren und zu bündeln und auch ein wenig Geld in die Hand zu nehmen – letztlich zum Wohl unseres Landes (gut, das ist etwas pathetisch aber an dieser Stelle gestattet). Wir befinden uns nach den vielen Gesprächen auf politischer Ebene gleichermaßen ernüchtert und wohlauf. Wir sind frohen Mutes, ihn* irgendwo und irgendwann zu treffen: den Politiker* mit Tatkraft, das nachhaltige Wirtschaften zu befördern.

Unsere geschilderten Erlebnisse sind keinesfalls eine Pauschalkritik in Richtung Politik und Politiker*. Es gibt die Guten, das wissen wir. Es gibt wunderbare Beispiele, dass es miteinander gelingen kann, nachhaltig zu wirtschaften. Viele Gemeinden in Deutschland sind bereits mit intelligenten Lösungen energieautark. Es gibt Unternehmen, die in Regionalverbünden klug miteinander wirtschaften. Deren Ideen und Konzept reichen bis hin zu Maschinenringen und regionalen Wertschöpfungsketten. Es gibt Gemeinden, in denen das bürgerschaftliche Engagement sehr gut funktioniert. Es gibt Regionen, die klug mit ihren Ressourcen umgehen – bis hin zur Nutzung des Gebäudebestandes.

Es sind einfach noch zu viele Politiker*, die aus welchen Motiven heraus auch immer das alte Spiel spielen. Es sind einfach viel zu wenige Politiker*, die sich ins Neue trauen, es sind viel zu wenige, die eine verbindende Idee formulieren und dort konkret wirksam werden, wo sie gestellt sind. Leider ist der Begriff Nachhaltigkeit im politischen Diskurs mittlerweile verbrannt. Die damit verbundenen Konnotationen sind Schuld, Strafe, Verbote, Verzicht, Fremdbestimmung. All das ist grundfalsch und auch Teil des alten Spiels – teile und herrsche. Nachhaltigkeit bedeutet mitmachen, miteinander arbeiten, kluge Lösungen, sachbezogener Diskurs, Verantwortung, Regionalbezug, konkrete Verbesserungen, Wohlstand und Wohlfahrt.

Unser froher Mut speist sich auch aus dem Wissen aus Interviews und Diskussionen mit Menschen aller Couleur, aus Dokumentationen und Befragungen im Rahmen unserer Arbeit, aus der Sozialforschung und belegbaren Fakten des Verbraucherverhaltens aus unserer Marktforschung: Die Gesellschaft ist so weit: Sie will mit weit überwiegender Mehrheit in einem Land leben, das den nachhaltigen Lebensstil befördert – zum Wohle aller. Ihre stärksten Mitstreiter:innen finden sie in verantwortlich handelnden – meist mittelständischen – Unternehmen. Was zu tun bleibt: Wir müssen die Politiker* druckvoll ermuntern, sich hier einzuhaken und in die gleiche Richtung mitzuziehen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Dir eine vergnügliche Lektüre des Buches „Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik“. Möge es ein Anstoß sein, gemeinsam bessere Lösungen für ein gedeihliches Miteinander zu finden. Nachhaltigkeit ist wie alles im Leben eine Machtfrage. Wer macht´s?

Ihr

Stefan Theßenvitz

Das Buch gibt es in meinem Webshop als einmalige und limitierte Schmuckauflage: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/

*Selbstverständlich beinhaltet das hier verwendete generische Maskulinum die Möglichkeit aller Geschlechter. Gestatten Sie dieses bitte aus Gründen der Anonymisierung. Es genügt völlig, wenn sich die jeweils angesprochenen Personen in den Zitaten wiedererkennen.

Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik

Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland*

Die mächtigsten Werkzeuge für die Veränderung der Zukunft liegen in der Hand der Gesellschaft und der Politik. Unternehmen können nur innerhalb der Tatsachen arbeiten – sie wirken innerhalb der normativen Kraft des Faktischen. Gesellschaft und Politik können Tatsachen verändern, sie können Zukunft gestalten – sie schaffen die normative Kraft des Faktischen.

Unternehmen arbeiten IM System. Gesellschaft und Politik arbeiten AM System. Das unverhandelbare Leitziel für eine gute Zukunft ist die Nachhaltigkeit – in der Ökonomie, im Sozialen und in der Ökologie.

  • Format 17x24cm
  • 248 Seiten
  • 45 Fotos in Farbe
  • Softcover
  • Digitaldruck

Einmalige und limitierte Schmuckausgabe 2024


  • 38 € brutto
  • inkl. 19% MwSt.
  • inkl. Versand

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* Aus dem Kapitel LESEHINWEIS: Die gedanklichen Ausgangspunkte aller Bezüge auf die Gegenwart, auf die Verfasstheit unserer Welt, alle Überlegungen für Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik, alle Entwicklungs- und Gestaltungsperspektiven in diesem Buch gehen von meiner Heimat in Deutschland aus. Hier wurde ich geboren, hier lebe und arbeite ich, hier wurde ich sozialisiert, hier lernte ich zu denken, Zusammenhänge zu erkennen und mich verständlich zu machen – in meiner mir vertrauten Sprache. Dieser Beschränktheit bin ich mir bewusst. Bei allen Bemühungen um Kultur, Literatur, Musik, Reisen und all dem, was Menschwerdung ausmacht, bleibe ich deutsch. Gleichwohl hege ich die Hoffnung, dass Nachhaltigkeit als Universalprinzip ausgehend von meiner deutschen Art auch Anknüpfungspunkte für andere kulturelle Verfasstheiten bietet. […]

Eine Utopie tut Not, denn mit den bisherigen Werkzeugen wird es nicht gelingen, eine nachhaltige Gesellschaft zu gestalten ebenso wie mit der geübten Praxis, hier und da die Welt zu reparieren. Die Reparaturmaßnahmen sind Teil der alten Ordnung und dienen letztlich dazu, die alte Ordnung aufrecht zu erhalten. Mit der Hinwendung zur Utopie verbinde ich eine heftige Kritik an den aktuellen Zuständen in Deutschland, die anekdotisch angereichert sind mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen, hierbei folge ich dem Prinzip der subjektiven Geschichtsschreibung.

Wir sind alle Kinder unserer Zeit und können nur die uns in persönlichen Bezügen nahegekommene Vergangenheit in Verbindung mit ihrem lebensweltlichen Konnex erfassen. Es scheint vermessen, in diesen hyperkorrekten Zeiten ein möglicherweise in Teilen als ruppig empfundenes Buch vorzulegen – meine Frau nennt es liebevoll ein Krawallbuch – dessen Erkenntnisbeitrag allein daran scheitern mag, weil der Autor nicht die Form gewahrt hat. Ich meine es aufrichtig gut mit meinem Deutschland und meiner Sehnsucht nach einem Land, das innerhalb seiner kulturellen Verfasstheit einen kleinen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch leisten kann.

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Worum es in dem Buch geht

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Worum es in dem Buch geht:

  • Konkrete Handlungsempfehlungen im Rahmen der 17 SDG-Ziele für Unternehmen
  • Praxis- und prozessorientierte Umsetzungsschritte für nachhaltiges Wirtschaften
  • Gute Antworten auf die Leitfrage: Wie kann ich als Unternehmer die Welt besser machen?

Dieses Praxisbuch ermöglicht jedem Unternehmen, einen individuellen, machbaren Zugang zum nachhaltigen Wirtschaften zu finden. Das Konzept bezieht sich auf die individuelle Lebenswirklichkeit und Bedingungslage vor Ort und löst die Komplexität des Themas in fassbare Arbeitspakete mit konkreten Arbeitsschritten auf, unterstützt von Vorlagen und Arbeitsbögen. Theßenvitz entwirft ein prozessorientiertes, integratives Managementsystem, das alle Aspekte der nachhaltigen Unternehmensführung umfasst – Ökonomie, Ökologie und Soziales – unter Bezug auf international anerkannte Vereinbarungen, Ziele und Standards (SDG, GRI, DNK).

Exzerpt aus `Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag´. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Grußwort des Autors

Geneigte Leserin, Geneigter Leser, Der Anfang dieses Buches liegt im Herbst 2022. Dieses Buch ist angelegt als Folgeband zu Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln. In diesem jetzt vorliegenden Buch geht es um konkrete Ziele, effektive Strategien und effiziente Maßnahmen für nachhaltiges Handeln in Unternehmen. Es geht um Wertschöpfung, Wirksamkeit, Wertschätzung und Wohlfahrt in Unternehmen. Natürlich ist das Handeln jedes Unternehmens eingebettet in das große Ganze, deshalb reichen manche Gedanken über die unternehmerische Perspektive hinaus, beziehen das große Ganze mit ein und beziehen sich darauf.

Dieses Buch richtet sich an Menschen der Tat, es richtet sich an Führungskräfte, an Manager:innen. Es richtet sich an Menschen, die etwas unternehmen, es richtet sich an Unternehmer:innen. Es richtet sich an Menschen, die in Verantwortung stehen: in Unternehmen, Institutionen und Initiativen  – privatwirtschaftlich, kommunal oder staatlich organisiert. Dieses Buch richtet sich an Menschen, die der Kraft des Optimismus vertrauen und diese Welt besser gestalten wollen. https://link.springer.com/content/pdf/bfm:978-3-658-42458-9/1?pdf=chapter%20toc

Exzerpt aus `Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag´. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Das System ermöglicht die Ausbeutung

Zur Klarstellung: Es gibt in diesem System nicht die Bösen, die Unternehmen agieren korrekt innerhalb der gesetzlichen Regelungen. Das System ermöglicht die Ausbeutung, sie ist Teil der kulturellen Vereinbarung. Ein zentrales Thema der Documenta fifteen im Jahr 2022 war die Dokumentation der Lebensverhältnisse im globalen Süden. Das Künstler:innenkollektiv ruangrupa aus Jakarta, Indonesien kuratierte die Weltkunstschau. Ruangrupa setzte das Wort lumbung in die Mitte ihrer Weltbetrachtung als Sehnsuchtsort für eine mögliche bessere Welt. Lumbung beschreibt den Umgang miteinander am Bild einer gemeinschaftlich genutzten Reisscheune. Dorthin liefert jede Bauernfamilie die Überschüsse ihrer Jahresernte. Aus der Lumbung entnimmt jeder innerhalb der Dorfgemeinschaft, was ihm zum Überleben fehlt. Dieser Grundgedanke einer neu verhandelten Ökonomie bezieht sich auf das Leben in der Gemeinschaft und die Verteilung wichtiger Güter. Das Künster:innenkollektiv Britto Arts Trust aus Dhaka, Bangladesch zeigte die Folgen der globalisierten Agrarpolitik für die Ernährung, die Dorfgemeinschaften und die Umwelt. https://link.springer.com/content/pdf/bfm:978-3-658-42458-9/1?pdf=chapter%20toc

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Einführung in das Praxisbuch

Sie können das Buch auf drei Arten lesen: Sie können es ganz pragmatisch nutzen und anhand des Inhaltsverzeichnisses dort aufschlagen, wo Sie gerne einsteigen möchten. Sie können es von Anfang bis Ende lesen und Sie können über den Text hinaus den Links in den Fußnoten folgen, dort finden Sie eine Fülle weiterführender und vertiefender Informationen, auf die im Buch inhaltlichen Bezug zu nehmen zu viel des Guten wäre. Vorliegendes Buch ist ein Praxisbuch und soll Ihnen helfen, Ihren individuellen unternehmerischen Zugang und Einstieg in das Thema Nachhaltig Wirtschaften zu finden und diesen Weg mit anständigem Rüstzeug versehen sicher und gerne zu gehen. https://link.springer.com/content/pdf/bfm:978-3-658-42458-9/1?pdf=chapter%20toc

Exzerpt aus `Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag´. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Der verlässliche Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Die Inhalte dieses Buches beziehen sich auf international anerkannte Vereinbarungen und Standards – die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, das GRI-Kennzahlensystem und das DNK-Berichtssystem. Damit ist es jedem Unternehmen möglich, einen verlässlichen Weg für nachhaltiges Wirtschaften zu gehen, der viele Jahrzehnte von Bestand sein wird. Es ist unerheblich, nach welchen Standards sich ein Unternehmen zertifizieren lässt, nach EFQM, ISO, EMAS oder den Umweltpakten der Bundesländer. Mit dem Bezug auf die 17 Ziele, die GRI und den DNK liegt das Unternehmen auf dem Weg des nachhaltigen Wirtschaftens garantiert richtig. https://link.springer.com/content/pdf/bfm:978-3-658-42458-9/1?pdf=chapter%20toc

