Schlagwort: Verantwortung

Wohlstand für alle

Erwachsensein bedeutet, Wohlstand auch zu begreifen als den Wohlstand, den wir gemeinsam für alle schaffen; für Krankenhäuser, Schwimmbäder, Schulen, Polizei und die Feuerwehr. Für bezahlbare Wohnungen und einen intakten Nah- und Fernverkehr, für einen unbestechlichen Rechtsstaat und eine funktionierende Verwaltung. Für ein gerechtes Steuersystem, das niemanden unter- und überfordert und jedem spürbar auf die Finger klopft, der sich extraschlau entziehen will. Erwachsene Menschen richten ihr Handeln so aus, dass niemand zu Schaden kommt.

Dazu gehören auch Regeln, denn nicht alle verhalten sich erwachsen. Wer sich wie ein Kind benimmt, der wird wie ein Kind behandelt, als unmündiger Teil der Gemeinschaft. Mit Kindern diskutiert man nicht. Erwachsensein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, für sich und andere. Verantwortung bedeutet auch, Widerstand zu leisten gegen Entwicklungen, die unsere Lebensgrundlage zerstören.

In Freiheit leben bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Also beenden wir jetzt das rasende Toben im Kindergarten, wenn nötig mit Nachdruck und schaffen eine Welt mit auskömmlichem privaten Wohlstand für jeden Einzelnen und überbordendem öffentlichen Wohlstand für alle.

Auszug aus dem Buch: Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik | Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland, Stefan Theßenvitz, 248 Seiten, 38 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/

© Abbildung erzeugt mit Hilfe von OpenAI, 2024, Stefan Theßenvitz

Eigenverantwortung im guten Miteinander

Der eingehegte Mensch allein ist keine Lösung. Macht muss den Menschen dienen. Jeder Mensch braucht eine faire Chance, sein Leben aus eigener Kraft zu meistern. Der Ökonomie muss wieder ihr Platz als dienender Teil der Gemeinschaft zugewiesen werden.

Die Ökonomie braucht einen Rahmen, um den Wohlstand aller Menschen zu befördern. Das Kapital darf sich nicht obszön kumulieren. Der Staat muss wieder einen Ordnungsrahmen schaffen, in dem die Kräfte in einem ausgewogenen und dem Guten dienenden Miteinander zueinanderstehen. Eine gesunde offene Gesellschaft übernimmt Verantwortung. Diese beginnt immer mit der Eigenverantwortung.

Das Pampern der Menschen durch den Staat muss ebenso aufhören wie das Spiel der freidrehenden verantwortungslosen Ökonomie. Wir müssen unsere Sachen neu regeln, in Gesellschaft und Politik. Wir brauchen eine neue Vereinbarung. Wir brauchen das Primat des Staates im Zusammenspiel mit einer Gesellschaft, die ihr Leben in Eigenverantwortung organisiert. Die Wirtschaft dient der Wohlfahrt in Staat und Gesellschaft.

Auszug aus dem Buch: Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik | Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland, Stefan Theßenvitz, 248 Seiten, 38 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/

© Abbildung erzeugt mit Hilfe von OpenAI, 2024, Stefan Theßenvitz

Für eine Handvoll Vernunft

Eine offene Gesellschaft ist keine Gesellschaft des anything goes. Diesen Irrtum müssen wir überwinden. Es ist nicht in Ordnung, die Versammlungs- und Redefreiheit zu nutzen, um in Deutschland ein Kalifat auszurufen, in Moscheen und in Hinterzimmern von Gasthäusern Hass zu predigen oder eine Partei mit einer faschistischen Ideologie mit einem demokratischen Mäntelchen zu behängen, das man, sobald eine qualifizierte Mehrheit errungen ist, abstreift, um in der darunter verborgenen Uniform ein totalitäres System mit einem eingenordeten Volk im Gleichschritt zu errichten.

Selbst wenn es innerhalb einer Diktatur gelänge, eine nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, hätten wir Menschen versagt. Der Zweck darf nicht die Mittel heiligen, niemals. Wir müssen Lösungen unter Gleichen und Freien finden.

