Es ist an der Zeit, neu zu denken. Hinterfragen wir konstruktiv kritisch die bestehende Ordnung in Gesellschaft und Politik in ihrer Gesamtheit und benennen diejenigen Faktoren klar als Problem, die eine nachhaltig verfasste Welt verhindern. Dem Mut, alles zu hinterfragen folgt die Selbstermächtigung: ein neues Primat für unser Zusammenwirken in Gesellschaft und Politik und daraus folgen die konkreten Ziele. Nachhaltigkeit muss das oberste Ziel sein, denn ohne Nachhaltigkeit ist auf Dauer alles nichts.
Das oberste Ziel der Nachhaltigkeit verbinden wir mit dem Gemeinsinn. Die bestehenden Machtgefüge in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft handeln nach der Prämisse: teile und herrsche – divide et impera.
Je kleiner die Gruppen sind, desto besser sind sie lenk- und manipulierbar. Denn desto mehr Kraft verschwenden die Kleingruppen im Kleinklein ihrer Händel, desto mehr Energie richten sie auf das Gegeneinander.
Miteinander verbundene Menschen, die ein großes gemeinsames Interesse verfolgen, lassen sich schwer auseinanderdividieren. Die Losung muss sein: Füge zusammen, was zusammengehört. Und vermutlich auch: Mach kaputt, was Dich kaputtmacht.
Wechselseitige Schuldzuweisungen müssen aufhören. Schuldzuweisungen führen zu Spaltungen. Hier der Klimasünder mit dem SUV, dort die Klimasau mit dem Wellness-Urlaub, hier der Klimaterrorist mit dem Sekundenkleber, dort die Klimaleugnerin mit dem Dosenbier. Schuldzuweisungen bringen nichts. Auch die gegenseitigen Beschimpfungen müssen aufhören. Hier die verweichlichte Hafermilchtruppe, dort die hart malochenden Boomer, hier die erzieherische Wokeness, dort das übergriffige Mansplaining – das alles bringt uns Menschen schlicht nicht weiter.
Ebenso wenig bringt uns die Flucht je nach emotionaler und intellektueller Verfasstheit in Verschwörungsphantasien, Weltrettungskuren und Hassideologien weiter ebenso wie schauderfrohe Träume von harten führenden Händen gütig gestrenger Monarchen oder von Potentaten, die mit ihren knüppelbewehrten Pfoten gerne auf widerborstige Schädel eindreschen. Diktaturen gleich welcher Art haben für die Mehrheit der Menschen nie etwas Gutes bewirkt. Dazu zählen auch alle Religionen mit Alleinvertretungsanspruch ihrer jeweiligen Gottheit.
Wenn wir eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch ins Werk setzen wollen, dann gelingt das nur auf der Grundlage einer offenen und demokratisch verfassten Gesellschaft mit Gewaltenteilung.
Und es gelingt nur, wenn wir alles hinterfragen und ein neues Primat unseres Zusammenwirkens in Gesellschaft und Politik an die Spitze unseres Denkens und Tuns setzen – das Prinzip der Nachhaltigkeit. So ergibt das Neue Sinn.
Auszug aus dem Buch: Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik | Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland, Stefan Theßenvitz, 248 Seiten, 38 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/
© Abbildung erzeugt mit Hilfe von OpenAI, 2024, Stefan Theßenvitz