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Mut zur Nachhaltigkeit

Dieses Buch dient Unternehmen als Hilfestellung auf ihrem Weg des nachhaltigen Wirtschaftens. Der Schwerpunkt liegt in der ökonomischen Betrachtung der unternehmerischen Wirklichkeit, denn sie entscheidet über den Fortbestand der Unternehmen als wirkmächtige Orte für Wertschöpfung, Wirksamkeit, Wertschätzung und Wohlfahrt. Gleichwohl finden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – die Ökonomie, die Ökologie und das Soziale auch auf unternehmerischer Ebene statt. Nur im guten Zusammenspiel dieses Dreiklangs leisten Unternehmen ihren Beitrag für eine gute Zukunft. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_1

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Nachhaltigkeit ist eine kulturelle Vereinbarung

Seien Sie versichert, Sie können über das nachhaltige Wirtschaften intellektuell differenziert und wissenschaftlich fundiert nachdenken, Sie können Ihre schlüssigen Erkenntnisse zur Diskussion stellen und robuste Argumentationsketten entwickeln, Sie können für Ihre Anliegen auf Konferenzen unter Beteiligung sehr vieler Menschen Mehrheiten gewinnen wollen und Resolutionen verabschieden, Sie können klare Ziele verhandeln und Transparenz in der Umsetzung fordern, Sie können weiterhin Beispiele für die Ausbeutung der Erde sammeln, Umweltschäden bilanzieren und kommende Klimakrisen prognostizieren, Sie können den Nachweis führen, dass unser jetziges Wirtschaftssystem auf kurzfristige ökonomische Optima angelegt ist ohne Hinzunahme der sozialen und ökologischen Kosten – all das werden Sie in diesem Buch nicht finden, denn es nützt nichts, es bringt uns nicht weiter. Ab und an werde ich rein illustrativ ein paar Beispiele aus der Welt unseres aktuellen Wirtschaftssystems einflechten ohne Anspruch auf Vollständigkeit. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_2

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Nachhaltigkeit ist kein Naturprinzip

Die Natur – Flora und Fauna – folgt keinen Prinzipien der Nachhaltigkeit. Flora und Fauna bescheiden sich nicht, sie expandieren wo und wie immer möglich und sie finden ihre Begrenzung ausschließlich in den Umweltbedingungen. Ändern sich die Umweltbedingungen, dann ändern sich die Expansionsmöglichkeiten. Der Mensch als Teil der Fauna ist genauso gestrickt. Er expandiert wo und wie immer möglich. Der Mensch muss kognitiv lösen, was ihm nicht in den Genen liegt. Nachhaltigkeit liegt nicht in der Natur des Menschen. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_3

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Nachhaltiges Wirtschaften bietet Chancen und Vorteile

Im Abwägen von Alternativen, im Handeln innerhalb des Möglichen, durch die Vorstellung und Formulierung des Besseren und Wünschenswerten findet der Mensch herausragende Lösungen, zum Beispiel die Demokratie, die Gewaltenteilung und die Menschenrechte, die Waschmaschine, die Fußbodenheizung, die Lokalanästhesie und den Herzschrittmacher. Genauso verhält es sich mit dem Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens. Welche Vorteile generiert nachhaltiges Wirtschaften? Welche Chancen ergeben sich daraus? Was wird damit gelöst und dauerhaft besser? Nachhaltiges Wirtschaften muss ein Sehnsuchtsort sein, der ins Offene weist. Er muss den Menschen Gestaltungsmöglichkeiten bieten, ihre Fantasie anregen und Vorteile und Chancen eröffnen. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_4

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Nachhaltiges Handeln ergibt Sinn

Was zählt ist beweisbare Nachhaltigkeit in Analysen, Daten, Fakten und Zahlen. Viele Menschen wollen Produkte von Unternehmen kaufen, die glaubwürdig besser sind. Mehr Nachhaltigkeit ist beweisbar die klügere Unternehmensstrategie für bessere Produkte, begeisterte Kunden, engagierte Mitarbeiter:innen und weniger Ressourcenverbrauch. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_5

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Die Rahmenhandlung des Buches

Die Rahmenhandlung beginnt mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, den 17 SDG – Sustainable Development Goals. Sie bilden den Kern des Weltzukunftsvertrages, der bis ins Jahr 2030 reicht. Die 17 Ziele umschließen alle weiteren Dimensionen, von den 17 Zielen geht alles aus und alles bezieht sich auf diese. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_6

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | 17 Ziele für Nachhaltigkeit – der Weltzukunftsvertrag

Die Geschichte des im Jahr 2015 von 193 Nationen verabschiedeten Weltzukunftsvertrages für das konzertierte Handeln für nachhaltige Entwicklung bis ins Jahr 2030 – der Agenda 2030 – reicht weit zurück. Gestatten Sie einen kurzen Rückblick auf die Genese dieser weltweiten Bewegung nicht beginnend bei Adam und Eva und deren Vertreibung aus dem Paradies. Blicken wir auf das Paradies, die Blue Marble. Sie erschien den Astronauten der Apollo 17 Mission Eugene Cernan, Ron Evans und Harrison „Jack“ Schmitt in der Nacht des 7. Dezember 1972 auf ihrem Flug zum Mond. Überliefert ist der Satz von Eugene Cernan: „Wir brachen auf, um den Mond zu erkunden, aber tatsächlich entdeckten wir die Erde.“ Das Bild der Vollerde mit Blick auf Afrika und den indischen Ozean war das erste Abbild der Erde, in dem der Mensch seine Welt von außen sah. Die Wirkung des Bildes war gewaltig. Die Blue Marble wurde zum Symbol der in den 1970er-Jahren entstehenden Bewegungen für Naturschutz und Umweltschutz. Das Bild versinnbildlichte die Verletzbarkeit und Einzigartigkeit des Erdplaneten. Das Bild wurde zum Symbol einer neuen Haltung zur Welt. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_7

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | GRI-Kennzahlensystem

Entscheidend ist ein für Ihr Unternehmen praktikabler Umgang mit den Indikatoren der GRI. Für Ihre unternehmerische Nachhaltigkeitsstrategie ist es unerheblich, ob Sie nach dem GRI-Standard arbeiten oder innerhalb diesem berichten. Entscheidend ist, mit Indikatoren zu arbeiten, die Ihnen einen umfassenden Blick auf Ihr Unternehmen geben, international anerkannten Standards entsprechen und gleichermaßen praktikabel einsetzbar sind. Hier leisten die GRI-Indikatoren erstklassige Dienste. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_8

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Handlungsebenen für nachhaltiges Wirtschaften

Die Handlungsebenen für nachhaltiges Wirtschaften folgen den Prinzipien der klassischen Unternehmenssteuerung. Durch die Hinzunahme der Dimension der Nachhaltigkeit ändert sich an diesen Prinzipien nichts. Unternehmerisch betrachtet ist Nachhaltigkeit ein Bestandteil der Mehrwertstrategie. Nachhaltigkeit schafft neue Nutzenebenen für die Verbraucher:innen. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_10

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Ökonomische Zusammenhänge und Wechselwirkungen

Unternehmen sind meist über viele Jahre gewachsene Organisationen, die aus einer Verstetigung von Beziehungen und Prozessen ihre jetzige Form gefunden haben, die meist unhinterfragt so lange weiter in bewährter Manier gemanagt werden, wie die Wertschöpfung funktioniert. Das ist insofern fatal, weil die etablierte Betrachtungsweise ihre Begründung gerade in den etablierten Beziehungen und Prozessen findet. Wie soll sich da das Neue durchsetzen? Wie soll das Neue den Beweis antreten, wenn die Erfahrung damit fehlt? In diesem Kapitel betrachten wir die ökonomischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Denn nachhaltig wirtschaften ist ein radikal neuer Ansatz, Wertschöpfung in Unternehmen neu zu denken, neu zu organisieren und neu ins Werk zu setzen. Nachhaltiges Wirtschaften birgt große Chancen, doch um diese zu erkennen, brauchen wir einen neuen Blick auf Zusammenhänge und Wechselwirkungen. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_11

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Das nachhaltige Unternehmenskonzept

Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit einem Unternehmen ist immer ein Konzept des beständigen Wandels, des Lernens und der Veränderung. Nachhaltigkeit ist auch ein Konzept des Ausgleichs und der richtigen Priorisierung. Nachhaltigkeit beinhaltet die soziale, ökologische und ökonomische Dimension und ein gedeihliches Miteinander dieser. Aus unternehmerischer Sicht steht die ökonomische Dimension im Zentrum des Konzepts, denn ein Unternehmen ist ein Wirtschaftsbetrieb, der dauerhaft einen Mehrwert schaffen muss, um lebensfähig zu bleiben und seinen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Aus dieser Betrachtung entsteht kein Widerspruch. Ökonomie, Ökologie und Soziales befinden sich nicht im natürlichen Widerstreit miteinander, sie sind keine Gegensätze, sie gehören zusammen und müssen gut zusammenwirken, damit alles gut gedeihen kann. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_12

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Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Nachhaltige Kommunikation

Wie kann es gelingen, dass die Werbung für nachhaltige Waren und Dienstleistungen das Bewusstsein der Menschen erreicht, ihnen gefällt und einen Handlungsimpuls auslöst – vom wohlgefälligen Betrachten bis hin zum Kauf? Darum geht es im vorletzten Kapitel des Buches. Im engeren Sinne hat Kommunikation nichts mit nachhaltigem Wirtschaften zu tun, ich halte es dennoch für wichtig, für die geneigte Leserin und den geneigten Leser diesen Aspekt tiefer gehend zu beleuchten. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_13

Exzerpt aus `Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag´. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Epilog

Es ist unmöglich, rund um das Thema Nachhaltigkeit alles zu wissen, vorherzusehen und mitzudenken – vom großen Ganzen auf jedes Stöckchen hopsen und wieder zurück, um daraus ein feingewirktes Netz voller Erkenntnisse zu knüpfen, dass alle Menschen freudig und angstfrei als das Neue begrüßen und das alle Probleme auf ewig löst. Daran gemessen muss auch dieses Buch scheitern, es bietet nicht auf alle Fragen eine Antwort, es hat nicht alle möglichen Konsequenzen und Folgen mitgedacht, es geht nicht jeder Verknüpfung nach und vor allem, es verspricht nicht, dass es leichter wird. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-42458-9_14

Exzerpt aus `Nachhaltig wirtschaften in der Praxis | Empfehlungen, Arbeitsschritte und Best-Practice-Lösungen für den Betriebsalltag´. Als E-Book und Print bei Springer erhältlich (und natürlich im gut sortierten Buchhandel – online und vor Ort): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42458-9

Springer Verlag | Nachhaltig wirtschaften – Ein Praxishandbuch für Unternehmen

Nach der erfolgreichen Veröffentlichung des Buches “Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln” im wissenschaftlichen Springer-Verlag in 2021 beauftragte Springer das zweite Buch: Nachhaltig wirtschaften – Ein Praxishandbuch für Unternehmen. Der Erscheinungstermin war geplant für das Frühjahr 2024 – er wurde auf den Herbst 2023 vorverlegt. Siehe >> https://www.thessenvitz-unternehmensberatung.de/nachhaltig-wirtschaften-in-der-praxis-empfehlungen-arbeitsschritte-und-best-practice-loesungen-fuer-den-betriebsalltag/.

Das Buch “Nachhaltig wirtschaften – Ein Praxishandbuch für Unternehmen” richtet sich an Unternehmer:innen. Es richtet sich an Menschen, die in Verantwortung stehen: in Betrieben, Institutionen und Initiativen – privatwirtschaftlich, kommunal oder staatlich organisiert. Dieses Buch richtet sich an Menschen, die der Kraft des Optimismus vertrauen und diese Welt besser gestalten wollen.

Unternehmen sind wirkmächtige Orte. Hier entstehen Produkte und Dienstleistungen. Das bisherige System der Wertschöpfung innerhalb unserer Wirtschaftsordnung begründet sich in wesentlichen Teilen auf Ausbeutung und Umweltzerstörung. Es zerstört dauerhaft die Lebensgrundlagen der Spezies Mensch. Doch es ist möglich, gute Systeme zu schaffen und nachhaltig zu handeln!

Dieses Buch ist ein Praxishandbuch. Es ist für Menschen der Tat. Eingebettet in die Rahmenhandlung der 17 SDG – Sustainable Development Goals liefert das Buch konkrete Handlungsempfehlungen: Chancen und Risiken für nachhaltig wirtschaftende Betriebe, ein nachhaltiges Managementsystem, prozessorientierte Ziele, Strategien, Handlungsfelder und Maßnahmen, lebenslanges Lernen als Teil des Miteinanders im Betrieb, Lösungen für das Marketing, die Kommunikation und den Vertrieb nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen.

