Schlagwort: Selbstermächtigung

Die nachhaltige Kommune – Gestaltungsmacht nutzen

Dieses Buch zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf, um die Welt vor Ort nachhaltig besser zu gestalten. Die Ergebnisse aus 50 qualitativen Interviews mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in ganz Deutschland vermitteln den Sachstand, Gestaltungsspielräume, Hindernisse und Zukunftsperspektiven der Kommunen. Als Keimzelle des politischen Handelns bestimmen sie wesentlich die Lebensqualität der Menschen. Die Autoren ermutigen zur kommunalen Selbstermächtigung und erläutern die rechtlichen Gestaltungsspielräume.

Die Autoren

Anja Theßenvitz, M.A., Kommunikationswissenschaft ist selbständige Beraterin mit den Schwerpunkten Kommunikation und Marktforschung. Ihre qualitativen Analysen ermöglichen einen klaren Blick auf Tatsachen für fundierte unternehmerische Entscheidungen und wirksame Kommunikation von Unternehmen, Institutionen und Kommunen.

Stefan Theßenvitz, Dipl. Betriebswirt (FH) arbeitet seit 1997 als selbständiger Unternehmensberater für Unternehmen, Ministerien, Kommunen, Verbände, Verbünde, Hochschulen und Institutionen in ganz Deutschland. Daneben hält er Vorträge, Seminare und Workshops und ist Autor von Fachbüchern und Essays.

Dr. Werner Knaier promovierte zur Verwaltungsmodernisierung, arbeitete als Rechtsanwalt, war selbst zwölf Jahre Bürgermeister und ist umfassend mit dem Kommunalrecht vertraut. Seit 2020 lehrt Dr. Werner Knaier an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern und an der Bayerischen Verwaltungsschule.


Die nachhaltige Kommune – Gestaltungsmacht nutzen
Für Wohlstand und Wohlfahrt im Einklang mit dem Weltzukunftsvertrag
Anja Theßenvitz, Stefan Theßenvitz, Werner Knaier
SpringerGabler
ISBN 978-3-658-48618-1


Das Buch ist in vielen Buchhandlungen und deren Online-Shops als Printausgabe und als E-Book erhältlich.


Die Intention des Buches

Die Berichtspflicht für kommunale Beteiligungsunternehmen greift spätestens ab dem Jahr 2026. Von dieser Berichtspflicht sind alle knapp 11.000 Kommunen in Deutschland mit ihren Versorgungsbetrieben betroffen. Die Berichtspflicht umfasst die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den europäischen etablierten Standards ESRS und CSRD. Dieses Buch erfüllt diese Anforderungen mit seiner Rahmenhandlung innerhalb der 17 SDG, der GRI und dem DNK.

Kommunen sind die Keimzelle des politischen Handelns. Als kleinste politische Verwaltungseinheit bestimmen sie innerhalb ihrer Gestaltungsmacht wesentlich die Lebensqualität der Menschen. Doch die Überfülle dringender Aufgaben führt oft zu Aktionismus, zu Fatalismus oder zur empfundenen Ohnmacht – während die Anforderungen an die Kommunen weiterwachsen.

Viele Kommunen wissen nicht, wie sie das Thema Nachhaltigkeit anpacken sollen. Viele Aktivitäten sind nicht nachhaltig, sie reichen kaum über Einmaleffekte hinaus oder beziehen sich nur auf Teilaspekte der Nachhaltigkeit, meist ökologische Projekte. Viele kommunale Entscheider wissen zu wenig über ihre Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Rechtsrahmens der Länder, Deutschlands und Europas. Dieses Buch zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten innerhalb des Kommunal- und Verwaltungsrechts auf.

Der wachsende öffentliche Druck und politische Wille pro nachhaltigem Handeln in der Kommune resultieren aus dem wachsenden Bewusstsein, die Welt vor Ort besser zu gestalten. Die Kommunen brauchen gesunde Betriebe, die ausbilden, eine gut organisierte Pflege, vorhandene und funktionierende Kindergärten und Schulen, einen verlässlichen öffentlichen Nahverkehr, eine regionale Energieversorgung, die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft, Klimaschutzkonzepte – diese und andere Aspekte gehören zum nachhaltigen Handeln.