Verächter eines aufgeklärten Diskurses, die Tabuwächter, mahnen gerne mit dem Gruselkabinett möglicher Verbote, die man niemals akzeptieren dürfe. Ihnen sei entgegengehalten, das Gewaltmonopol des Staates, die Vorfahrtsregeln und die Funktionen einer Verkehrsampel, die Pflicht, Steuern zu bezahlen und vieles mehr haben sich für ein friedliches Gemeinwesen sehr bewährt. Ohne Regeln und Leitplanken geht es nicht. Sie gelten für alle, sie sind gerecht.

In der Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft gibt es Spielregeln. Natürlich könnte man das Faustrecht ausüben, über rote Ampeln brettern oder die Steuern hinterziehen. Jedem Staatsbürger ist der Preis bekannt, wenn man der Tat überführt wird. Es geht um Spielregeln und diese gliedern sich in einen gesetzlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmen.

Das neue Denken will den Menschen wieder in Freiheit entlassen. Ich habe Vertrauen in die Kraft der Menschen, sich selbst zu tragen, Verantwortung zu übernehmen und mit ihrer genetischen Disposition zur Vernunftbegabung reflektierte Entscheidungen mit dem Großhirn zu treffen.

Eine offene, wehrhafte Gesellschaft und eine nachhaltig agierende Gesellschaft gehören zwingend zusammen. Nachhaltiges Handeln erfordert Mut, Entdecker- und Schaffensfreude, wir stehen in dieser Entwicklung erst am Anfang und wir brauchen jedes Talent, jede Hand und jeden Euro. Ohne Offenheit verschwenden wir Talent, ohne Nachhaltigkeit vernichten wir unsere Zukunftschancen.

Der Weg der Nachhaltigkeit ist ein Weg des Wachstums – natürlich auch wirtschaftlich doch insbesondere gesellschaftlich und politisch. Neue Vereinbarungen erfordern offenes Denken, das gelingt nur in einer offenen Gesellschaft, die sich diese Offenheit immer wieder erkämpft, sie beschützt und mit Macht verteidigt.

  • Verbindliche Spielregeln
  • Verbote und Strafen
  • Regeln und Leitplanken
  • Rechte und Pflichten
  • Freiheit und Verantwortung

Die mächtigsten Werkzeuge für die Veränderung der Zukunft liegen in der Hand der Gesellschaft und der Politik. Unternehmen können nur innerhalb der Tatsachen arbeiten – sie wirken innerhalb der normativen Kraft des Faktischen. Gesellschaft und Politik können Tatsachen verändern, sie können Zukunft gestalten – sie schaffen die normative Kraft des Faktischen.

Es sei wiederholt: wir arbeiten nicht im System, wir arbeiten am System. Das unverhandelbare Leitziel ist die Nachhaltigkeit – in der Ökonomie, im Sozialen und in der Ökologie.

Auszug aus dem Buch: Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik | Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland, Stefan Theßenvitz, 248 Seiten, 38 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/

© Abbildung erzeugt mit Hilfe von OpenAI, 2024, Stefan Theßenvitz

Falsch wählen wiegt schwer

Bleibt zum Schluss dieses Kapitels die Verantwortung für jeden von uns, für jeden Verbraucher, für jede Konsumentin. Wir müssen essen, um zu leben, doch was wir essen, folgt unserer Erziehung, unseren Erfahrungen, den regionalen Gegebenheiten und unseren kulturellen Vereinbarungen.

Niemand wird als Tiefkühlpizzamensch geboren und auch nicht als Rohköstlerin. Menschen müssen so früh wie möglich mit Essen und dessen Zubereitung in Berührung kommen, täglich, denn wir essen ja auch mehrmals täglich. Nur so entsteht ein tief verankerter Ursache-Wirkungszusammenhang aus Ernte, Zubereitung, Essen, sozialer Vereinbarung und Wohlbefinden.

Jedes Kind lernt kochen, spätestens ab dem Kindergarten. Jeder Kindergarten, jede Schule und gerne auch jede Hochschule verfügt über eigene landwirtschaftliche Nutzflächen für Obst, Gemüse, Kräuter, Getreide und Nutztiere oder eine direkte Anbindung an regionale Bauernhöfe. Ein Backhaus ist dabei ebenso vorstellbar wie ein Schlachthaus. Hauswirtschaft ist ebenso wie Mathematik und Deutsch ein Pflichtfach – von der ersten Klasse bis zur Abschlussprüfung. Hauswirtschaft umfasst auch die Lagerung und die Verarbeitung von Lebensmitteln. Um Essen als wertvolles Lebensmittel zu begreifen, müssen wir den Umgang damit erlernen.