Drei Gründe, warum dieses Buch sein muss

Nachhaltig Wirtschaften beschreibt ein prozessorientieres integratives Managementsystem und umfasst alle Aspekte der nachhaltigen Unternehmensführung – Ökonomie, Ökologie und Soziales – und weist damit weit über klassische Managementsysteme hinaus, die jeweils nur Teilaspekte optimieren (Ressourceneinsatz, Führung und Behandlung von Mitarbeiter:innen, Umweltschutz, Marketing, Vertrieb, Controlling).

Nachhaltig wirtschaften bezieht sich auf international anerkannte Vereinbarungen, Ziele und Standards (SDG, GRI, DNK) und ermöglicht damit dem Unternehmen, einen verlässlichen Weg für nachhaltiges Wirtschaften zu gehen, der viele Jahrzehnte von Bestand sein wird. Es ist unerheblich, nach welchen Standards sich ein Unternehmen zertifizieren lässt, nach EFQM, ISO, EMAS oder Umweltpakte der Bundesländer. Mit dem Bezug auf die SDG, die GRI und den DNK liegt das Unternehmen auf dem Weg des nachhaltigen Wirtschaftens garantiert richtig.

Nachhaltig Wirtschaften enthält konkrete Arbeitsschritte, um das nachhaltige Wirtschaften im eigenen Unternehmen zu implementieren. Das Buch zeigt praxiserprobte Wege und beschreibt Methoden für das nachhaltige Wirtschaften incl. Vorlagen und Arbeitsbögen. Das Buch ermöglicht es jedem Unternehmen, einen individuellen, machbaren Zugang zum nachhaltigen Wirtschaften zu finden. Das Konzept bezieht sich auf die individuelle Lebenswirklichkeit und Bedingungslagen vor Ort und löst die Komplexität des Themas in fassbare Arbeitspakete auf.

Lebe Deine Natur

Niemand kann dauerhaft gegen seine Natur leben. Doch wir können unsere Natur kennenlernen und zum Guten formen. Du bist eher nachdenklich, andere halten Dich für langsam? Denke nach, gehe in die Tiefe, durchdringe die Dinge und du findest die bessere Lösung. Du findest andere Menschen spannend und willst am liebsten alle gleichzeitig kennenlernen? Lerne die Menschen kennen und bringe sie zusammen, entdecke ihre Verschiedenheit und bringe sie zusammen, Du bist ein wichtiger Knotenpunkt.

Meist wird an uns eine Normlatte angelegt. Innerhalb der als Normal definierten Grenzen ist alles in Ordnung, außerhalb wird sanktioniert. Du brauchst zu lange, bis Du eine Lösung hast? Hopp, mach schneller, alle anderen sind schon lange fertig. Mann, musst Du immer neue Freunde mit nach Hause bringen? Niemand hat so viele Freunde wie Du. Und so geht das ein Leben lang, bis Du die Stoptaste drückst.

Niemand ist normal, das war eine Idee des Industriezeitalters. Da galt die Norm, für alles und jeden. Mein Merksatz lautet: „Wer dauerhaft an seinen Schwächen arbeitet, verliert seine Stärken.“ Wenn Du ein Arbeitstier bist, dann sei es auch. Work-Life-Balance ist in meinen Augen etwas für antriebsschwache Luschen ohne Hobbies.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Wachsen und vergehen

Alles Lebendige wächst, gedeiht oder vergeht. Im Lebendigen gibt es keinen Stillstand. Energetisch betrachtet ist das Leben die Umkehrung der Entropie. Für eine bestimmte Zeit – Deine Lebensspanne – formt sich Materie zu etwas Höherwertigem, zu Deinem Körper, Deinem Geist und Deiner Seele, bis am Ende die irdische Hülle, wenn man zu Höherem abberufen wird, zerfällt und vergeht. Gehe im Wald spazieren, dort erlebst Du das Werden und Vergehen in seiner Gleichzeitigkeit.

Dein ganzes Leben über hast Du die Möglichkeit, zu wachsen, bis zum letzten Atemzug. Ich würde jetzt über das rein körperliche hinausgehen, denn Deine intakten Körperzellen werden ab Deiner Geburt weniger – nur Deine Gehirnzellen wachsen noch im ersten Lebensjahr – und auch die körperliche Kraft hat vor der Lebensmitte meist ihren Höhepunkt erreicht. Ich schreibe jetzt vom geistigen Wachstum. Geistiges Wachstum geht gegen unendlich. Es hängt von Dir ab, was Du lernst, begreifst, Dir zu eigen machst, welche Erfahrungen Du miteinander verknüpfst und zu etwas Höherem formst. Du bist der Baumeister Deiner spirituellen, intellektuellen und emotionalen Kraft.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Dein Leben in Freiheit

Die schwierigste Aufgabe im Leben ist es, ein Leben in Freiheit zu leben. Darunter verstehe ich in erster Linie, anderen nicht auf den Sack zu gehen, weder materiell noch emotional. Natürlich ist das bequem, in Abhängigkeit zu leben. Andere sagen und zeigen Dir, wie Du leben sollst und Du machst das dann so und Du lebst in wohliger Dumpfheit mit leichtem Murren dahin. Irgendwer ist immer schuld und böse und wenn die anderen nicht das und jenes tun würden, dann ginge es Dir besser und Deine Filtercommunity gibt Dir voll recht und dann bestärkt ihr euch, dass ihr im Besitz der Wahrheit seid.

Jetzt wird’s krass. Ob Christentum, Islam, Gender, Klimadebatte, veganer Lebensstil oder Diversity = LTGBQ+ (sorry, wenn hier Buchstaben fehlen sollten) und all das: immer, wenn von Dir gefordert wird, dieser Idee alternativlos und vor allem fraglos zu folgen, dann steigst Du in den falschen Zug. Und dieser Zug fährt schnurstracks in die Hölle der Dummheit. Jede Form von Dogmatismus und Ideologie ist ein Irrtum. Sich freizumachen, bedeutet in erster Linie wirklich alles immer wieder zu hinterfragen. Nichts auf dieser Welt ist alternativlos (außer auf Klo gehen, Steuern zahlen und sterben) und noch viel wichtiger: Du verschwendest nicht Deine wertvolle Zeit. Huldige nichts und niemandem!

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Das Prinzip der Schönheit

Mit dem Prinzip der Schönheit kann man jeden Tag wunderbar gestalten. Besonders schön: Du kannst Dir vornehmen, die Welt jeden Tag ein bisschen schöner zu gestalten. Stell Dir vor, Du würdest Deine Wohnung jeden Tag ein wenig schöner gestalten – nur wenige Minuten täglich und Du würdest nach einem Jahr in der schönsten Wohnung unserer Erde leben.

Stell Dir einfach irgendeine Situation in Deinem Leben vor oder einen Ort, an dem Du Dich aufhältst und denke nach, wie Du die Situation und den Ort schöner gestalten kannst. Du merkst schnell, wie sich Dein Bewusstsein verändert, wie sich Dein Zugang zur Wirklichkeit verändert. Das Prinzip der Schönheit ist für mich ein Universalprinzip, dass Dein Leben zum Besseren wendet. Hier schwingt auch viel Selbstermächtigung mit: Ich mache meine Welt schöner.

Das Prinzip der Schönheit umfasst auch Deinen Geist. Wenn Du Junkfood isst, wenn Du schlechte Filme mit viel Brutalität glotzt, wenn Du schlechte Musik hörst, wenn Du Dich achtlos anziehst, dann wird Deine Seele Schaden nehmen, Deine Seele wird hässlich werden. Achte auf Dich und auf alles, was Dich umgibt, es wirkt auf Dich ein und – das ist ja eher nicht so mein Ding – es wirkt als Aura, als Ausstrahlung auf andere Menschen.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Du und das System

Wenn auch immer Du in Deinem Leben eine Entscheidung triffst, Teil eines Systems zu werden, dann sei auf der Hut. Manche Systeme kann man sich nicht aussuchen. Die Familie, die Schule, die Konfession sind zum Beispiel Systeme, in die wir geworfen werden. Deinen Ausbildungsplatz, Deine Band, Deinen Arbeitgeber, Deinen Verein kannst Du Dir selber aussuchen. Allerdings findet vor Deiner Wahl für ein System bereits eine Prägung statt seitens der Familie, der Schule, der Konfession. Bei vielen Menschen kommen hier in der Kindheit noch der Sportverein oder die Musikschule hinzu – diese Entscheidungen treffen häufig Eltern.

Meide Systeme, wo auch immer es geht. Oder wie es Udo Lindenberg sagen würde: „Mach Dein Ding“. Jedes System, wirklich jedes, wird Dich überwölben, umformen, verbiegen oder zerbrechen. Das gilt für Unternehmen, Orchester, Hochschulen, Vereine, Kirchen und Parteien. Ja, auch die Grünen schaffen ein eigenes System, das Dich auffordert, Position zu beziehen und Dich abzugrenzen. Es gibt viele Menschen, die sich in diese Systeme einfügen, einfach weil es bequem ist. Ich empfinde Diskurse mit Systemmenschen immer als die Begegnung mit dem betreuten Denken.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Oben sein ist super sein

Die Textzeile von Zweiraumwohnung mag ich immer noch sehr gerne. Du hast in Deinem Leben zwei Möglichkeiten, Denkfreiheit zu erlangen. Entweder verfügst Du über einen Haufen Geld, der Dich wirklich unabhängig macht oder Du bist in Deinem Beruf fachlich herausragend. Nein, Aktivist:in ist kein Beruf. Ja, Zimmermann oder Musikerin ist ein Beruf.

Nur in der Leistungselite atmet man frische Luft. Untenrum im Mittelbau oder den noch tiefer liegenden Etagen muss man sich immer arrangieren – sich mehr oder weniger dem Zeitgeist beugen oder unterwerfen. Da gibt es dann die pragmatischen Mitläufer, die supermutigen aus der Ecke Stänkerer, die wahnhaft Überzeugten und alle arrangieren sich sehr gelenkig mit den Gegebenheiten.

Sympathie wird zur Währung, mitspielen zu dürfen. Unten muss man gemocht werden (die Solidarität der Mittelschicht), man muss sich einordnen, unterordnen, Kompromisse machen, die Hierarchie beachten. Sympathie wird mindestens so wichtig wie Können. Allein der Kampf um das Gemocht werden frisst so viel Zeit, dass man keine Zeit mehr hat, wirklich herausragend zu werden. Selbstverständlich kann man auch der Leistungselite zugehörig ein netter Mensch sein, aber es ist nicht wichtig. Es ist halt so und gut ist.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Interaktionen und das Selbst

Der philosophische Streit, was denn der Mensch sei – was ihn ausmacht, währt seit Jahrhunderten. Die einen sagen, der Mensch ist ein Wesen mit einem autonomen Selbst, er schöpft aus sich selbst heraus. Die anderen sagen, der Mensch ist der Knotenpunkt seiner Interaktionen. Meine bescheidene Lebenserfahrung reflektierend habe ich noch nie einen Menschen getroffen, der aus sich selbst heraus irgendetwas geschaffen hätte. Alle kreativen und schaffensfrohen Menschen waren und sind dicht eingewoben in ein Netz aus Menschen, Anregungen, Rückkopplungen, Widerspruch und Aufmunterung, sie sind umgeben von Wissen, dessen sie sich bedienen.

Deine Identität wächst und gedeiht mit der Summe der Interaktionen, denen Du Dich aussetzt und denen Du ausgesetzt wirst. Natürlich braucht es immer auch die Ruhephasen, das Hinaustreten aus dem Lauten um in sich zu gehen und die innere Stimme zu hören und dann erschaffen Menschen etwas Neues.

Ich fürchte, wenn wir uns auf die Suche nach unserer autonomen Identität machen, werden wir herb enttäuscht werden. Denn so viel ist da nicht. Identität aus sich selbst heraus ist ein Irrtum. Wir Menschen – unser Bewusstsein und unsere Handlungsimpulse – sind gebunden an unsere Knotenpunkte und unsere Interaktionen.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Leistung vs. Haltung

Es geht um Führung. Es geht um innere Führung und um Führung von Menschen. Es geht um Deine Haltung zur Welt, es geht um Exzellenz, es geht um Spitzenleistung, es geht um den Mut, den Du brauchst, Deinen Weg zu gehen. Im Kern geht es um Selbstermächtigung, um Eigenverantwortung. Ich nehme die 2020er ganz deutlich als ein Jahrzehnt war, wo diese Wörter – Führung, Exzellenz, Leistung, Verantwortung – zunehmend diskreditiert werden als toxische Begriffe des alten weißen Mannes, der diese Welt zugrunde gerichtet hat. Das ist in jeder Hinsicht falsch und Unsinn – und es ist diskriminierend.