Im Tunnelblick der Getriebenheit im kommunalen Alltag verschwindet die Perspektive, die Geschicke vor Ort kraftvoll in die Hand zu nehmen und eine gute Gegenwart aus eigener Kraft zu gestalten. Eine gute Gegenwart bedarf immer eines klar durchdachten und machbaren Zukunftsentwurfs. Im Denken von Zukunft wohnt die Chance, in der Gegenwart gute Entscheidungen zu treffen und die Bürger aktiv einzubinden. Handeln schafft Zukunft.

Unterfüttert wird das Buch von einem empirischen Teil. Wir führen mit ca. 50 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus unterschiedlich strukturell verfassten Gemeinden in ganz Deutschland im Rahmen einer Pilotstudie qualitative Tiefeninterviews durch über den Sachstand, die Gestaltungsspielräume, die Hindernisse und die Zukunftsperspektiven ihrer Kommunen entlang verschiedener Szenarien.

Dieses Buch richtet sich an die Entscheider:innen, die ihre Kommune nachhaltig gestalten wollen. Die Autoren legen eine fundierte Rahmenhandlung entlang der 17 SDG vor, sie beziehen das internationale Kennzahlensystem GRI ein und den Berichtsstandard des DNK. Die Autoren ermutigen zur Selbstermächtigung und sie zeigen auf, welche rechtlichen Gestaltungsspielräume Kommunen nutzen können.

Die nachhaltige Kommune – Die Dokumentation

Dieses Buch ergänzt das Werk „Die nachhaltige Kommune – Gestaltungmacht nutzen“ und dokumentiert die ihm zugrunde liegende Befragung. Alle Aussagen der 50 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind hier im Original nachzulesen.

Hinter der Befragung steht die Arbeitshypothese: „Geht die Erneuerung möglicherweise nicht von den Großstädten aus, sondern aus den resilienten Strukturen auf dem Land, in kleinen Städten und Kommunen?“ Dieser Annahme wollten die Autoren nachgehen, erfolgreiche Impulse dokumentieren und die Perspektiven für die nachhaltige Kommune aufzeigen.

Die Ergebnisse aus den 50 qualitativen Interviews mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in ganz Deutschland vermitteln den Sachstand in den Kommunen sowie ihre Gestaltungsspielräume, Hindernisse und Zukunftsperspektiven. Als Keimzelle des politischen Handelns bestimmen sie wesentlich die Lebensqualität der Menschen. Die Autoren ermutigen zur kommunalen Selbstermächtigung.

Die Autoren

Anja Theßenvitz, M.A. ist selbständige Beraterin mit den Schwerpunkten Kommunikation und Marktforschung. Ihre qualitativen Analysen ermöglichen einen klaren Blick auf Tatsachen für fundierte unternehmerische Entscheidungen von Unternehmen, Institutionen und Kommunen.

Stefan Theßenvitz, Dipl. Betriebswirt (FH) arbeitet als selbständiger Unternehmensberater für Unternehmen, Ministerien, Kommunen, Verbände, Verbünde, Hochschulen und Institutionen in ganz Deutschland. Daneben hält er Vorträge und Seminare und ist Autor von Fachbüchern.


Die nachhaltige Kommune – Die Dokumentation
50 Tiefeninterviews mit Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen
Anja Theßenvitz, Stefan Theßenvitz
SpringerGabler
ISBN 978-3-658-48775-1


Die Dokumentation ist in vielen Buchhandlungen und deren Online-Shops als Printausgabe und als E-Book erhältlich.

Alles dient dem Wohlergehen, nicht?

Unser Gesundheitssystem in Deutschland ist mehrfach dysfunktional. Wo immer möglich, bürden die Verursacher von Krankheit diese Kosten der Solidargemeinschaft auf, zum Beispiel Arbeitgeber mit Krankheiten begünstigenden Arbeitsbedingungen und Lebensmittelproduzenten, die nachweislich Krankheiten begünstigende Inhaltsstoffe verwenden. Hier muss das Verursacherprinzip gelten.