Verbote für Menschen sind gegen die Grundregel einer offenen Gesellschaft, das gilt für das Essen ebenso wie für Suchtmittel aller Art. Menschen, die sich ausschließlich von Bioleberkäse ernähren, werden relativ rasch gesundheitliche Probleme bekommen. Menschen, die viel rauchen und Alkohol trinken, auch. Das ist der Preis einer offenen Gesellschaft. Die weniger guten und schädlichen Konsumprodukte, vom Benzin über den Tabak bis hin zum Alkohol sind mit saftigen Zusatzsteuern und Abgaben belegt. Das gilt auch für hochverarbeitete Lebensmittel. Alles andere regelt der Markt.

Auszug aus dem Buch: Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik | Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland, Stefan Theßenvitz, 248 Seiten, 38 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/

© Abbildung erzeugt mit Hilfe von OpenAI, 2024, Stefan Theßenvitz

Gutes Projektmanagement

Immer mehr Arbeit findet in Projekten statt. Innerhalb eines Unternehmens mag das meistens gut leistbar sein. Schwierig wird es häufig, wenn das Projekt unternehmensübergreifend und im Zusammenspiel mit weiteren externen Dienstleistern durchgeführt wird.

Unsere Leitsätze aus 20 Jahren Projektarbeit

  1. Führe durch Vorbild
  2. Mach´ anderen das Leben leicht

Viele Projekte scheitern, weil die Erwartungen an das Projekt und an die Projektteilnehmer unklar sind. Weil Zeiten und Fristen im laufenden Projekt verändert werden. Weil das Budget schmilzt wie Butter in der Sonne und wirkungslos zerrinnt. Weil man viel zu viel Zeit in ergebnislosen Meetings vertrödelt. Weil die Schnittstellen nicht sauber definiert sind. Weil Machtgerangel die Sachorientierung verdrängt oder einfach weil die Dokumentation schlampig ist.

Da helfen kein Zaubersalz und kein Motivationsworkshop. Da nutzen kein Tschak(k)a oder coole Sprüche auf T-Shirts. Die Lösung gibt es nicht als Tütensuppe mit Wasser drüber und alles schmeckt prima.

Was wirklich hilft

… und wir können jeden Punkt vielfach mit Beispielen aus der Praxis belegen …

  • Das Projektziel ist eindeutig und interpretationsfrei (zumindest interpretationsarm).
  • Die Rahmendaten und Restriktionen sind klar und verlässlich (Zeit, Kosten, Budget, Aufwand).
  • Die Erwartungen der Projektteilnehmer an sich und andere sind erfüllbar (Präzision, Timing, Qualität, Support).
  • Projektorientierung im Projekt. Jeder Abschnitt, jeder Baustein ist ein in sich abgeschlossenes Projekt.
  • Saubere Dokumentation. Naht- und Übergabestellen für ein Weiterarbeiten ohne Frageschleifen.
  • Verantwortung personifizieren. Jeder Abschnitt, jeder Baustein hat einen Vornamen und Nachnamen.
  • Verbindlichkeit schaffen. Terminieren, Wiedervorlage, Kontrollieren – professionelles Misstrauen kultivieren.
  • Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen. Frühwarnsystem einbauen, Nachfassen, Unterstützung anbieten.
  • Arbeitsfortschritte sichtbar machen. Erfolge kommunizieren, alle Beteiligten informieren.
  • Konkret sein. Immer mit Blick auf die Ziele praktikable Lösungen entwickeln.
    Lösungen einfordern. Im Falle von Unstimmigkeiten steht immer die Lösung im Vordergrund.
  • Jeder Projektteilnehmer findet sich mit seinen eigenen Anliegen im gemeinsamen Projekt wieder.
  • Konsequente Sachorientierung. Das gemeinsame Ziel auf unterschiedlichen Wegen erreichen.

Viele Menschen haben Angst vor Spannungen. Auch Führungskräfte sind häufig harmoniesüchtig bzw. konfliktscheu. Das ist leider falsch und macht die Sache schlimmer. Sachorientierung funktioniert nur auf der Grundlage geklärter Beziehungen. Und zu einer geklärten Beziehung gehören auch gut bearbeitete Spannungen. Der Leitsatz als Überschrift:

Spannungen produktiv nutzen!