Der alles überwuchernde Sozialstaat hat in Deutschland ein nie gekanntes Fürsorgesystem geschaffen, das die Menschen aus der Verantwortung entlässt, selbst für ihr Leben zu sorgen und das ihnen auch die Konsequenzen ihrer Entscheidungen abnimmt. Der Preis ist Entmündigung, Überwachung, Kontrolle, Vorgaben. Es scheint, als würde hinter der verschwindenden Eigenverantwortung der Mut zur herausragenden Einzelleistung verschwinden und stattdessen rangieren Haltungsnoten hoch im Kurs.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Erfolg ist nur gemietet

Nach 25 Jahren Selbständigkeit weiß ich, wieviel der zweite Platz im echten Leben wert ist – nichts. Wieviel Aufträge bekommst Du, wenn Du bei Ausschreibungen maximal auf Platz 2 landest? Keinen! Nur der Sieg zählt, sonst nichts.

Setzen wir den Gedanken fort: Wieviel bewirkst Du in Meetings, Konferenzen und Arbeitskreisen und ähnlichen unproduktiven Beschäftigungen: Nichts! Kennst Du den Unterschied zwischen Beschäftigung und Arbeit? Arbeit ist immer wirksam, sie hat ein Ergebnis, sie ist zu etwas nütze. Beschäftigung ist neurotisches Verhalten, egal ob Du Teppichfransen zählst oder über das Geschlecht als soziale Konstruktion fabulierst.

Um die Sache abzukürzen und die Spreu vom Weizen zu trennen, bringe ich ein paar meiner wichtigsten Erkenntnisse auf den Punkt: Weichgespült bringt nix. Haltungsnoten sind nett, doch ob Du Dich vor einem Fußball hinkniest, Regenbogenfarbenmützen trägst oder in der Nase bohrst, es bringt nix. Der Sinngehalt von Politikwissenschaft, Genderwissenschaft und ähnlichen Parawissenschaften entspricht dem von Lifestyle-Magazinen, es ist Zeitverschwendung, es bring nix.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Du Opfer

Opfer sein ist ja vielfach schick geworden. Schnell ist die Diskriminierungsrassel bei der empörten Hand und Du wirst bei YouTube oder im TV nicht fertig mit dem Thema. Opfer sein wird definiert als Passivität, Fremdbestimmung, Abhängigkeit, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Opfer sein ist schlimm und die Umstände sind leider so, dass ich ein Opfer bin. Ich rechne mich einer Minderheit zu? Bist Du Opfer! Ich verdiene weniger Geld als andere? Bist Du Opfer! Ich komme aus einem bildungsfernen Elternhaus? Bist Du Opfer!

Opfer sein entbindet Dich von Deiner Selbstverantwortung. Denn immer dann, wenn ein anderer als schuldig identifiziert ist, kann ich schulterzuckend sagen, da kann man nichts machen, ich bin das Opfer und Du bekommst ganz viel Zuspruch von anderen Opfern. Ich denke, Opfer sein ist sehr bequem und vor allem ist es sehr gefährlich. Denn Du bewegst Dich pfeilgerade in Richtung erlernter Hilflosigkeit.

Opfer sein kann man mittlerweile auch studieren – mit Gender Studies bekommst Du die perfekte Ausbildung incl. Praxistipps für Cancel Culture und Du hast so gut wie Null Chancen auf dem freien Arbeitsmarkt. Dein Opfer-Upgrade: Du verwendest die geschlechtergerechte Sprache, das ist die Garantie, sofort als Opfer erkannt und behandelt zu werden. Gendersprech = Opfersprech.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Gleich und Gleich

Gleich und Gleich gesellt sich gerne. Diese Erkenntnis ist so banal wie sie weitreichende Folgen nach sich zieht. Ein Zögerling, eine Jammertrine, ein aufbrausender Mensch, ein Streithansel, ein Korinthenkacker, eine Lügnerin wird immer ihresgleiches finden und dann macht man sich das Leben schwer. Man gibt sich Recht, man hintergeht sich, man stiehlt sich Zeit und Kraft.

Wenn Du Dein Leben mit konstruktiven, zugewandten, aufgeschlossenen und tatenfrohen Menschen verbringen möchtest, dann sei konstruktiv, zugewandt, aufgeschlossen und tatenfroh. So einfach ist das. Ohne jetzt groß zu psychologisieren, eine Tatsache gilt: Unser Verhalten formt unser Bewusstsein. Du willst zugewandt sein? Sei es! Du willst ehrliche Freunde? Dann sei ehrlich!

Meine Erfahrung als Freiberufler lehrt mich, dass ich in dem Maße, wie ich mein Naturell aufrichtig lebe, immer mehr Auftraggeber gewinne, die genauso ticken wie ich: Ich habe wirklich ausnahmslos Lieblingskunden, für die ich sehr gerne arbeite und ich glaube, sie schätzen meine Arbeit auch sehr.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Steine und Sand im Leben

Du kennst die Geschichte von den Steinen und dem Sand im Glas? Ein Professor für Philosophie auf die Frage nach dem guten Leben nimmt ein Bierglas zur Hand und füllt es auf. Zuerst sorgfältig mit größeren Steinen, dann gibt er sacht schüttelnd kleinere Steine hinzu und am Schluss rieselt er Sand hinein bis zum Rand des Bierglases.

Nun denn, die großen Steine stehen für Deine wirklich wichtigen Sachen im Leben, für Deine Familie und Deinen Beruf. Dann kommen die kleineren Steine hinzu. Ein netter Freundeskreis, ein schickes Auto, eine kommode Wohnung und am Schluss der Sand – die Partys, die Ablenkung und Zerstreuung. In dieser Reihenfolge gelingt ein gutes Leben, und zwar nur in dieser Reihenfolge. Denn würdest Du als erstes den Sand in das Glas geben, dann finden die kleineren und größeren Steine keinen Platz mehr in Deinem Leben.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Entscheidungen treffen

Eine der größten Herausforderungen für alle Menschen ist es, Entscheidungen zu treffen. Es gibt viele Arten von Entscheidungen. Du kannst eine Entscheidung treffen, die einen Möglichkeitsraum öffnet, zum Beispiel, in dem Du etwas beendest. Die jetzt freie Zeit kannst Du für vielerlei Projekte einsetzen. Wenn Du Dich für ein Projekt entschieden hast, dann hast Du den Möglichkeitsraum geschlossen, das ist die zweite Art, Entscheidungen zu treffen.

Es gibt keine falschen Entscheidungen, das muss Dir klar sein. Denn zu Beginn – im Moment der Entscheidung – ist jede Deiner Entscheidungen richtig. Erst wenn Du nach und nach den Konsequenzen Deiner Entscheidung gewahr wirst, stellt sich heraus, ob die Entscheidung gut war oder eben nicht.

Spannend ist die Erkenntnis: Du kannst Dich nicht nicht entscheiden. Denn auch eine Nicht-Entscheidung ist eine Entscheidung, eben einfach so weiterzumachen. Und wenn Du Dich nicht entscheidest, dann trifft das Leben die Entscheidungen für Dich. Und das Leben trifft meist die zweitbeste Entscheidung.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Wer hat Angst vor Zeitdieben?

Ich auf alle Fälle. Zeitdiebe begleiten mich das ganze Leben schon und sie werden einfach nur deshalb in meinem Umfeld weniger, weil ich höllisch auf der Hut bin. Zeitdiebe saugen Dir Lebenszeit ab, sie zapfen Deine Lebensfreude an, Zeitdiebe sind überall. Zeitdiebe sind Energiesauger. Zeitdiebe nähern sich meist sehr freundlich und tendenziell unterwürfig. „Du, mir geht´s grad nicht so gut“. Klar, jedem von uns geht es auch mal nicht so gut und unter Freunden ist es Ehrensache, sich auch mal Gejammer anzuhören, doch – und das ist jetzt ein bisschen hart: Du bist ein Freund; keine Ärztin, kein Krankenpfleger und keine Therapeutin. Und wenn das Gejammer kein Ende nimmt, das Elend keiner Lösung zugeführt wird, dann ist das nicht Dein Problem.

Schön sind auch Begegnungen der folgenden Art: „Du ich hätte da vielleicht ein fettes Projekt am Start und ich bräuchte Hilfe“. „Du, ich kenn da jemand (endloses Namedropping), mit dem geht was“. Zeitdiebe nehmen alles und geben nichts. Meine Empfehlung: Kürze die Sache ab: „Du, das ist voll interessant, schick doch mal was Konkretes per E-Mail und ich sehe mir das in Ruhe an“. Etwas Konkretes ist das Schlimmste für diese „Projektlabertaschen“, das zwingt sie in das Überprüfbare und Verbindliche.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Du bist, was Du unternimmst

Wer Bach übt, kann Bach. Wer Tonleitern übt, kann Tonleitern. Wer Schmarrn übt, kann Schmarrn. Wer nix übt, kann nix. Du kannst, was Du übst. Auch Ausreden und gute Vorsätze kann man üben, auch das „Eigentlich“ und das „sollte man“. Wir leben meist in dem Irrtum, dass unser Kopf das Richtige tut. Das tut er nicht. Unser Kopf verstärkt und memoriert, was wir unternehmen und gibt das als Rückmeldung zurück. Wenn Du Dir etwas vornimmst, dann trainierst Du das Vornehmen. Wenn dem Vornehmen keine Taten folgen, dann übst Du, Dir etwas vorzunehmen ohne es anzupacken. Mit jedem Vornehmen ohne Taten verstärkst Du dieses Handlungsmuster.

Dein Kopf weiß nicht, was richtig und falsch ist. Dein Kopf bildet seine Struktur und vor allem seine Belohnungsmuster entlang Deiner Handlungen aus. Jede Handlung formt Dein Bewusstsein. Damit hast Du den Schlüssel für Deine Persönlichkeitsentwicklung in der Hand. Verhalte Dich so, wie Du gerne sein willst und Du wirst es werden. Wer diesen Schlüssel nicht nutzt, der wird geformt von den Anforderungen der Welt an Dich und so wie ich das beobachte, endet das meist in üblen Deformationen, die man kunstvoll rechtfertigt. Auch rechtfertigen ist eine Handlung, die Dein Bewusstsein formt.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Die Leichtigkeit des Seins

Die Leichtigkeit unseres Daseins deformiert nicht wenige Menschen, einfach weil das Wohlleben sehr bequem ist. Ein berühmtes medizinisch wissenschaftliches Beispiel ist – neben der pawlowschen Konditionierung – die Geschichte von den (un)angeleinten Hunden im geteilten Käfig, dessen eine Hälfte unter Strom gesetzt wird. Sind die Hunde zu lange angeleint gewesen, ertragen sie die Schmerzen, obwohl sie den Käfig wechseln könnten.

Genau das passiert auch mit uns Menschen. Wenn wir zu lange deformiert gelebt haben, dann empfinden wir diese Deformation als normal. Wir kaufen uns dann im übertragenen Sinne die Anzüge, die unsere Deformation kleiden (Ausreden, Opfer-Geschichten, nicht Wollen-Können und nicht Können-Wollen Argumente). Das bequeme Leben hat uns lebensuntüchtig gemacht. Besser gesagt, wir haben es zugelassen.

Meine Erfahrung ist, die meisten Menschen leiden an Unterforderung, nicht an Überforderung. Unser Leben ist so unfasslich leicht im Vergleich zu unseren Vorgängergenerationen und jede und jeder kann wirklich alles erreichen. Am Rande hinzugefügt: Gerade in dieser Leichtigkeit des Seins liegt die große Gefahr verborgen, dass man es sich zu leicht macht. Unsere Welt war noch nie so offen und so frei, die Wahlmöglichkeiten waren noch nie so groß, erstklassiges Wissen war noch nie so nah. Auch das ist neben den bestehenden Unterschieden und Ungleichheiten eine Tatsache.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Hüte Dich vor großen Ideen

In der heutigen Arbeitswelt überformt man gerne die Arbeitsinhalte mit einer großen Idee. Das gilt für klassische Arbeitgeber und vielmehr noch für die digitale Ökonomie. Da sitzen sie dann, die hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter und bosseln an Websites, entwickeln Social-Media-Kampagnen, starten Crowd-Funding-Aktionen, bilden eine Community und all das, wenn die Sache eine Gute ist. Zum Beispiel vegane Lebensmittel oder Weltrettungsprojekte aller Art.

Die gleichen hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter würden das niemals, unter keinen Umständen, zum Beispiel für einen globalen Immobilieninvestor oder einen Massentierhaltungsbetrieb tun. Hier dürfte man schon gar nicht arbeiten und wenn, dann nur für ein Saugeld. Finde den Fehler! Selbstverständlich ist Massentierhaltung böse und Immobilien verticken für maximale Rendite auch. Doch bei den Weltrettungsprojekten aller Art zahlst Du die Zeche. Sie beuten Dich schlicht aus. Das ist auch böse böse böse.