Auch auf Seite der Patienten hängt die Sache schief. In unserer hyperindividualisierten Gesellschaft definieren sich viele Menschen über ihre Be- und Empfindlichkeiten, ihre Anomalien, ihre Defizite, ihre Zurücksetzungen, ihre Unverträglichkeiten, ihre Diskriminierungserfahrungen, ihre ausdifferenzierte soziale Geschlechtlichkeit und vieles mehr.

Vereinfacht gesagt: Hyperindividualismus ist eine toxische Verhaltensweise in einem toxischen System, das Perfektion, Leistung und genormte Schönheit befördert, einfordert und belohnt. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren neue Geschäftsmodelle für Gesundheitsdienstleister entwickelt, von der kleinen Augenarztpraxis bis zur Rehaklinik, die dem Gewinnstreben verpflichtet sind. Jede ärztliche Dienstleistung, deren oberstes Ziel nicht die Gesundung und Gesundheit ihrer Patienten ist, muss dysfunktional sein, einfach weil nicht alle Mittel im Sinne des obersten Zieles eingesetzt werden können.

Es braucht die Selbstermächtigung der Menschen, nicht wegen jedem Wehwehchen in die Notaufnahme zu hetzen und jede temporäre Unpässlichkeiten zum Trauma hochzujazzen. Doch dafür braucht man ein gesundes Verhältnis zu sich selbst und gleichermaßen muss man den Mut zu finden, aus dem toxischen System der beständigen Perfektionierung auszusteigen.

Es muss klar gesagt werden: Die Gesundheitsindustrie ist zum großen Teil ein Geschäftsmodell, dass davon lebt, dass wir permanent verunsichert sind, unseren Zugang zu uns selbst verlieren und im Strudel der vielfältigen Informationen immer ein Defizit an und in uns finden, dass man nur unter Zuhilfenahme von Mittelchen, Therapien und Operationen aller Art für viel Geld heilen kann. Im Kern sind Gesundheit und Wohlergeben Bildungsthemen und auch eine kulturelle Vereinbarung. Wie schön wäre es, wenn sich Menschen viel mehr über ihre Talente, Neigungen und ihre Neugier austauschen würden als über ihre ihnen suggerierten Abweichungen.

Stellen Sie mir 1.000 Menschen vor und ich zeige Ihnen, jeder ist einzigartig anders und jeder kann mindestens eine Sache besonders gut. Lassen Sie die gleichen 1.000 Menschen in einer aktiennotierten Klinik durchchecken und Sie werden erstaunt sein, welche Defizite man an und in ihnen entdeckt, die man Gott sei es gedankt mit einem Haufen Geld beseitigen kann.

Recherchieren Sie gerne die Korrelation von besonders geförderten Maßnahmen durch Krankenkassen, von der Hüft-OP bis zum Augenlasern, dem damit verbundenen reichhaltigen Angebot und den Diagnosen und Überweisungen der Ärzte. Ärzte sind meist gute Menschen in einem überwiegend schlechten System.

Der wichtigste Hebel ist wohl die Herausnahme der Gesundheitsdienstleister – vom Hausarzt bis zur Herzklinik – aus dem ökonomischen Verwertungsdruck. Medizinisch notwendige und sinnvolle Maßnahmen sind Leistungen der Solidargemeinschaft, auf die sich jeder verlassen können muss. Nicht jede medizinische Leistung führt zur Erhaltung oder Wiedererlangung der Gesundheit, nicht jede medizinische Maßnahme ist notwendig und erhöht die Lebensqualität.

Selbstverständlich ist jeder Mensch frei in der Wahl seines Arztes und seiner Entscheidung für eine bestimmte Therapie, doch die Solidargemeinschaft muss nicht alles bezahlen. In dem Maße, wie die Gesundheitsdienstleistungen dem nach Rendite suchenden Kapital entzogen werden, werden sich die Verhältnisse deutlich zum Besseren wenden.

Auszug aus dem Buch: Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Politik | Perspektiven, Spielregeln und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft der Spezies Mensch im schönsten Land der Welt – in Deutschland, Stefan Theßenvitz, 248 Seiten, 38 Euro. Im Webshop erhältlich: https://shop.thessenvitz.de/produkt/nachhaltigkeit-in-gesellschaft-und-politik/

© Abbildung erzeugt mit Hilfe von OpenAI, 2024, Stefan Theßenvitz