  • Spannungen benennen
  • Unterschiedliche Perspektiven / Standpunkte erkennen
  • Unterschiede akzeptieren
  • Gemeinsamkeiten definieren
  • Die Lösung zählt!

Herzlich willkommen im Club der klaren Denker und kraftvollen Macher,

Ihr Stefan Theßenvitz

Von Servicekatastrophen und Wegen in die Eskalation, von Fröschen, die geküsst werden wollen und einem 10-Punkte-Plan für Friedensverhandlungen

Es ist immer wieder bemerkenswert, mit welch gleichgültiger Ignoranz Unternehmer die katastrophale Servicequalität ihres Betriebes hinnehmen. Vermutlich in dem festen Glauben, dass Kunden auf Bäumen wachsen und schlecht bzw. nicht geschulte (und wahrscheinlich schlecht bezahlte) Mitarbeiter günstiger sind als ein verlorener Kunde. Doch das ist ein fataler Irrtum! Schlechte Servicequalität vernichtet Kundenvertrauen, verscheucht Stammkunden, spricht sich rasend schnell rum und verunsichert die Mitarbeiter.

Vier Abkürzungen zur Eskalation

Wenn Sie mit Ihren Kunden schnell so richtig viel Ärger haben wollen, dann machen Sie Folgendes: Sie schneiden sich ins eigene Fleisch, dann sägen Sie den Ast ab, auf dem Sie sitzen und dann schießen Sie sich ins Knie.

Schieben Sie die Verantwortung von sich “Das hat mein Kollege verbockt” – “Das macht das System automatisch” – “Dafür kann ich nichts” – “Da müssen Sie sich woanders beschweren” – “Das ist nicht mein Problem” – “Normalerweise darf das nicht passieren”.

Es ist dem Kunden egal, wer verantwortlich ist. Er will seinen Unmut jetzt äußern. Und zwar bei dem Mitarbeiter, der ihm hier und jetzt gegenübersteht. Dieser Mitarbeiter IST DAS UNTERNEHMEN.

Die Regel: jeder Mitarbeiter ist verantwortlich. IMMER. Für ALLES.

Betonen Sie die Innensicht “Bei uns läuft das immer so” – “Das ist bei uns nicht üblich” – “Da sind Sie aber der Erste, der das verlangt” – “Das haben wir noch nie so gemacht” – “Dafür haben wir feste Regeln”

Die Regel: sprechen Sie NIEMALS aus der INNENSICHT. Warum? Sie ist dem Kunden egal, das belästigt ihn … und er hat Recht damit!

Jammern Sie “Was diese Änderung wieder Zeit kostet” – “Wenn Sie das am Anfang gesagt hätten” – “Wir sind immer die Gelackmeierten” – “Muss das jetzt sein?” – “Dafür ist es heute zu heiß/kalt, früh/spät, feucht/trocken, voll/leer”.

Die Regel: NIEMALS JAMMERN. Jammern ist furchtbar, damit erniedrigen Sie sich zum Opfer. Niemand wird sich dafür interessieren.

Drohen Sie “Das haben schon andere bereut” – “Haben Sie sich das gut überlegt?!” – “Wenn Sie dem nicht zustimmen, müssen wir …” – “Dann machen wir eben gar nichts mehr”

Die Regel: NIEMALS DROHEN: Wer droht ist raus. Selbst wenn der Kunde einknickt – er ist ja in gewisser Weise von Ihnen abhängig – er wird sich rächen, garantiert. Spätestens, wenn es an die Rechnung geht. Oder er findet plötzlich lauter Kleinigkeiten, die Ihnen das Leben zur Hölle machen.

Lösung 1: Mit dem Gast schmusen – Küss den Frosch

Küss den Frosch! Gerät ein Kunde außer sich und deckt Sie mit Vorwürfen ein, dann ist es zu spät für einen ruhigen, abgeklärten Dialog. Das müssen Sie einfach aushalten. Wichtig ist hier, mit Gesten, der Mimik und Ihrer zugewandten Art zu vermitteln, dass Sie sich das jetzt einfach anhören.

Bitte kommentieren Sie nichts, lassen Sie den Kunden leer reden. Wenn die Zeit gekommen ist, dann sprechen Sie ruhig: „Vielen Dank für Ihre Offenheit und Ihre klaren Worte. Ich nehme Ihre Verärgerung wahr“. Das Folgende lässt sich schlecht planen, das müssen Sie spontan entscheiden.