Es ist Deine Lebenszeit, Deine Energie, Deine Rücklagen, Deine Altersvorsorge. Viele Weltrettungsprojekte sind turbokapitalistischer organisiert als klassische Betriebe, mach Dir das bewusst. Eine gute Idee für die Welt und ein gutes Gehalt gehen trefflich zusammen und Fairness der Welt gegenüber beginnt immer bei einem selbst und dem zugemessenen Wert der eigenen Arbeit.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Vorbei ist vorbei

Ich komme so langsam in das Alter, wo sich mir Gleichaltrige oder etwas Ältere nach einigen Glas Wein offenbaren: „Ich habe 25 Jahre funktioniert, die Zeit ist irgendwie verloren.“ „Im nächsten Leben mache ich das und jenes.“ „Jetzt wo ich in Rente bin, mache ich, was ich eigentlich machen will.“ Je nach Tagesstimmung werde ich dann todtraurig oder sarkastisch, manchmal höre ich einfach zu und manchmal habe ich einen Tipp: „Das ist eine gute Idee, schreib Dir Deine Vorsätze auf Deine Unterarme, damit Du Dich in Deinem nächsten Leben daran erinnerst.“ Und weißt Du was? Dann freuen sie sich und lachen und tanken Zuversicht und versprechen mir, sich das auf die Unterarme zu schreiben, was sie im nächsten Leben machen wollen.

Sei versichert, wenn man sein Leben tatkräftig gestaltet und seinen Weg geht, dann ist für alles Zeit – für Familie, für Beruf, für Freunde, für Projekte und auch diese Menschen kenne ich. Sie hören den tosenden Wasserfall und bleiben tiefenentspannt in stiller Vorfreude auf das Kommende, was auch immer es sein mag.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Alternativlos Denken

Wer alternativlos denkt, ist geistig insolvent. Es gibt wohl keine dümmere und ideenlosere Art, sein Leben zu denken. Ich sag mal, was alternativlos ist: „In The Long Run We Are All Dead.“ Das antwortete John Maynard Keynes auf die Frage, was denn seine langfristige Prognose sei.

Der Fluch liegt darin, dass wir glauben, jemand, der alternativlos denkt, verfügt über einen geheimnisvollen Algorithmus, der ihn schachcomputergleich befähigt, alles hin zum zwingend logischen einzig möglichen Ergebnis zu berechnen und uns mit den Rechenschritten zu belasten wäre vergebene Liebesmühe, denn wir sind zu dumm und der andere ist besonders klug. Aus dieser zugeschriebenen Überhöhung, die der andere gerne annimmt und auch wirklich glaubt – lässt sich wirklich jeder Mist auf das Volk äpfeln. Wer so etwas sagt, foltert das Wort „Denken“. Wer so etwas sagt, bedient sich satanischer Dialektik, die jeden lebendigen Diskurs zerstört.

Wenn wir schon denken wollen – was meist dramatisch überschätzt wird – dann aus zwei Gründen: Ich will jetzt etwas gestalten und will dafür eine Lösung oder ich nehme mir etwas vor und dann plane ich die Schritte, um mein Ziel zu erreichen. Denken ist also immer ein lebendiger Akt, die Welt zu gestalten. Es ist schlicht nicht möglich, alternativlos zu denken.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Vom Müssen und Wollen

Es gibt Muss-Menschen und es gibt Will-Menschen. Muss-Menschen müssen immer irgendwas. Sie müssen arbeiten, sie müssen früh ins Bett, weil morgen früh raus, sie müssen irgendjemand mal so richtig die Meinung sagen. Sie müssen ihr Müssen auch immer mitteilen, denn ihre Last wiegt schwer und wir müssen mitleiden. Gespräche mit Muss-Menschen sind freudlos, das muss man dann aushalten. Schlimmer sind nur die Müsste-Menschen, die findest Du im Kapitel „Vorbei ist vorbei“ beschrieben.

Will-Menschen sind diesbezüglich eher so still, denn sie machen halt was. Und wenn Du einen Will-Menschen fragst, dann erzählt er Dir, was er so macht. Der Weg vom Will zum Handeln ist deutlich entspannter als der Weg vom Muss ins Handeln. Gut ist: das kann man trainieren. Wenn Du Deinem Kopf ständig sagst „ich muss“, dann wird Dein Kopf müde und Deine Glieder werden schwer. Wenn Du Deinem Kopf eher so nichts sagst, sondern ihn bittest, Dir bei einem Unterfangen zu helfen, dann legt er los, Dein Kopf.

Es geht im Kern um die innere Haltung, die Du Dir gegenüber einnimmst. Willst Du Dich als schwer beladenen Menschen wahrnehmen, dann sprich ganz viel über das Müssen. Willst Du Dich als Will-Mensch wahrnehmen, dann mach einfach. Beides funktioniert als selbstverstärkender Regelkreis. Wer viel Muss wird immer mehr Müssen, wer viel Will wird immer mehr machen. Letztlich ist auch das Muss eine Will-Entscheidung.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Hilfe annehmen

Es gibt da diese Geschichte von dem Pfarrer, der immer sonntags zwischen zwei Dörfern über das Moor wandelt, um in seinen beiden Gemeinden nacheinander den Sonntagsgottesdienst zu halten. Eines Tages tritt der Pfarrer, versunken in seine Gottesdienstvorbereitung, fehl und steckt mit beiden Füßen fest im Moor. Je heftiger er sich daraus zu befreien sucht, desto schneller sinkt er tiefer. Es kommt die Feuerwehr daher und der Kommandant ruft aus dem Fenster „Pfarrer, brauchst Du Hilfe?“. „Nein, der Herr wird mich retten“ ruft der Pfarrer zurück.

Die Feuerwehr rauscht ab, der Pfarrer sinkt tiefer und sie kommt zum zweiten Mal vorbei, die Feuerwehr. Bis zum Bauch eingesunken verneint der Pfarrer abermals das Hilfsangebot der Feuerwehr. „Der Herr wird mich retten“. Als die Feuerwehr das dritte Mal vorbeikommt, gewährt sie den Pfarrer bis zum Hals im Moor stecken. „Der Herr wird mich retten“ ruft ihnen der Pfarrer zu. Die Feuerwehr zieht abermals ab. Der Pfarrer versinkt im Moor. Er stirbt und steht alsbald vor seinem Herrn. „Jetzt sag mal, Herr, hat es das jetzt wirklich gebraucht?“, so der Pfarrer „Du hättest mich schon retten können, oder?“. „Jetzt hör mal zu, Du Depp“ donnert da der Herr „Ich habe Dir dreimal die Feuerwehr vorbeigeschickt und Du hast ihre Hilfe abgewiesen.“

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Qualität im Team

Am Anfang steht eine große Idee, manchmal sogar ein Traum. Eines Morgens wachst Du auf und es fährt in Dich wie ein Blitz. Das ist es, genau das. Dieses Projekt will ich umsetzen. Jetzt. Mit guten Leuten, die sich alle mögen. Mit Deiner Begeisterung zündest Du viele Menschen an und alle wollen dabei sein. Alle wollen alles geben, alles teilen, alles miteinander besprechen, alle wollen offen sein und fair und all das klingt wunderbar.

Weiß Du, was passiert, wenn Du Dein Projekt einfach laufen lässt? Dein Projekt wird schnell überwuchert von Schmarotzern, Trittbrettfahrern, Selbstdarstellern, Klugscheißern und Nichtskönnern. Die guten Kräfte in Deinem Team verschwinden nach und nach, sie schmeißen hin, sie verzweifeln still, manche begehren vielleicht kurz auf doch am Ende sind sie alle weg. Ohne Regulativ hat das Gute keine Chance.

Gemeinsame Kraftanstrengungen – zum Beispiel mit dem Ziel, hohe Qualität anzubieten, Deutscher Fußballmeister zu werden, die Alpen zu überqueren, ein fantastisches Musikalbum einzuspielen – gelingen immer auf der Grundlage eines guten Teamgeistes. Wichtig ist, dass sich die Kraft fokussieren kann, dass die guten Kräfte Raum bekommen, sich zu entfalten, dass klar ist, wann man im Sinne der Sache falsch oder richtig handelt und, dass der Erfolgsbeitrag jedes Mitglieds sichtbar ist und sich alle in den Dienst der Sache stellen.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Im Paradies

„Das Paradies ist immer dann, wenn einer da ist der wo aufpasst, dass kein Depp reinkommt.“ Zitat aus dem Brandner Kaspar, Franz von Kobellis. In der Erzählung sagt diesen Satz der Erzengel Michael, der Wächter der Himmelspforte. Ich mag den Satz auch gerne. Entscheidend ist für mich das Wort DANN. Das Paradies ist kein Ort, das Paradies ist eine Zeit! Und darum geht es in der Erzählung!

Der Brandner Kaspar zockt mit dem Tod Karten um weitere Jahre auf dieser Erde, der Brandner Kaspar hilft mit nicht zu knapp Kirschgeist nach und schummelt gekonnt, der Tod verliert und muss ohne den Brandner Kaspar zurück in den Himmel. Dort gibt es einen Riesenanschiss und himmlische Verwirrung. Für uns gilt: Unser Leben auf dieser Erde kann das Paradies sein!

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Der innere Schweinehund

Wenn ich etwas in meinem Leben ändern will, dann sollte ich der Erkenntnis Taten folgen lassen. Du willst eine Sprache lernen? Fang damit an. Wann? Jetzt! Du willst ein Musikinstrument lernen? Fang jetzt damit an! Du willst abnehmen? Treib mehr Sport und iss weniger. Ab sofort!

Meist enden oben genannte Beispiele in guten Vorsätzen. Gute Vorsätze sind hervorragende Verstärker für das Aufschieben. Wer sich gute Vorsätze vornimmt, trainiert die Verweigerung der Tat. Je härter der Vorsatz, desto stärker die Kraftillusion. Je machtvoller die Ermahnung an den inneren Schweinhund, desto schneller wird er groß, stark und fett. Vorsätze sind Kraftfutter für den inneren Schweinehund, er liebt gute Vorsätze.

Das ist jetzt hart, doch wenn Du wirklich etwas verändern willst, dann musst Du schnell sein. Die Faustregel: Solltest Du einen guten Vorsatz fassen, so beginne binnen 24 Stunden mit der Umsetzung, fang einfach an! Und dann fragst Du Dich sechs Wochen lang nicht, wie es Dir dabei geht. Denn Dein Bewusstsein trollt Deinem Verhalten hinterher. Das Bewusstsein ist langsam, Dein Großhirn ist langsam und leise, der Impuls ist schnell und aggressiv. Doch keine Sorge, liebe Tierschützer: Dein Schweinehund übersteht das schon, den wirst Du nie los. Es geht nur darum, ihn so klein wie möglich zu halten durch dauerhafte Diät. All das mündet in geübter Lebenspraxis.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Fokussiere Dich

Klingt leicht, ist sauschwer. In aller Kürze: Lebe jetzt, schweife nicht ab, handle im Augenblick. Wenn Du etwas Wichtiges vorhast, dann stellst Du wirklich alles hintenan. Setze Dir für jeden Tag ein Ziel, was Du heute schaffen willst. Lege Deine wichtigsten Arbeiten auf den Morgen und den Vormittag, hier hast du noch am wenigsten Ausreden. Dein Tag ist zu kurz? Dann stehe noch früher auf. Marcus Miller steht morgens um 4 Uhr auf und arbeitet an seinen Songs bis 6 Uhr früh. Warum? Es ist die einzige Zeit des Tages ohne Störungen. Und jetzt kommt mir niemand mit seiner Prokrastination oder einer ähnlichen Opfergeschichte, das ist schlicht Unsinn. Wer an sowas leidet, hat den falschen Beruf, sollte was anderes lernen oder ist manifest unterfordert.

Mein Professor für Medienwissenschaft sagte in seiner Abschlussvorlesung: Wenn Sie dauerhaft an Ihrer Sache dranbleiben, dann lässt sich Erfolg auf Dauer nicht verhindern. In meinen Worten: Wenn Du etwas wirklich erreichen willst, dann tu etwas dafür.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Helene Fischer

Es ist schick in einer bestimmten Spezies Profimusiker und Amateurmusiker, Helene Fischer verächtlich achselzuckend abzutun. Sie würde ja nur Popmusik machen und wenn „Atemlos“ liefe, dann würde man den Raum verlassen. Nun ja, ich denke mir dann so anhand der Schilderungen des eigenen Wirkens der Musiker, in der Substanz passt das auf ein Blatt Papier DIN A5 und wo denn das Problem liegt, Helene Fischer professionell Respekt zu zollen? Die Lady hat alles aus eigener Kraft geschaffen. Sie kommt als Kind aus Russland nach Deutschland, sie gibt ausverkaufte Konzerte, sie gibt über 200 Menschen Arbeit, sie engagiert erstklassige Musiker, ihre Fans kommen in Sonntagskleidung in die Konzerte und können alle Songs mitsingen, die Show und die Kostüme sind prächtig und ideenreich, Helene Fischer schenkt ihren Fans eine gute Zeit.

Ich sag mal so, wenn mich Helene Fischer anrufen würde (was sie nie tun wird) und auch wenn ich ihre Musik nur von Partys kenne, und sie würde mich fragen, ob ich aushilfsweise für eine Show bei ihr einsteigen würde, ich würde 10 Minuten später fertig gepackt im Auto sitzen und losfahren.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Erfolgs-Voodoo

Solltest Du Dich für ein Leben in einer Organisation entscheiden, dann lies bitte das Folgende sehr aufmerksam und mach Dir bewusst, worauf Du Dich gegebenenfalls für viele Jahre einlässt. Und es wird sich nicht vermeiden lassen: Du wirst Teil des Spiels werden.
Voodoo ist immer dann, wenn magische Kräfte walten sollen. Wenn höhere – überirdische oder außerirdische Mächte angerufen werden, um bedrohliche oder verderbliche Entwicklungen abzuwenden oder zum Besseren gewendet werden sollen. Deshalb brachten Menschen Opfer für eine gute Ernte, sie hopsten singend über Feuerstellen für Regen oder errichten (bis heute) Flughafen-Tower aus Bambus in der Hoffnung auf Konservenregen aus Eisenvögeln (siehe hierzu einfach vier Absätze weiter).

Voodoo ist wie Homöopathie. Wirkt es, dann ist alles gut und wir fahren mit dem Hopsen fort. Wirkt es nicht, dann haben wir eben nicht genug gehopst oder nicht fest genug an die Wirkung des Hopsens geglaubt oder zu spät mit dem Hopsen begonnen oder wir haben einen Verräter unter uns Hopsenden.

Viele Menschen wenden sich gerne an Erfolgs-Voodoo-Anbieter, die very shimmery parawissenschaftliche Erfolgsrezepte feilhalten und Zauberformeln verticken à la „Fühl den Sieger in Dir“, „So bist Du unwiderstehlich“ und so weiter.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Eigentlich bin ich …

Das passiert mir immer wieder im Leben. Ich lerne Menschen kennen, man findet sich sympathisch oder es ergibt sich einfach und man fängt das Erzählen an. Meist geht es schnell in die eigene Biographie und was man so macht und dann kommt er, der Satzanfang: „Eigentlich bin ich … (Musiker, Fotografin, Maler, Schauspielerin, …) und das hier (Bedienung, Taxifahrerin, Paketbote, Call-Center) mache ich nur in Teilzeit, bis mein Geschäft läuft.“

Manchmal trifft man sich wieder im Leben und wirklich alle „Eigentlich-Menschen“ arbeiten immer noch als Bedienung, Taxifahrerin, Paketbote, Call-Center-Agentin. Dieses Eigentlich tötet Deinen Lebensentwurf, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Du bist Musiker? Dann sei es! Du bist Fotografin? Dann sei es!

Es ist verrückt. Wenn Du im Eigentlichen lebst, dann verschwindet es, das Eigentliche. Dann bist Du im Fluss in Deinem Lebensentwurf und Deine Energie und Deine Gedanken sind wie von Zauberhand auf Dein Ding konzentriert. Dann lernst Du die richtigen Menschen kennen, Du findest überraschende Lösungen und offene Türen.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Die Kraft zum Jammern

Früher gingen wir mit unseren Kindern gerne wandern und wir verschätzten uns manchmal mit der Entfernung, wir wurden von Regen überrascht oder irgendwas passierte, was die Wanderung anstrengend werden ließ. Und dann ging es los: „Wie weit ist es noch?“, „Sind wir bald da?“, „Mein Rucksack ist so schwer“, das kennt man ja. Einmal platzte mir der Kragen und ich sagte: „Wer Kraft hat zum Jammern, der hat auch Kraft zum Laufen.“ Das Jammern versiegte schlagartig und ich bekam ein schlechtes Gewissen, ob ich jetzt meine Kinder traumatisiert hätte.

Jahre später ist der Satz immer wieder Thema bei unseren Familientreffen im Rahmen zugerufener Erinnerungen und beide mittlerweile erwachsenen Kinder versichern jedes mal glaubhaft, dieser Satz hätte sie dieses Quäntchen härter werden lassen, was es manchmal einfach braucht. Ich weiß aus zig Situationen: man hat wesentlich mehr Kraft als man glaubt. Das bedeutet nicht, jeden Tag bis Ultimo an die Grenze zu gehen. Es heißt nur, Du kannst Deiner Kraft vertrauen, sie ist immer da, wenn Du sie brauchst.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Du hast Zeit

Einer der schlimmsten Tipps für junge Menschen ist: „Entspann Dich, Du hast Zeit. Du bist ja noch jung.“ Ich weiß nicht, wieviel ambitionierte Lebensentwürfe und Träume mit diesem Satz vernichtet wurden. Die Zeitspanne bis zum 30ten Geburtstag ist so extrem kurz und gleichermaßen so unendlich wertvoll. Das ist die Zeit, in der Du das Fundament legst für Dein ganzes Leben. Dir wird jeder Fehler verziehen und Du hast so einen massiven Kraftüberschuss, der Dich leicht jeden Fehler ausbügeln lässt. Alles, was Du in jungen Jahren lernst, begleitet Dich auf Deinem Lebensweg und jede gut genutzte Stunde zahlt sich tausendfach für Dich aus.

Das Wichtigste ist vielleicht: Wenn Du von jungen Jahren an schaffensfroh bist und das zu Deiner Lebenspraxis machst, dann wird Dich dieser Tonus – diese innere gesunde Spannung – Dein ganzes Leben begleiten und Dir wie von selbst helfen, frohgemut immer weiter voranzuschreiten und immer wieder auf die Füße zu kommen.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Hüte Dich vor Macht

Der ganze Satz lautet: Hüte Dich vor Macht um ihrer selbst willen. Viele Menschen streben nach Macht und Einfluss, um eine superiore Position anzustreben, sie wollen unangreifbar sein und andere Menschen für ihre Zwecke einspannen. Diese Lebensentwürfe zerfressen Deine Seele. Klar lebt man angenehm in dieser Bedeutungsillusion, man wird gefragt und gebeten, man wird eingeladen und pausenlos bimmelt das Telefon und alles ist wichtig und dringend und keiner kann es so gut wie Du, sagt man Dir. So rauscht das Leben vorbei und wenn Du Glück hast, dann merkst Du den Irrtum nicht und wähnst Dich im seligen Irrtum bis zum Schluss.

Ein schlechtes Leben ist geprägt von Form und Oberfläche. Ein gutes Leben ist geprägt von Sinn und Inhalt. Wenn Du in Deiner Disziplin Meisterschaft anstrebst und diese Meisterschaft dient einer guten Sache, dann hast Du einen wichtigen Schlüssel für Dein Lebensglück gefunden. Und wann auch immer Du gebeten wirst, eine machtvolle Position einzunehmen, dann stelle Deine Macht in den Dienst von Sinn und Inhalt. Die Gestaltungskraft für Dein Leben liegt in Dir. Lass Dich nicht blenden von dem Chichi.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Sei wirksam

Am Ende des Tages zählt nur, was Du ins Werk gesetzt hast. Du hast einen neuen Song geübt, Deine Technik verbessert, Du hast Dich herausgefordert und eine Lösung gefunden? Du hast gutes Brot gebacken oder eine Zahnprothese perfekt auf Sitz gefeilt?

Das gilt auch, wenn Du für andere in Lohn und Brot stehst und arbeitest. Ergibt Deine Arbeit Sinn? Hilft sie jemanden? Lass Dich nicht abspeisen mit Titeln oder Bedeutungsfirlefanz aller Art. „Oh, Du arbeitest für Greenpeace, das muss toll sein“. „Oh, Du arbeitest für BMW, das ist bestimmt spannend.“ Auch zu viel Geld ist Firlefanz, es bläht Dich nur auf. Entscheidend ist, WAS Du tust. Mit Larifari-Beschäftigungen zerstörst Du Deine Seele. Sei wirksam, für Dich und andere!

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Gerechtigkeit

Heute kann jede und jeder durch Ausbildung und Studium alles im Leben erreichen. Das ist eine steile These, denn ist unsere Welt nicht zutiefst ungerecht? Und eines der großen Ewigkeitsthemen in der Politik ist ja die Gerechtigkeit, also kann das ja nicht stimmen.

Gehen wir gedanklich zurück ins alte Rom, in das Rom der Sandalensoldaten und der siegreichen Feldzüge und dem Lorberkranzgehebe und das Weintrauben in den Mund fallen lassende auf dem Sofa Rumgelümmele. Im alten Rom gab es eine sehr kleine Oberschicht, die sich um die Staatsaufgaben kümmerte oder einfach nichts tat außer reich und genusssüchtig sein. Die ganze Arbeit vom Müll raustragen bis Essen zubereiten wurde von Sklaven erledigt. Wenn man als Sklave so richtig Glück hatte, dann wurde man irgendwann freigelassen. Wer das Pech hatte, ein starker Sklave zu sein, durfte sich zum sonntäglichen Vergnügen der Römer von Löwen durch das Colosseum hetzen lassen.

Natürlich ist im Hier und Heute auch nicht alles perfekt gerecht, doch in der Summe ist es deutlich besser als zu jeder anderen Zeit, die Bronzezeit mal ausgenommen. Dieses penetrante auf Gerechtigkeit pochende Bewusstsein schielt meines Erachtens viel zu stark nach rechts und links, ob es anderen nicht besser ginge und dann ist man empört und will es auch endlich besser haben. Doch das bringt gar nichts, damit verschwendest Du nur Deine Zeit.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Partizipation ist ein Irrtum

Wenn es darauf ankommt, bedarf es Führung. Es bedarf einer klaren Kommandostruktur mit einem fachlich versierten Team, dessen Expertise in eine Entscheidung einfließt. In allen wirklich wichtigen Bereichen des Lebens, zum Beispiel in einem Krankenhaus oder beim Technischen Hilfswerk, bei der Feuerwehr, einem Handwerksbetrieb – immer dann, wenn auf fachlich hohem Niveau zügig die richtige Entscheidung getroffen werden muss, um Menschenleben zu retten oder Arbeit dauerhaft gut ins Werk zu setzen, gibt es Führung und Kommandostrukturen.

Unwichtige und meist sinnfreie Organisationen erkennst Du an ihrer Fülle an Arbeitskreisen, Besprechungsrunden und Partizipations-Parolen. Das sind selbstreferenzielle Systeme, die um sich selbst kreisen und keinen Nutzen stiften. Ich nenne das gerne organisierte Verantwortungslosigkeit. Halte Dich von solchen Organisationen fern, sie stehlen Dir Deine Zeit.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Schaffe Dir ein gutes Selbstbild

Immer wieder platzt es aus Menschen unvermittelt heraus, was sie alles nicht können. Ich für meinen Teil kann keine Herzen transplantieren, mit Steuererklärungen tue ich mir schwer und wenn mein Computer ein ernstes Problem hat, hole ich mir auch die Fachfrau zu Hilfe. Hellhörig werde ich immer, wenn sich das Nicht-Können auf zutiefst menschliche Ausdrucksformen bezieht – malen, zeichnen, ein Instrument spielen, singen, tanzen. Wenn Du mir sagst „Ich kann nicht singen“ dann frage ich Dich aus dem Reflex heraus „Wer hat Dir diesen Glaubenssatz eingeprügelt?“.

Wie werden wir diese Dämonen und Pflöcke wieder los? Ehrlich, das ist schwer. Wenn Du in Deinem Verhalten und in Deinen Worten erkennst, dass Du Dich selbst begrenzt, dann ist das ein guter Anfang. Und dann sprich gut über Dich. Ändere Dein Selbstbild, in dem Du gut über Dich sprichst. Ändere Dein Selbstbild, in dem Du gut zu Dir bist.

Spendiere Dir nicht nur ein Trostpflaster, wenn es Dir schlecht geht. Spendiere Dir kleine Aufmerksamkeiten auch dann, wenn es Dir richtig gut geht. Am besten ziehst Du Dir ab sofort jeden Morgen Spendierhosen an.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Wer A sagt …

… muss NICHT B sagen! Es gibt so viele unnütze Lebensregeln wie es Menschen gibt, die Dich einpferchen wollen in ihr schales Lebensmodell. Du machst eine Malerlehre? Wer A sagt, muss auch B sagen, also mach Deinen Gesellen. Wer A sagt … der Schritt zum Meister ist nicht mehr weit. So geht das immer weiter im Leben und am Ende hast Du vermutlich zwar immer B gesagt, aber an Deinem Leben vorbei gelebt.