Lösung 2: Der 10-Punkte-Plan für Friedensverhandlungen

Folgende zehn einfache Regeln helfen Ihnen, den Frieden wieder herzustellen:

  1. Geben Sie Ihrem Kunden Zeit, wirklich alles zu sagen. Werten Sie diese Aussagen nicht, stimmen Sie nicht zu, lehnen Sie nichts ab. Alles was Ihr Kunde jetzt nicht sagt, ereilt Sie zu unpassender Zeit.
  2. Notieren Sie still für sich, was Ihr Kunde sagt und versuchen Sie so, Ordnung in das Gesagte zu bekommen. Manches kommt ja in der Aufregung wirr rüber. In dem Sie notieren, nehmen Sie innerlich auch leichter die Rolle des Beobachters ein. Es geht ja um eine Sache, nicht um Sie persönlich.
  3. Hören Sie aktiv zu und verwenden Sie ab und an kurze Worte, an denen Ihr Kunde merkt, dass Sie noch geistig anwesend sind: „ja“, „ich verstehe“ „hmm“, „gut“,„ach“ „oh“, ….
  4. Kühlen Sie sich runter. Dampf ablassen beginnt damit, dass Sie tief ausatmen – das hilft. Behalten Sie einen klaren Kopf. Notieren Sie sachlich das Gesagte mit.
  5. Denken Sie nach und reflektieren Sie das Gesagte. Jenseits der Verärgerung, die Sie empfinden kann es sein, dass Ihr Gegenüber zumindest in Teilen Recht hat.
  6. Rechtfertigen Sie sich nicht. Wer sich rechtfertigt, verliert den Kampf. Vermitteln Sie immer, dass Sie sich eine Lösung wünschen. Bleiben Sie an der Sache orientiert und aufrichtig. Wenn Ihr Unternehmen einen Fehler gemacht hat, dann nennen Sie das auch so. „Ja, da haben wir einen Fehler gemacht“.
  7. Wenn Ihr Kunde leer geredet ist, dann fassen Sie das Gesagte zusammen: „Bitte erlauben Sie, dass ich kurz zusammenfasse – damit ich verstehe, worum es geht“. Wenn Sie darin unterbrochen werden, dann lassen Sie es zu und beginnen von vorne. Das ist lästig, aber ein sehr wichtiger Schritt. Am Ende des Gesprächs müssen sich beide Seiten sicher sein, dass beide vom Gleichen sprechen.
  8. Versuchen sie, den entscheidenden Punkt zu finden. Häufig rankt sich rund um eine Beschwerde ein Wust an Kleinigkeiten, die für sich genommen nicht so wichtig sind. Sprechen Sie das an: „Ich glaube, der entscheidende Punkt ist …“
  9. Versuchen Sie, SOFORT zumindest eine Teillösung zu finden. „Als erstes biete ich Ihnen an” … “Was meinen Sie dazu” … “Für die anderen Punkte bitte ich um ein wenig Geduld. Ich finde eine gute Lösung und dann sprechen wir weiter. Ist das in Ordnung für Sie?“ Menschen sagen viel lieber Ja als Nein. Stellen Sie Fragen, die leicht mit Ja beantwortet werden können.
  10. Nach dem Gespräch fassen Sie das Gesagte zusammen und senden Sie Ihrem Kunden einen Brief oder eine E-Mail mit den wesentlichen Punkten. Und: Bleiben Sie sachlich, vermitteln Sie Ihr Interesse an einer Lösung.

Nehmen Sie sich folgende Aspekte bitte zu Herzen:

  • JEDER Kunde ist wichtig, insbesondere Stammkunden.
  • Bei einer Beschwerde müssen Sie erstmal den Sachverhalt klären.
  • Sie brauchen regelmäßig und professionell geschulte Mitarbeiter, die die Regeln der Deeskalation beherrschen und eigenverantwortlich entscheiden und handeln können (und dürfen).

Wer das beherzigt, öffnet das Tor zum unternehmerischen Paradies. Wer das ignoriert, dem bleibt eine aggressive Billigpreis-Strategie, schnäppchensüchtige Kunden und lustlose, desinteressierte Mitarbeiter – er öffnet das Tor zur unternehmerischen Hölle.