Auch der Satz „Lerne erstmal was Richtiges“ als Antwort auf die Idee, zum Beispiel Jazzgitarre studieren zu wollen, zerstörte ein paar mir bekannte Lebensentwürfe. Auch schön daneben ist der Satz „Mach erstmal Abitur, dann sehen wir weiter“. Das Ergebnis sind entweder dauerfrustierte Funktionserfüller in einem Leben als Irrtum, die sich jeden Feierabend betäuben und vielleicht am Wochenende mit einer Hobbyband rumbluesen oder Menschen, die schon früh den Faden zu ihrer vielleicht außerordentlich handwerklichen Begabung verloren haben und diese in der Freizeit oder in späteren Jahren zum Leben erwecken und selten zur Vollendung bringen, für die sie eigentlich geschaffen waren.

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Auszug aus dem Buch: Zur Sonne, Zur Freiheit | Das kleine Handbuch für ein gelingendes Leben“, Stefan Theßenvitz, 260 Seiten, 36 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/zur-sonne-zur-freiheit/

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert | Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln

Das Buch Nachhaltig Wirtschaften im 21. Jahrhundert – ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln aus dem SPRINGER-Verlag, Wiesbaden ist erhältlich in allen guten Buchhandlungen und natürlich online in allen bekannten Webshops – als eBook und als Printausgabe.

Mir ist das Buch ein Herzensanliegen und wenn es richtig gut läuft, dann schaffen wir einen konstruktiven und lebendigen Dialog, unsere Welt gemeinsam ein wenig besser zu machen.

Ich freue mich auf euch als Leser:innen des Buches und als Anpacker:innen und Mitgestalter:innen einer klugen Zukunft!

Ihr und Euer

Stefan Theßenvitz → Mehr Infos über den Autor

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Über den Autor

Stefan Theßenvitz ist seit 1997 freiberuflicher Unternehmensberater, akkreditiert auf Landesebene und Bundesebene. Seine Arbeitsfelder umspannen Innovationen, Marktforschung, Milieuforschung, Marketing, Vertrieb, Dienstleistungsqualität, Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltige Unternehmensführung – für Unternehmen, Ministerien, Verbände, Verbünde, Hochschulen und Institutionen in ganz Deutschland. Er hält Vorträge, Seminare und Workshops und schreibt regelmäßig Essays zu ausgewählten Themen aus der Berufspraxis.

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
eBook ISBN: 978-3-658-33757-5

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Über das Buch

Dieses Buch beschreibt Nachhaltigkeit als Prinzip der gesunden Bewirtschaftung – dem einzigen ökonomischen Prinzip, das dauerhaft funktioniert. Der engagierte Betriebswirt Stefan Theßenvitz umreißt mit seinem leidenschaftlichen, bisweilen auch provokativen Appell an alle gesellschaftlichen Gruppen die Eckpfeiler nachhaltigen Wirtschaftens. Dabei geht es um die gesunde Bewirtschaftung des eigenen “Hauses” (Oikos); Nachhaltigkeit umfasst die Ökonomie und die Ökologie, beides gehört zusammen!

Der Autor liefert kein fertiges Konzept für den Wandel, sondern fordert den Leser auf, sich streitbar mit dem Thema auseinander zu setzen, Position zu beziehen und aktiv zu werden. Theßenvitz liefert ein Mut machendes Plädoyer, das jeden Einzelnen nachdrücklich zum selber Denken und konkreten Handeln auffordert.

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
eBook ISBN: 978-3-658-33757-5

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Prolog

Nachhaltigkeit ist ein schwieriges Thema, denn es ist in weiten Teilen wider die menschliche Natur. Natürlich sind wir vernunftbegabte Wesen und unser Großhirn ersinnt treffliche Lösungen, zum Beispiel das Fahrrad, die Waschmaschine und die Gewaltenteilung.

Wir Menschen sind zudem triebgesteuert und allzu oft siegt das Verlangen. Allein die Sehnsucht nach dem Shopping und nach der Urlaubsreise an einen sonnigen Strand mitten in der Corona-Situation sind Zeichen für die Dummheit der Masse.

Wir Menschen sind das alles – bedächtig und gierig, klug und dumm, solidarisch und egoistisch. Wir selbst sind es, die wir das menschliche Maß immer wieder zu verlassen suchen und kein Mensch kann je so reich sein, dass alle seine Bedürfnisse je befriedigt werden könnten.

Hier ein Beispiel für die Unendlichkeit unserer Bedürfnisse*: In den späten 1990er Jahren arbeitete ich für ein StartUp am schönen Bodensee. Die Gründer waren sämtlich Ingenieure aus der militärisch geprägten Luftfahrtindustrie mit dem Tornado und dem Eurofighter. Die Ingenieure klagten nach ihren Entlassungen ihre Patente erfolgreich ein und entwickelten nun Lösungen für den zivilen Markt. Da waren tolle Sachen dabei von Messrobotern für die Automotiv-Branche über Fahrradrahmen aus Carbon sowie Planarlautsprecher und vieles mehr. Eines Tages rief der Sultan von Brunei an, der damals reichste Mensch der Erde. Er habe von den deutschen Tüftlern gehört und er wünsche sich das Raumschiff Enterprise – aus der TV-Serie Star Trek – in seinem Palastgarten. Man tüftelte und entwickelte und nach ein paar Monaten Planungsphase beugte man sich gemeinsam über  […]

*Im Marketing spricht man von Bedürfnissen und Bedarf. Bedürfnisse gehen per definitionem gegen unendlich.

Obiger Auszug ist aus dem Buch:

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
eBook ISBN: 978-3-658-33757-5

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Die Leerlaufökonomie

Wie eingangs erwähnt hatte ich in den späten 1980er Jahren das Glück, ein Seminar bei Prof. Dr. Volker Stahlmann zu besuchen: Umweltorientierte Unternehmensführung. Unser kleiner Kreis behandelte so exotische – damals weltfremde – Themen wie Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung und wir gingen der Frage nach, welchen Wert man einem Singvogel zumessen könne. Wir waren die letzte Generation an der Hochschule, die die Betriebswirtschaft als eine Sozialwissenschaft beigebracht bekam. Damals kochte in Deutschland der Neoliberalismus hoch mit der absurd dämlichen Trickledown-Ökonomie und die wirklich coolen Socken mit den Ray-Ban-Sonnenbrillen und ihren gesponsorten Alfa Romeos und BMWs stürzten sich auf Finanzierung, auf Controlling und Lean-Management. Meinereiner fuhr Rad, spielte Frisbee im Park und ging gerne in den Bärleinhuter, eine Kneipe in der Nürnberger Altstadt hinter dem Henkersteg. Mehr sage ich jetzt nicht. Wer damals dabei war, weiß, was ich meine, und alle anderen will ich hier nicht langweilen.

So, genug Stories vom Krieg und zurück zu Umweltorientierte Unternehmensführung. Darin ging es auch um die Frage, wie volkswirtschaftlich betrachtet Werte entstehen und Prof. Stahlmann brachte es drastisch plastisch auf den Punkt. Ein Auto dengelt so richtig in die Leitplanke, es sind Verletzungen der Fahrerin und des Beifahrers zu beklagen, das Auto ist hinüber, die Leitplanke auch. Es kommen mit Lalülala die Polizei, die Feuerwehr, der Krankenwagen, der Abschleppwagen und es beginnt das große Aufräumen: Die Insassen ab ins Krankenhaus, der Wagen in die Schrottpresse, die Leitplanke wird ersetzt und nach der Reha der beiden Autopiloten stellen sich wieder Gesundheit und Normalität ein. Dieser Unfall produzierte volkswirtschaftlich betrachtet Wohlstand. Die Ärztinnen und Pfleger hatten gut zu tun, ebenso der Rettungsdienst, die Polizei, die Feuerwehr, die Straßenmeisterei und der Mann an der Schrottpresse. Am Ende kaufen sich die beiden ein neues Auto und alles ist wieder gut. In der Summe ging dieser Unfall als Teil des Bruttoinlandsprodukts in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ein. Deutschland war wieder ein bisschen reicher. Ich dachte mir so beim dritten Bier im Bärleinhuter, wenn wir jetzt alles kaputtmachen und dann wieder neu, dann müssten wir alle unermesslich reich werden. Natürlich ist das Schmarrn und das weiß auch jeder, doch genauso tickt die klassische Ökonomie. Und sie tickt immer noch so und mittlerweile ist das System noch viel perfekter geworden. Versuchen Sie doch einfach mal, Ihr Radio zu reparieren oder Ihr Smartphone oder Ihr Auto oder Ihren Kühlschrank oder Ihre Computertastatur oder […]

Obiger Auszug ist aus dem Buch:

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
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Nachhaltigkeit ist eine Haltung

Nachhaltigkeit ist ein Wirtschaftsprinzip – das hatten wir bereits – und jede Form von Wirtschaften basiert auf Werten. Bei mir im Bücherschrank stehen Bücher über den Sozialistischen Kaufmann aus meiner Zeit, als ich nach der Wende in den neuen Bundesländern die acht Disziplinen der Betriebswirtschaft unterrichtete und mir diese Bücher als Zeitdokumente von meinen Schüler*innen erbat; das Kapital von Karl Marx steht neben den Büchern von Friedrich August von Hayek und Milton Friedman, den Begründern der Chicago Boys. Dazu gesellt sich das sehr lesenswerte Buch von Naomi Klein, die Schock-Strategie. Natürlich steht da auch John Maynard Keynes mit seinem Konzept des Deficit Spending, das sich für die ökonomische Entwicklung unserer Bundesrepublik als segensreich erwies. Jeder dieser Autoren vertritt Werte und ausgehend von diesen Werten entwickelten sie ihre ökonomischen Theorien und Prinzipien.

Es kommt immer auf die Perspektive an, von der aus man rechnet und welche Kosten man hinzunimmt. In der neoliberal verfassten Weltordnung werden externe Kosten wie Menschenschinderei und Umweltverbrauch nicht hineingerechnet in die Produkte. Deshalb sind viele Produkte so unverschämt billig. Die Ausbeutung ist schlicht nicht eingepreist. Ich war und bin ein Freund der Vollkostenrechnung. Mit ihr wird deutlich, wer die Zeche zahlt und ob sich etwas wirklich rechnet. Nachhaltiges Wirtschaften wird ja gerne als Ad-On, als On-Top, als tolle Ergänzung zum bisherigen Wirtschaftssystem hinzugenommen. Dort dient es dann als Lack, als Setzkasten für Sonntagsreden und wirklich jeder kann sich damit bestreichen, einseifen oder andere einwickeln.

Genau das ist nachhaltiges Wirtschaften NICHT, es ist keine Ergänzung, es ist keine Weiterentwicklung von etwas Bestehendem, es ist kein Reparatursatz mit QuickFix-Tools, es ist kein Komponentenkleber, der dem Neoliberalismus die Nachhaltigkeit aufpappt und alles ist gut. Der dialektische Unsinn beginnt ja schon bei dem „Weniger ist Mehr“. Weniger kann auch falsch sein. Weniger allein ist keine Qualität per se, weniger ist ganz einfach nur weniger und mehr ist mehr. Ausbeutung ist Ausbeutung und nachhaltig ist nachhaltig. Herrschaftszeiten, ist das so schwer zu kapieren? Mehr vom Mehr kann richtig super sein, wenn das Mehr nachhaltig ist. Würde ein Controller einen Apfelbaum designen, dann würde er ihm vermutlich nur einen Apfel als Frucht zugestehen, denn dieser genügt ja für die Fortpflanzung, alles andere wäre Energieverschwendung.

Das Prinzip unserer Natur ist der Überfluss, das können Sie jedes Frühjahr bestaunen. Wenn es gut gemacht ist, dann könnte auch das Prinzip der nachhaltigen Wirtschaft […]

Obiger Auszug ist aus dem Buch:

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
eBook ISBN: 978-3-658-33757-5

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Nachhaltiges Wachstum

Als wichtigste Kennziffer in der Ökonomie, auf staatlicher Ebene wie auf betrieblicher Ebene, wird immer das Wachstum gehandelt: Wie viel mehr im Vergleich zum Vorjahr haben wir erwirtschaftet? Gemessen wird der Umsatz, der Gewinn, die Menge der hergestellten Produkte, manchmal auch die Erwerbstätigenquote. Die Ergebnisse in Prozent sagen uns etwas über das relative Mehr zum Vorjahr – in Form der Handelsbilanz, des Ertrages, des Outputs. Ist es mehr geworden, dann freuen sich alle, allen vorneweg die Bundesregierung, die Vorstände und die Aktionär*innen. Die Arbeitnehmer*innen freuen sich dann, wenn auch ihr Kuchen etwas größer geworden ist.

Dummerweise resultiert der deutsche Exportüberschuss nicht unwesentlich von der jahrzehntelangen Lohnzurückhaltung der deutschen Arbeitnehmer*innen. Natürlich ist die Ware aus Deutschland qualitätvoll, doch gekoppelt an den Euro – die europäische Mischwährung – profitiert Deutschland über die Maßen von diesem, denn die Produktivität der Arbeit in Deutschland ist wesentlich höher als in vielen anderen europäischen Ländern. Arbeitnehmer*innen in Deutschland produzieren einfach mehr pro Stunde als ihre europäischen Kollegen*. Müssten deutsche Produkte in Deutscher Mark bezahlt werden, so wären diese erheblich teurer, einfach, weil die Mark deutlich teurer wäre als der Euro. Deutschland profitiert also dreifach – von der Lohnzurückhaltung, der hohen Produktivität und einem relativ zur Mark schwachen Euro – zu Lasten der europäischen Partnerländer. Nicht wenige europäische Länder nennen das den dritten Weltkrieg, den Deutschland in Europa führt, denn die deutsche Wirtschaftspolitik verwüstet insbesondere die Wirtschaft der Südländer – Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und auch Frankreich. Diese Wirtschaftspolitik ist nicht nach- […]

Obiger Auszug ist aus dem Buch:

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
eBook ISBN: 978-3-658-33757-5

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Holz ist der Werkstoff des 21. Jahrhunderts

Holz wächst nach, Holz ist langlebig, Holz ist vielseitig einsetzbar, jedes dem Wald entnommene Holz schafft Platz für neue Bäume. Holz ist klimaneutral. Die Kaskadennutzung von Holz ermöglicht eine sehr lange Lebensdauer. Aus Holz entstehen Häuser, Möbel, Instrumente, Kleidung, Papier und vieles mehr. Jedes Produkt mehr aus Holz ist ein Produkt weniger aus Plastik.

Holz ist natürlich nicht per se ein nachhaltiger Naturstoff. Es kommt darauf an, wie wir das System der Holzbewirtschaftung gestalten. Natürlich sollte Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und möglichst aus der Region kommen und von Menschen bewirtschaftet werden, die mit ihrer Arbeit einen gerechten Lohn erwirtschaften. Die Holzbewirtschaftung in Italien zum Beispiel vor vielen hunderten Jahren war nicht nachhaltig. Wer heute durch Italien reist, fährt durch ein größtenteils waldarmes, teils verkarstetes Land. Das Holz wurde geschlagen für den Bau von Schiffen, es schwand dem Weideland oder wurde schlicht verbrannt, es wurden keine neuen Bäume gesetzt und schließlich wurden die Böden so schlecht, dass darauf nur noch Macchie wächst. Das ist schon spannend, daraus zu lernen. Wer sich nicht nachhaltig verhält, zerstört auf Dauer die Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften. […]

Obiger Auszug ist aus dem Buch:

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
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Bildung für Nachhaltigkeit

Die Bildung für nachhaltige Entwicklung – BNE – umfasst ein breites Themenspektrum und ist in den 17 Zielen der Nachhaltigkeit – SDG Sustainable Development Goals – trefflich zusammengefasst. Interessant ist die Umsetzung der BNE mit ausgewählten Zielen der SDG in der betrieblichen Praxis. Jeder Aufgabenstellung gemeinsam ist die Suche nach wirtschaftlich tragfähigen Lösungen gemäß den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Doch Vorsicht! Auf Dauer von Fördermitteln abhängige Unternehmen, Institutionen und Projekte sind nicht nachhaltig. Wer abhängig ist, kann weder frei denken noch handeln, er singt das Lied seines Herrn.

In Deutschland gibt es sehr viele Projekte zum Thema Nachhaltigkeit. Damit kenne ich mich wirklich aus – so wie mit dem bereits beschriebenen nachhaltigen Bauen. Nachhaltigkeit ist ja das Ding, auf das sich vor allem fördermittelfinanzierte Umweltpädagogen, Geologen, Biologen, Diversitätsexperten (… und *innen), Klimaforschende und ganz viele andere Wissenschaftlernde stürzen und in World-Cafés und Workshops und Innovation-Camps Metaplans vollmalen und die Köpfezusammenstecken und voll kreativ sind und am Ende hat man ein Leitbild aufgeschrieben. Das Leitbild ist sprachlich unaussprechlich kompliziert aber gendergerecht, es ist belehrend und sagt allen Menschen, was sie ab jetzt zu tun und vor allem, was sie zu lassen haben. Nach dem Workshop-Camp-Café wenden sich die Teilnehmenden anderen wichtigen Aufgaben zu und das Leitbild verschwindet in der Schublade, wo es zu Recht niemand vermisst.

Ich habe es noch und noch erlebt – ein Teilnehmender hat eine großartige Idee, das Plenum ist verzückt, ein Projekt, ein Projekt, ach ja, das machen wir und frisch ans Werk sogleich, doch dann kommt immer, wirklich immer die gleiche Frage: Wo nehmen wir das Geld her? Welchen Fördertopf können wir abgreifen? Gibt es dafür Mittel […]

Obiger Auszug ist aus dem Buch:

Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
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Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
eBook ISBN: 978-3-658-33757-5

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Nachhaltigkeit braucht Grenzen

Jedes gesunde System braucht Grenzen. Dieser Satz wird Sie vermutlich mindestens irritieren; es folgt ein Beispiel aus der klassischen Betriebswirtschaftslehre. Jedes gesunde Unternehmen verfügt über Systemgrenzen. Alle Mitarbeiter*innen gehören zum System, andere Menschen nicht, sie gehören zu anderen Systemen. Innerhalb des Systems Unternehmen wirken zwei Grundprinzipien. Die Menschen arbeiten arbeitsteilig. Die Menschen arbeiten miteinander. Ein gutes Unternehmen wird sich innerhalb seines Systems keinen Wettbewerb machen, das wäre Unsinn.

Doch der Neoliberalismus trägt sein Gift des Wettbewerbs seit vielen Jahrzehnten bis in die Unternehmen hinein. Die Arbeitsteilung wird international, Arbeit wird outgesourct – wer kann wo was noch billiger herstellen? – Jede Abteilung steht im Wettbewerb des Weltmarktes und gleichzeitig im Wettbewerb mit anderen Abteilungen. Das Controlling misst den unmittelbaren Erfolgsbeitrag jeder Abteilung und jedes Mitarbeiters.

Einen frühen Höhenflug startete ein großer deutscher Automobilhersteller mit der Konzernstrategie des „Kannibalismus“. Die Doktrin lautete: Da draußen gibt es Wettbewerb, also machen wir uns den selber, jede Marke tritt gegeneinander an. Wir kannibalisieren uns selbst. Das Ergebnis ist ein hyperaggressiver, seine Kunden und Kundinnen seit dem Jahr 2000 mit ihrer Abgas-Schummelsoftware betrügender Konzern. Diese Schummelsoftware ist aus meiner Sicht ein Notwehrakt kluger Ingenieure, die dem Druck des Managements und ihrer Vorgaben nicht mehr Stand halten konnten. Mir klingt der Satz von manchem Schlitzohr und eines Möchtegern-Waffenhändlers aus früheren Tagen in den Ohren „Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer.“

Der Gedanke von der Aufhebung der Systemgrenzen hat den Automobilhersteller kulturell zerstört. Das Ergebnis sind dauerhaft verbranntes Kundenvertrauen, kaum verkaufbare Ware, exorbitante Strafen – zumindest in den USA – und 20 Jahre vertane Zeit für echte Innovationen.

Zurück zu den Systemgrenzen. Jeder Baum hat seine Grenze, seine Rinde schützt sein Innenleben, bei Tieren definiert oftmals das Fell seine Grenze, bei Menschen ist es die Haut. Auch bei Organismen gilt: Die Zellen und Organe funktionieren arbeitsteilig, der Organismus arbeitet im Miteinander. Wären die Systemgrenzen in Organismen vollständig offen, dann würden diese Systeme in kürzester Zeit kollabieren. Der Austausch mit der Umwelt findet umgangssprachlich gesagt selektiv und kontrolliert statt. Die Öffnung der Grenzen verfolgt stets einen Sinn, zum Beispiel den der Nahrungsaufnahme. In Unternehmen wäre das die Anlieferung von Waren. Auch eine Familie kann man als System begreifen. Ein System […]

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Nachhaltig wirtschaften im 21. Jahrhundert – Ein Aufruf zu ökonomisch klugem Handeln
Autor: Stefan Theßenvitz
Verlag: Springer, Wiesbaden
Hardcover ISBN: 978-3-658-33756-8
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Stefan Theßenvitz | Über den Autor

Stefan Theßenvitz, seit 1997 freiberuflicher Unternehmensberater, akkreditiert auf Landesebene und Bundesebene. Die Arbeitsfelder umspannen Innovationen, Marktforschung, Milieuforschung, Marketing, Vertrieb, Dienstleistungsqualität, Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltige Unternehmensführung – für Unternehmen, Ministerien, Verbände, Verbünde, Hochschulen und Institutionen in ganz Deutschland.

Expertise

Mit den Arbeitsfeldern verbunden ist das Coaching von Geschäftsführern und Führungskräften. Neben der Beratungsarbeit hält Stefan Theßenvitz regelmäßig Vorträge auf Symposien und Leitmessen und schreibt für die Fachpresse. Viele Entscheider in Deutschland und Europa interessieren sich für die Arbeit von Stefan Theßenvitz.

Seit 1991 hat Stefan Theßenvitz für weit über 200 Kunden an über 300 Einsatzorten in Deutschland und Europa mehr als 1.300 Projekte federführend durchgeführt. Mit über 68% Kundenbindungsquote ist eindrucksvoll bewiesen, dass er Kundenbeziehung kann. Die Referenzliste reicht sprichwörtlich von A bis Z.

In den Themen Handwerk – insbesondere das Zimmererhandwerk, Kultur (Kinder- und Jugendkultur, Kulturinstitutionen), Naturerleben (Biosphärenreservate, Wald, Nachhaltigkeit), Tourismus – insbesondere in Verbindung mit Bildung, Kultur und Naturerleben, Bildung (Erwachsenenbildung, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung, Musikalische Bildung, außerschulische Bildung) ist Stefan Theßenvitz tief verankert.

Bio

Geboren 1963 in Hamburg, aufgewachsen in München, Studium in Coburg und Nürnberg, nach vielen Stationen von 2011 bis 2020 in Leipzig und aktuell im schönen Frankenland in der Nähe von Würzburg. Verheiratet mit Anja seit 1991 und zwei erwachsene Söhne im Beruf. Privat beherzter Bassist mit Hang zu J.S. Bach und Jazz, Freude am Lesen, am Fotografieren, an guter Küche, an Kraftsport und am Wandern.

Gelernter Diplom-Betriebswirt (FH), heute freiberuflicher Unternehmensberater, früher Marketingleiter, Vertriebsleiter und Personalleiter in zwei Banken, Mitarbeiter bei den Werbeagenturen Serviceplan GWA (Endverbraucher) und Combera GWA (Handel, B&B), der GfK – Gesellschaft für Konsumforschung und bei Texas Instruments.

Ganz früher etwas breiter aufgestellt: in den frühen 80ern Türsteher im legendären Pimpernel in München, hin und wieder Lastwagenfahrer für Teppiche und Maschinen für Schlachthöfe, dazwischen Peugeots mit zugeschweißten Kofferräumen für Afrika nach Rotterdam gefahren, Industriearbeiter in der Galvanik bei Siemens, erst Bundeswehr bei einer Natoeinheit und dann Zivildienst – alte Leutchen pflegen und bekochen, Bierzelt aufbauen auf dem Münchner Oktoberfest, Diskjockey im Voralpenland und in Schwabing, Obst- und Gemüsekisten schleppen in der Großmarkthalle, Werbetexter für Radio C, Journalist für die Süddeutsche Zeitung, Lagerarbeiter bei Mercedes, Kurierfahrer, Model-Chauffeur für den Burda Verlag, Sonnenbänke montiert in Schwimmhallen und Puffs, Telegrammbote bei der Post, Börsenkurs-Expertisen für einen Rechtsanwalt, nach der Wende Dozent für Betriebswirtschaft in den neuen Bundesländern.

Was mir wirklich wichtig ist in meiner Arbeit: Menschen in den Mittelpunkt stellen, substanziellen Nutzen stiften, dauerhafte Werte schaffen. Woran ich festhalte, auch wider den Zeitgeist: Die Betriebswirtschaft ist eine Sozialwissenschaft. Die Betriebswirtschaft ist gleichermaßen rational wie sozial orientiert. Alles, was wir tun, muss dem Menschen dienen. Meine Lieblingsworte: Wertschöpfung, Wirksamkeit, Wertschätzung, Wohlfahrt.“